Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
Vom Netzwerk:
Sie zugeben.«
    Ludtke sah noch einmal Mark an, dann Tanja, als hoffte er, dass sie sich doch noch zu einem sofortigen Ja entschieden.
    »Vielen Dank, Herr Ludtke«, sagte Mark schließlich, »wir werden Sie anrufen.« Er hielt wie zum Beweis die Visitenkarte hoch.
    Das aufgesetzte Lächeln des Maklers erschlaffte, und sein Schnurrbart sank herab.
    »Wie Sie meinen«, sagte er, und diesmal klang es unverblümt enttäuscht. Dann schüttelte er beiden die Hand, wünschte Ihnen einen angenehmen Abend und stampfte zu seinem Porsche Cayenne, den er vor Marks Volvo auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt hatte.
    Mark sah ihm nach und steckte sich seine erste Zigarette seit Wochen an. Tanja trat dichter neben ihn und berührte seinen Arm.
    »Ich dachte, du hast aufgehört?«
    »Das dachte ich auch.«
    »Bist du wütend auf mich?«
    »Nein.« Er wandte sich zu ihr und sah die Unsicherheit in ihrem Blick. »Es war schließlich meine Schuld. Ich hätte dich nicht drängen sollen. Wahrscheinlich ist es besser, wenn wir noch etwas damit warten.«
    »Es tut mir so leid, Mark.« In ihren großen grünen Augen funkelten Tränen. »Ich weiß nicht, was da vorhin über mich gekommen ist. Das war idiotisch, aber … ich konnte einfach nicht anders.«
    »Wovor hast du Angst, Tanja?«
    Sie wandte den Kopf ab und strich sich die langen dunklen Haare aus dem Gesicht. Wind war aufgekommen und trug erste Regentropfen vor sich her.
    »Ich weiß nicht, aber … als uns dieser Makler das Kinderzimmer gezeigt hat …«, begann sie.
    Mark dachte, dass ihre Wortwahl nicht ganz korrekt war. Ludtke hatte den Raum Kinder- oder Arbeitszimmer genannt. Je nachdem, was die Zukunft bringen wird , hatte er hinzugefügt. Sie sind beide jung, und das Leben liegt noch vor Ihnen, wie man so schön sagt .
    Doch Mark behielt seinen Einwand für sich. Tanja wollte auf etwas anderes hinaus.
    »Da … da war etwas«, fuhr sie schließlich fort und sah zu der Grünanlage hinüber, die hinter den Parkbuchten im Halbdunkel der Straßenlampen lag. »Ich musste plötzlich an eine meiner Patientinnen denken. Das heißt, nein, nicht plötzlich. Ich muss in letzter Zeit immer wieder an sie denken. Seit wir über eine gemeinsame Wohnung gesprochen haben. Es lässt mich einfach nicht los.«
    »Was ist mit dieser Patientin?«, fragte Mark und nahm einen tiefen Lungenzug. Später würde er sich darüber ärgern, auf seine Notfallzigaretten zurückgegriffen zu haben, davon war er überzeugt. Aber das hier war nun einmal ein solcher Notfall.
    »Sie ist depressiv und will sich von ihrem Mann trennen.« Wieder streifte Tanja sich die Haare aus dem Gesicht. »Weil … weil sie es nicht mehr mit ihm aushält. Er habe sich völlig verändert, sagt sie. Aber nicht nur er, auch sie selbst. Von dem, was sie früher füreinander empfunden haben, sei nichts mehr übrig geblieben. Alles, was sie sich in ihrer Anfangszeit gewünscht hatten, die Wohnung, die Kinder, die Ehe – das alles kommt ihnen jetzt banal vor. Sie habe alles versucht, aber das Besondere ist aus ihrem Leben verschwunden, sagt sie. Unwiderruflich. Das hat sie voneinander entfremdet.«
    »Fürchtest du dich davor, dass es uns genauso ergehen könnte?«
    »Nein … das heißt, ich weiß es nicht. Ja, vielleicht.« Sie sah Mark an. »Du bist hier der Angstexperte. Sag mir, was ich dagegen tun kann!«
    Er berührte sanft ihre Schulter. »Bleib bei mir. Lass uns so weiterleben wie bisher. Du behältst deine Wohnung, ich meine, und wir warten, bis du dir sicher bist. Ich denke, wenn dich etwas überzeugen kann, dann nur die gemeinsame Zeit.«
    Sie nickte, schlug die Augen nieder und sah dann wieder zu ihm auf. Noch immer war Angst in ihrem Blick. »Habe ich jetzt etwas zwischen uns kaputt gemacht?«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil. Ich bin froh, dass du es mir rechtzeitig gesagt hast.«
    »Mark, ich wollte dich damit nicht kränken. Es ist nur, dass ich mir ganz sicher sein möchte.«
    »Ich weiß. Und jetzt komm, es ist schon spät. Lass uns was essen gehen.«
    »Danke.« Sie küsste ihn auf die Wange. »Und das mit dem Essen ist eine gute Idee. Ich bin am Verhungern und werde mich sonst bestimmt bald anhören wie dieser dicke Makler.«
    Sie lachten, und Mark zog sie an sich. Für einen Moment standen sie eng umschlungen unter dem Vordach des Hauseingangs, auf das nun dicke Regentropfen patschten. Mark wünschte sich, dass es auf ewig so bleiben würde. Es war

Weitere Kostenlose Bücher