Phillips Susan Elizabeth
falschen Blauton, um zu ihren zerknitterten türkisfarbenen Shorts zu passen, und sie hatte ihre Sportschuhe für den Strand anstatt ihrer Sandalen an. »Ich werde in diesem Aufzug nicht nach draußen gehen.«
»Du bist diejenige, die auf ihr Image pfeift, schon vergessen?«
»Es ist ein großer Unterschied, ob einem das Image egal ist, oder ob man in ein anständiges Restaurant in schmutzigen Shorts und verdreckten Turnschuhen geht!«
Drei weitere Fotografen drückten sich ans Auto, während andere sich halsbrecherisch in den Verkehr stürzten, um von der anderen Straßenseite herüberzukommen.
»Wir essen nichts«, sagte er. »Und ich finde dich schön.« Er sprang aus dem Wagen, drückte dem Portier ein Bündel Geldscheine in die Hand, und bahnte sich seinen Weg durch die wild durcheinanderschreienden Fotografen, um ihr die Beifahrertür aufzuhalten.
Ein unpassendes T-Shirt und zerknitterte Shorts. Schlechte Frisur, kein Make-up … und ein Ehemann, der sie vielleicht liebte, aber wohl eher nicht. Ihr kam alles so unwirklich vor, aber sie stieg aus.
Das Chaos brach los. Seit Wochen hatte man sie nicht zusammen gesehen, jetzt brüllten alle Paparazzi auf einmal los.
»Bram! Georgie! Hierher!«
»Wo seid ihre beide gewesen?«
»Georgie, hat Mel Duffy gelogen, was das Treffen angeht?«
»Sind Sie schwanger?«
»Seid ihr noch zusammen?«
»Was ist das denn für ein Outfit, Georgie?«
Bram legte einen Arm um sie und schob sie durch die Menge auf die Klinkerstufen zu. »Macht mal Platz für uns, Jungs. Ihr bekommt eure Fotos. Aber lasst uns mehr Raum.«
Fußgänger blieben glotzend auf dem Gehweg stehen, im Patio Speisende reckten die Hälse, und ein Trio perfekt gekleideter Handtaschendesignerinnen unterbrach ihr Gespräch, um sie anzustarren. Georgie überlegte kurz, sich ein wenig Lipgloss auszuleihen, aber es hatte was unbändig Befreiendes, sich in seinem schlechtesten Aufzug vor der Welt zu präsentieren.
Er brachte seinen Mund an ihr Ohr. »Haben wir es nötig, eine Pressekonferenz einzuberufen, solange wir The Ivy haben?«
»Bram, ich …«
»Hört mal alle zu.« Er hob seinen Arm.
Georgie war schwindelig, aber irgendwie schaffte sie es, ihren Mund zu einem Scooter-Grinsen auseinanderzuziehen. Aber dann ließ sie es sein. Kein So-tun-als-ob mehr. Sie war wütend, aufgebracht, ihr war übel, und es war ihr egal, wer das mitbekam. Sie ließ zu, dass alle ihre Gefühle sich auf ihrem Gesicht spiegelten.
Eine Menschenmenge blockierte den Gehweg. Während Kameraverschlüsse klickten und Videokameras die Szene festhielten, erhob Bram seine Stimme über den Lärm. »Ihr alle wisst, dass Georgie und ich vor drei Monaten in Las Vegas geheiratet haben. Was ihr nicht wisst …«
Sie hatte keine Ahnung, wie er das drehen wollte, aber es war ihr auch egal. Welche Lügen er auch erzählte, es waren seine eigenen, er musste damit klarkommen.
»… ist, dass wir Opfer von ein paar mit Drogen versetzten Cocktails waren, und wir einander im Grunde genommen abgrundtief hassten. Wir haben diese Ehe seitdem vorgetäuscht.«
Ihr Kopf schoss hoch. Einen Moment dachte sie, sie hätte sich verhört. Bram war bereit, sich vor The Ivy zu stellen und alles zu enthüllen?
Wie sich herausstellte, war er das. Er erzählte alles – eine komprimierte Fassung, aber die Fakten waren da, bis zur hässlichen Szene am Strand. Sie studierte sein entschlossenes Kinn und musste dabei an die überragenden Leinwandhelden denken, die an der Wand seines Büros hingen.
Die Paparazzi hatten mehr Erfahrung mit Täuschung als mit der Wahrheit, sie kauften ihm kein Wort davon ab. »Sie verscheißern uns, stimmt’s?«
»Kein Verscheißern«, sagte Bram. »Georgie will seit Neuestem ein ehrliches Leben führen.«
»Üben Sie Zwang auf Bram aus, Georgie?«
»Habt ihr beide euch getrennt?«
Sie attackierten sie, wie das Schakale tun, aber Bram schrie sie alle nieder. »Von jetzt an ist alles, was wir euch erzählen, die Wahrheit, aber rechnet nicht damit, dass ihr von uns was erfahrt, was wir nicht erzählen wollen, auch nicht, wenn wir einen Film promoten und Publicity brauchen. Was die Zukunft dieser Ehe angeht … Georgie ist bereit, mich freizulassen, aber ich liebe meine Frau und werde alles tun, damit sie ihre Meinung ändert. Das ist für den Moment alles, was ihr von uns erfahrt. Kapiert?«
Die Paparazzi wurden rabiat, schubsten und drängten. Irgendwie schaffte es Bram, sie beide durch die Menge zu bugsieren, wobei er sie
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