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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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jetzt mit seinen Schlüsseln vor dem Kofferraum stand, war auch die Person, die ihn hier gefangen hielt.
    Dieser Mann – denn aus irgendeinem Grund war er überzeugt, dass es ein Mann war – würde ihn nicht retten . Nein, dieser Mann war eine Gefah r !
    Noch während er fieberhaft überlegte, wie er sich gegen seinen Entführer wehren konnte, öffnete sich das ferngesteuerte Kofferraumschloss mit einem metallischen Klacken. Gleich darauf wurde der Deckel aufgerissen, und das grelle Licht einer Handlampe blendete ihn. Eine Weile sah er gar nichts. Dann tauchte eine schemenhafte Hand auf. Sie hielt etwas Dünnes, so viel konnte er erkennen.
    Etwas Spitzes!
    Eine Nadel!
    Nein! Nein! Nein!
    Wieder schrie er, und wieder dämpfte das Klebeband den Schrei.
    Die Nadel drang in seine Schulter. Ein kurzes Brennen, dann wurde die Hand mit der Spritze zurückgezogen.
    In einer unsinnigen Bewegung versuchte er, mit seinen gefesselten Händen danach zu schlagen, aber die Hand mit der Spritze war schon wieder verschwunden.
    »Es tut mir leid«, hörte er eine Männerstimme aus dem Licht. »Ich hoffe, Sie werden mir das nachsehen, aber mir blieb keine andere Wahl.«
    Was, zur Hölle, redet dieser Scheißkerl? , durchfuhr es ihn, und dann breitete sich erneut das dumpfe Gefühl in seinem Kopf aus.
    »Bleiben Sie ruhig«, sagte die Männerstimme. »Ich verspreche Ihnen, Sie haben es bald hinter sich.«
    Dann wurde der Kofferraumdeckel wieder geschlossen, die Schritte entfernten sich, und er hörte das Schlagen der Fahrertür.
    Jetzt werde ich sterben , war sein letzter Gedanke.
    Als der Motor angelassen wurde und der Wagen sich in Bewegung setzte, verlor er erneut das Bewusstsein.
    1 7 .
    Eine halbe Stunde später saß Sarah am Esstisch in Gwens offener Küche und starrte auf ihr Handy.
    Was hätte sie dafür gegeben, wenn Stephen sich endlich melden würde. Wenn er ihr erzählen würde, dass man ihm tatsächlich den Mercedes und seine Schlüssel gestohlen hatte. Stattdessen erreichte sie nur immer wieder seine Mailbox und bekam seine knappe Aufforderung zu hören, nach dem Signalton eine Nachricht zu hinterlassen.
    » Das wäre Glück im Unglück«, murmelte sie und dachte an die Formulierung, die der ahnungslose Arzt gebraucht hatte. »Wenn ich endlich wüsste, dass ihm nichts geschehen ist.«
    Aber ihr Glück beschränkte sich weiterhin nur auf ihren Arm. Ein glatter Bruch, eine blaue Plastikschiene, die Aussicht auf baldige Genesung – damit war ihr Glücksguthaben wohl fürs Erste aufgebraucht.
    Nein, das stimmt nicht , musste sie sich korrigieren. Harvey ist nichts geschehen. Und ich habe Gwen. Sie ist jetzt mein größtes Glück .
    Gwen hatte darauf bestanden, dass Harvey und Sarah bei ihr wohnten, bis der Fall geklärt war, und Sarah war ihr unendlich dankbar dafür. In ihr Haus wollte sie auf keinen Fall zurückkehren. Sie würde schnellstmöglich die Schlösser auswechseln lassen, ja, aber dort wohnen? Nein.
    Nicht, solange der Narbenmann mit Stephens Anzug auf freiem Fuß war.
    Und es war Stephens Anzug gewesen. Dabei blieb sie, auch wenn ihr dieser Polizist versucht hatte einzureden, der Verrückte habe nur einen ähnlichen Anzug getragen. Warum trug er dann nicht einen Anzug in seiner Größe, statt in albernen Hochwasserhosen herumzulaufen?
    Gwen kam ins Wohnzimmer und trat zu ihr.
    »Die beiden schlafen jetzt«, sagte sie leise. »Diana hat Harvey ihren heiß geliebten Winnie Pooh geschenkt, kannst du dir das vorstellen? Ich sage dir, das ist wahre Liebe.«
    »Danke.« Sarah lächelte müde. »Euch beiden.«
    »Keine Ursache, wozu sind beste Freundinnen sonst da? Außer zum Shoppen.«
    Gwen zwinkerte ihr zu. Sie trug wieder die selbstbewusste Brünette zur Schau. Nur sehr wenige Leute außer Sarah wussten, dass dies bloß Maskerade war. Die beiden Frauen hatten sich in einer Gesprächsgruppe kennengelernt, kurz nachdem Sarah ihre Kündigung eingereicht hatte. Damals hatte Sarah sich gefragt, was diese selbstbewusste Frau mit der sportlichen Figur und den Mandelaugen, die die Blicke sämtlicher Männer im Raum auf sich zog, in einer Gruppe Angsterkrankter verloren hatte.
    Sarah und Gwen hatten sich auf Anhieb verstanden, und nur drei oder vier Sitzungen später waren sie zu dem Schluss gelangt, dass ihnen die Gruppengespräche nicht annähernd so viel gaben wie ihre privaten Unterhaltungen. Also hatten sie die Therapie abgebrochen und sich fortan abwechselnd bei sich zu Hause oder in Pubs getroffen. Sarah erfuhr die

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