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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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werden dem nachgehen und auch mit diesem Mr. Pearson reden«, sagte er. Dann sah er sich nach Sarah um, die in diesem Moment aus Mrs. Livingstones Wohnung kam. Sie war noch immer blass und musste sich am Türrahmen abstützen.
    »Mrs. Bridgewater? Sarah Bridgewater?«
    Sie nickte.
    »Ich bin Detective Inspector Blake von der Metropolitan Police. Wir müssen uns unterhalten. Es geht um Ihren Mann.«
    65.
    Mit rasendem Herzen starrte er auf den Leichenwagen und die Polizeifahrzeuge, die vor Jays Haus standen.
    Wie war das möglich? Wie um alles in der Welt hatten sie Jay finden können?
    Ob die neugierige alte Mrs. Livingstone in der Wohnung herumgestöbert hatte?
    Vermutlich.
    Das war ein herber Schlag. Er hatte alles darangesetzt, den Anschein zu erwecken, dass Jay noch am Leben war. Er hatte Jays Post entgegengenommen, hatte ihm vermeintliche Krankenbesuche abgestattet und an den Abenden seinen alten Fernseher so laut aufgedreht, wie Jay es zu seinen Lebzeiten getan hatte.
    Nun würde man nach Jays Mörder suchen. Dass Jay freiwillig aus dieser Welt geschieden war, ja, dass er ihn angefleht hatte, seinem Leiden ein Ende zu setzen, das konnte keiner wissen.
    Er hatte sich dafür mehr Zeit geben wollen. Er hatte damit warten wollen, bis er seine eigenen Angelegenheiten zu Ende gebracht hatte. Aber Jay hatte es nicht länger ausgehalten. Also war ihm keine andere Wahl geblieben, als sein Versprechen einzulösen.
    Das alles würde die Polizei nicht verstehen. Und selbst wenn er ihnen den Grund für seine Tat hätte begreiflich machen können, würden sie ihn dennoch verurteilen. Für sie hätte er gegen Recht und Moral verstoßen. Wie sollten sie auch die Todgeweihten verstehen! Wo sie doch nicht wahrhaben wollten, dass auch sie vom Tag ihrer Geburt an dem Tod geweiht waren.
    Nein, von ihnen konnte er kein Verständnis erwarten. Für sie wäre er nur ein Mörder.
    Wie auch immer, von jetzt an würde die Polizei nach ihm suchen. Aber seine Spur würde in eine Sackgasse führen. Einen John Reevyman hatte es schließlich nie gegeben, selbst wenn sich jemand in der Klinik an diesen Namen erinnern sollte. Seine tatsächliche Identität würde für immer verborgen bleiben. Erst recht, nachdem nun auch sämtliche Angaben über ihn aus der Klinikdatei gelöscht und seine Krankenakte samt Fotos vernichtet war. Und Simon konnte niemandem mehr von ihm erzählen – auch wenn er die Angelegenheit mit ihm lieber auf andere Weise gelöst hätte.
    Außer ihm selbst gab es nichts mehr, was von seinem alten Leben übrig war. Nicht einmal seine Fingerabdrücke konnten ihn überführen. Er hatte keine mehr.
    Er war ein Niemand, und darauf kam es jetzt an. Nur noch er allein wusste, wer er einst gewesen war, und er würde dieses Wissen mit ins Grab nehmen, denn es hatte keine Bedeutung. Alles, was noch zählte, war sein Vermächtnis an Sarah.
    Er zog die Schildkappe tiefer ins Gesicht und stellte sich vor das Schaufenster eines Schuhladens. Von dort aus beobachtete er für eine Weile die Reflexion dessen, was auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor sich ging.
    Immer mehr Neugierige sammelten sich an der Polizeiabsperrung, und als der Menschenauflauf groß genug war, um darin nicht aufzufallen, überquerte er die Straße. Im Schutz der Menge verfolgte er, wie der Sarg mit Jays sterblichen Überresten aus dem Haus getragen wurde.
    Armer Jay. Was sie von ihm gefunden hatten, war bestimmt kein leicht zu ertragender Anblick gewesen. Er hatte schon seit Tagen nicht mehr in Jays Schlafzimmer nachgesehen, aber es bedurfte nicht viel Fantasie, um sich den Zustand der Leiche seines Freundes vorzustellen.
    Jay hätte sich sicherlich dafür geschämt, wie er nun aussah, aber er hatte sich mit seinem Plan einverstanden erklärt.
    Von mir aus kannst du ich sein, solange du es für nötig hältst , hatte er gesagt. Mich wird das nicht mehr kratzen. Und falls ich tatsächlich von oben zusehen kann, werde ich mir eins ins Fäustchen lachen, wenn du sie alle an der Nase herumführst, du Halunke .
    Jay hatte ihm vertraut. Du wirst schon deine Gründe haben. Also mach, was du für richtig hältst .
    Das Einzige, was er dafür als Gegenleistung verlangt hatte, war sein Tod gewesen.
    Umso mehr bedauerte er, dass er sich so dumm angestellt hatte und dass Jay so elendiglich hatte sterben müssen.
    In diesem Moment vernahm er eine vertraute Frauenstimme. Trotz all der Stimmen und dem Straßenverkehr um ihn herum erkannte er sie sofort. Diese Stimme hätte er

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