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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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niemandem auffallen und konnte jederzeit schnell wieder verschwinden.
    Sie zog ihr Handy aus der Manteltasche und überprüfte den Empfang. Drei Striche auf einer Skala von fünf, das genügte. Sie verspürte einen Anflug von Erleichterung. Selbst wenn der Unbekannte sich plötzlich wieder aus dem Café entfernte, konnte sie Mark erreichen und ihn vorwarnen.
    Sarah ging weiter an den Tischen entlang. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Gleich würde sie dem Unbekannten begegnen. Sie durfte keinesfalls den Kopf verlieren. Alles hing davon ab, dass sie endlich den Plan des Narbenmannes durchschaute.
    Warum bestellte er sie ausgerechnet hierher?
    Woher wusste er, dass sie hierhergegangen war, um mit Stephen ihren neuen Job im Verlag bei einem Jazzkonzert zu feiern?
    Was musste er Stephen angetan haben, damit er ihm davon erzählt hatte?
    Oder täuschte sie sich darin ebenso wie mit dem vermeintlichen Missbrauch von Stephens Kreditkarte?
    Wieder einmal fuhren die Gedanken in ihrem Kopf Karussell, ohne zu einem Ergebnis zu führen, während sie von Tisch zu Tisch ging und in fremde Gesichter starrte.
    Dann plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter, und sie fuhr erschrocken herum.
    »Hallo, Sarah, wie schön, dich zu sehen!«
    Nora Scanlon, ihre ehemalige Chefin, lächelte sie an, öffnete die Arme und drückte sie an sich.
    Für einen Moment war Sarah viel zu perplex, um irgendetwas zu erwidern. Sie löste sich aus der Umarmung und starrte die Verlegerin an, als sei sie ein Wesen aus einer anderen Welt.
    »Oh, Nora! Es tut mir leid, aber …«
    »Es tut dir leid?« Nora hob eine Braue.
    »Nein, ich meine, schön, dich zu sehen, Nora, es ist nur …«, stammelte Sara, während sie sich weiter umsah. Der Unbekannte war nirgends zu sehen.
    »Komm schon, Liebes«, sagte Nora und zeigte zu einem kleinen Tisch neben einem der Pfeiler. »Ich sitze dort drüben, es ist sogar noch ein zweiter Stuhl frei.«
    »Ich … Es tut mir wirklich leid, Nora«, brachte Sarah hervor und sah auf die Wanduhr. Es war bereits zehn Minuten nach zwölf. »Ich bin verabredet.«
    »Ja, ich weiß«, entgegnete Nora und legte besorgt die Stirn in Falten. »Geht es dir nicht gut, Liebes? Du bist ja ganz durcheinander. Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Sarah stutzte. »Was soll das heißen? Du weißt, dass ich hier verabredet bin?«
    »Na, Howard hat es mir erzählt.«
    »Howard?«
    »Ja, ich soll dich herzlich von ihm grüßen. Er ist leider verhindert, sonst wäre er gern mitgekommen. Oder sollte dieses Treffen etwa ein Geheimnis zwischen euch beiden sein?« Nora stieß ein Lachen aus, das halb verwundert, halb amüsiert klang. »In letzterem Fall sollte ich dich vorwarnen. Die Zeiten meines Gatten als romantischer Herzensbrecher sind längst vorüber. Heute muss ich froh sein, wenn er vor dem Küssen die Zahnprothese aus dem Glas nimmt.«
    Sarah sah sie konsterniert an. »Nora, wovon, um alles in der Welt, redest du?«
    Nora Scanlons Lächeln erstarb. »Wie bitte? Ich verstehe nicht. Du hattest Howard doch hierherbestellt.«
    »Ich habe was?«
    »In deiner letzten Mail an Howard«, sagte Nora, und nun klang sie ernsthaft besorgt. »Deswegen sind wir doch hier. Du wolltest ihn unbedingt sprechen, aber er hielt es für besser, wenn ich zu diesem Treffen mitkomme. Das ist doch in Ordnung für dich, oder?«
    Sarah schüttelte sich, als hätte man einen Eimer Wasser über ihr ausgegossen. »Eine Mail? Was für eine Mail denn?«
    »Du … du weißt nichts von dieser Verabredung?«
    »Um Himmels willen, nein«, entgegnete Sarah, aber dann verstand sie doch. »Was genau stand in dieser Mail?«
    Etwas schien in Nora Scanlons Augen aufzublitzen. »Aha, ich verstehe. Komm, setzen wir uns. Wir sollten uns unterhalten.«
    56.
    »Ehrlich gesagt, war ich schon ein wenig verwundert, dass du dich an Howard gewandt hast«, sagte Nora und rührte in ihrem Suppenteller. »Aber wenn Stephen ihm diese Mails in deinem Namen geschickt hat, erklärt das natürlich alles. Schließlich weiß er, dass wir miteinander in Kontakt stehen. So konnte er sicher sein, dass du dich mit uns treffen wirst. Er hofft wohl, dass es mir gelingen wird, dich zu überreden.«
    »Mich zu überreden?«, wiederholte Sarah und hielt sich mit beiden Händen an der Tischkante fest. »Wozu sollst du mich denn überreden?«
    »Nun, überreden ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck«, sagte Nora und schob ihren Teller beiseite. » Überzeugen würde es wohl besser treffen. Du solltest wieder bei

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