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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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sämtliche Elementarenergien von Phön absaugen, nur um seinen neuen tragbaren Telesensor noch leistungsfähiger zu machen.
    »Du wirst die Phönix Gesellschaft irgendwann zu Grunde richten, Vater!«, sagte Lupos wütend.
    »Na, deswegen habe ich ja dich, um sie wieder aufzubauen!« Antonio lachte, drehte sich wieder in Richtung Fenster und schaute weiter auf die Straßen. Auf Ebene eins der Stadt war es verhältnismäßig friedlich, jedoch fragte er sich, wie es wohl weiter unten aussah. Während hier oben die Menschen auf der Straße ihrem normalen Leben nachgingen, konnte zwei Ebenen weiter unten schon ein Krieg toben.
    Man muss wissen, dass Empiris in drei Zonen unterteilt war. Die erste Zone war die Oberfläche und beherbergte einige größere Firmen, wohlhabende Magier und Geschäftsleute, darunter natürlich die Familie Kane und die weltweit größte Firma: die Phönix Gesellschaft. Ebene zwei stellte den Mittelstand dar: gewöhnliche Bürger wohnten hier und gingen ihrem Alltag nach. Auch sie bekamen durch Solarröhren noch genug Tageslicht und Sauerstoff ab, um nicht in Depressionen zu verfallen. Ebene Drei sah da schon ganz anders aus; wer allerdings auf dreckige Tavernen, viel Schnaps, wenig Tageslicht und Taschendiebe stand, fühlte sich hier sehr wohl. Glücklicherweise funktionierte das System in Empiris und die Bewohner der unteren Ebene blieben auch dort. Sie hatten größtenteils sowieso keine Lust auf die reichen Schnösel an der Oberfläche. Falls sie dennoch einmal nach oben kamen, hielten sie sich glücklicherweise zurück und stellten nur selten Unfug an. Gerüchte über eine vierte Ebene stritt man an der Oberfläche strengstens ab.
    Lupos schüttelte den Kopf und schaute finster drein. »Wie du meinst, Vater«, sagte er grimmig und verließ den Raum auf schnellstem Wege.

Kapitel 6
    Das Licht kann nur zügeln,
    wessen Herzen und Gedanken klar und rein sind.
    Die Dunkelheit zu kontrollieren hingegen,
    fordert den Verstand
    Tag 27, Jahresanfang 358 n. E.
    Der ewige Ozean
    Langsam schaukelte das kleine Handelsschiff über den blauen Ozean. Der Himmel war wolkenlos je näher man dem östlichen Kontinent kam, desto wärmer wurde es. Dies lag an der schwarzen Sonne, die sich mit ihrer großen Schwester auf dieser Halbkugel von Phön zum Jahresanfang ein erbarmungsloses Stelldichein lieferte und tropische Temperaturen hervorbrachte. Die Bahnen der beiden Sonnen verliefen zyklisch und während die schwarze Sonne selbst um den Planeten schwirrte, umrundete Phön jeden Tag aufs neue die helle Sonne und sorgte so für einen angenehmen Tag- und Nachtwechsel. Die schwarze Sonne erzeugte kein Licht und wurde auch als der finstere Gegensatz der hellen Sonne bezeichnet. Standen sie beide am Himmel, war es zwar fast doppelt so heiß, jedoch absorbierte die schwarze Sonne auch wieder fast die Hälfte des Lichts. So konnte es also durchaus Nacht sein, obwohl die schwarze Sonne am Himmel stand und Wärme brachte.
    »Mir ist warm«, stöhnte Picardo, während er die Planken vor dem Hauptmast schrubbte.
    »Das habt ihr euch jetzt selbst eingebrockt.« Cato lehnte am Mast und stopfte sich eine Pfeife. »Die Prinzessin entführen, mich aufs Kreuz legen, einen General des Königs verprügeln, mein Schiff demolieren und die Bürgerwehr ins Wasser werfen«, zählte er auf und schüttelte den Kopf. »Was hat dir der alte Wilkin nur beigebracht?«, fügte er noch hinzu und steckte seine Pfeife an, die nun auffällig nach teuren Maganoliakräutern roch. Maganolia war ein bläuliches Kraut, zu finden in manchen Wäldern Phöns. Jedoch konnte es nur nachts gepflückt werden, sonst verwelkte es umgehend.
    Picardo setzte sich auf den nassen, gescheuerten Boden und blickte zu Cato hinauf. »Das sollte alles so nicht passieren. Es folgte eins aufs andere, so schnell konnte ich gar keine vernünftige Entscheidung treffen«, entschuldigte sich Picardo verlegen und blickte treu wie ein verwundeter Hamstalon.
    »Nun ja, nur noch ein paar Tage und wir erreichen Goldhafen. Dann sehen wir weiter«, sagte Cato, drückte sich vom Mast ab und brüllte etwas zu seinem Steuermann, der das Schiff so gut es ging auf Kurs hielt. Dieser war ein untersetzter, brauner Goblin. Er stand auf einer alten Kiste und wurde von jeder Gegenbewegung des Steuerrades geradezu mitgerissen. Zudem trug er einen kleinen Hut, was ihn putzig aussehen ließ.
    Cato wendete sich ab und ging in Richtung Kabine, in der noch immer der bewusstlose General lag. »Wie geht

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