Phillips Susan Elizabeth
andere Schauspielerin unter Vertrag nahm, konnte ich dir beweisen, dass ich dich um deiner selbst willen liebe.«
»Das verstehe ich.« Sie dachte daran, was die Leute sich und anderen aus Liebe antaten, und sie wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, ihm zu sagen, was sie erst kürzlich für sich selbst entdeckt hatte. »Ich bin froh.«
»Du verstehst nicht. Ich kann das nicht wiederhinbiegen, Schatz, es gibt auch keinen Weg, das wieder gutzumachen.«
»Du brauchst nichts wiedergutzumachen.« Zum ersten Mal sprach sie es laut aus. »Ich bin eine Filmemacherin, Bram. Eine Dokumentarfilmerin. Das ist es, was ich mit meinem Leben machen möchte.«
»Wovon redest du? Du liebst die Schauspielerei.«
»Ich spielte gern die Annie. Ich spielte gern Scooter.
Ich brauchte Applaus und Lob. Aber das brauche ich jetzt nicht mehr. Ich bin erwachsen geworden, ich möchte jetzt die Geschichten anderer Leute erzählen.«
»Das ist schön, aber – was ist mit deinem Vorsprechen? Diese erstaunliche Aufführung?«
»Kein bisschen davon kam von Herzen. Es war alles Technik.« Sie wählte ihre Worte mit Bedacht und fasste beim Sprechen alles zusammen, um es genau auf den Punkt zu bringen. »Die Vorbereitung auf dieses Vorsprechen hätte die aufregendste Arbeit sein sollen, die ich je gemacht habe, aber es war eine stumpfsinnige Plackerei. Ich mochte die Helene nicht, und der düstere Ort, an den sie mich führte, war mir zuwider. Ich wollte eigentlich nur mit meiner Kamera flüchten.«
Er zog eine Braue hoch und sah nun wieder mehr aus wie er selbst. »Wann genau hast du das entdeckt?«
»Vermutlich wusste ich es gleich, aber ich dachte, es sei nur eine Reaktion auf den Schlamassel mit dir. Ich probte eine Weile, aber wenn ich es nicht mehr aushielt, nahm ich meine Kamera und belästigte Chaz oder zog los, um eine Kellnerin zu interviewen. Bei all meinem Gerede, dass ich mir eine neue Karriere aufbauen wollte, habe ich gar nicht begriffen, dass ich das bereits getan hatte.« Sie lächelte. »Warte, bis du siehst, was ich gefilmt habe – die Geschichte von Chaz, Straßenkinder, diese unglaublichen alleinerziehenden Mütter. Das passt alles nicht in ein und denselben Film, aber herauszufinden, was möglich ist, bringt mir unglaublich viel.«
Endlich kam er hinter seinem Schreibtisch hervor. »Das sagst du jetzt aber nicht, damit ich keine Schuldgefühle mehr habe?«
»Das soll wohl ein Witz sein? Ich genieße es, wenn du Schuldgefühle hast. Das erleichtert es mir, dich um den Finger zu wickeln.«
»Das hast du bereits getan«, erwiderte er mit belegter Stimme. »Fester als du dir vorstellen kannst.«
Er schien ihr Gesicht in sich aufzusaugen. Nie hatte sie sich mehr geliebt gefühlt. Sie schauten einander in die Augen. Einander in die Seelen. Keiner von beiden machte eine witzige Bemerkung.
Er küsste sie, als wäre sie eine Jungfrau. Eine zarte Berührung von Lippen und Herz. Es war so romantisch, dass es fast peinlich war, aber nicht so peinlich wie ihre feuchten Wangen. Sie hielten einander fest, mit geschlossenen Augen und pochenden Herzen, nackt auf eine nie da gewesene Weise. Sie kannten die Fehler des jeweils anderen wie ihre eigenen und die Stärken sogar noch besser. Das verlieh diesem Augenblick noch mehr Süße.
Sie redeten lange miteinander. Georgie wollte nichts für sich behalten und erzählte ihm von ihrem Anruf bei Mel Duffy und was sie beinahe getan hätte.
»Ich hätte dir keine Vorwürfe gemacht, wenn du das durchgezogen hättest«, sagte er. »Aber eine Waffe darf niemals in deine Hände gelangen, erinnere mich daran.«
»Ich möchte noch mal heiraten«, flüsterte sie. »Richtig heiraten.«
Er küsste ihre Schläfe. »Das möchtest du jetzt?«
»Eine private Feier. Schön und intim.«
»In Ordnung.« Seine Hand wanderte zu ihrer Brust, und die Lust, die zwischen ihnen auf kleiner Flamme geköchelt hatte, brach sich Bahn. Es kostete sie große Anstrengung, sich zurückzuhalten. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer es mir fällt, das zu sagen.« Sie zog seine Hand an ihre Lippen und küsste seine Finger. »Ich möchte eine Hochzeitsnacht.«
Er stöhnte. »Lass das bitte nicht die Bedeutung haben, die ich vermute.«
»Macht es dir so viel aus?«
Er überlegte. »Ja.«
»Aber du bist trotzdem damit einverstanden, stimmt’s?«
Er liebkoste ihr Gesicht mit seinen Händen. »Ich habe doch wohl keine andere Wahl?«
»Doch. Das geht uns beide an.«
Er lächelte und legte eine Hand
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