Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
es ihm?«, fragte Cato während er leise die Tür öffnete. Lea kauerte neben Munzheim auf dem Boden und hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt. Sie schien gerade eingeschlafen zu sein und schreckte auf.
»Prinzessin! Ihr müsst etwas essen!«, bemerkte Cato und trat ein Stückchen näher.
»Ich... Ich weiß.« Lea wirkte bedrückter denn je und schien die Hoffnung für Robert Munzheim schon fast aufgegeben zu haben. Cato gefiel die Atmosphäre in diesem Raum nicht und so verdrückte er sich so schnell wie möglich wieder.
»Ich... öhm... muss noch etwas erledigen«, sagte er, kaute auf seiner Pfeife und schloss die Tür hinter sich.
»Robert... komm doch zu dir«, flüsterte Lea. Die Hoffnung, dass er wieder zu sich kommen würde, schwand von Tag zu Tag. Seine Atmung wurde schwerer und sein Herz schlug langsamer. Lange würde er nicht mehr durchhalten. Picardo muss ihn sehr ungeschickt erwischt haben. Als Lea gerade aufstehen wollte, rollte ihr eine Träne über die Wange und tropfte auf Munzheims Gesicht, wo sie eine glitzernde Pfütze bildete.
Oh... Lea versuchte, die Träne mit ihrem Zeigefinger zu entfernen. Als sie das Gesicht des Generals berührte, verspürte sie plötzlich ein seltsames Gefühl, dass von ihrem Körper aus über ihre Hand zu verlaufen schien. Es war wie das Kribbeln, wenn ein Fuß einschläft, nur etwas stärker. Sofort zog sie ihre Hand zurück und betrachtete ihren Finger mit dem sie Munzheim berührt hatte: er war etwas gerötet.
»Was? Aber?!« Lea begriff nicht, was gerade geschehen war. Vorsichtig legte sie ihre gesamte Hand auf die Brust des Generals. Nichts geschah. Sie presste ihre Hände fest auf seine Brust. Nichts. Das kurze Gefühl der Hoffnung schien schon wieder verschwunden zu sein und Lea schloss die Augen. Aus ihren Augenwinkeln rollten weitere Tränen. Sie konnte sie nicht mehr zurückhalten. Ihre Hoffnung war versiegt. Sie war sicher, dass Robert Munzheim nie wieder zu sich kommen würde. Er würde sterben.
Ihre Tränen benetzten das Hemd des Generals, der Stoff seiner Uniform wurde dunkel vor Nässe. Plötzlich kam dieses seltsame Gefühl zurück und breitete sich in ihrer Handfläche aus, die noch auf Munzheims Brustkorb verweilte. Diesmal zog sie ihre Hand jedoch nicht zurück, sondern konzentrierte sich ganz auf dieses seltsame Gefühl, das sich langsam aber stetig in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
Kontinuierlich stieg das Kribbeln an und wurde mehr und mehr zu einem Gefühl, das Lea nie zuvor verspürt hatte. Sie presste nun beide Hände auf die Brust des Generals und schloss ihre Augen fest, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Ein seichter, smaragdfarbener Schimmer ging von ihren Händen aus und die blonden Strähnen in ihren Haaren schienen plötzlich in einem hellen Weiß zu erstrahlen.
Sie fing an, leise zu stöhnen und bewegte ihren Kopf nach hinten, sodass ihre langen Haare durch die Luft flatterten. Es war, als ob ein Windstoß ihre Haare nach hinten riss. Das unbekannte Gefühl wurde stärker und stärker, breitete sich aus und ergriff Besitz von Lea. Eine ungewohnte Macht machte sich in ihrem Körper breit. Ihr wurde heiß, sie schrie vor Erregung laut auf und sackte auf den Boden, beließ ihre Hände jedoch oben auf der Brust des Generals. Sie fing an zu schwitzen, sah grelle Farben und runenartige Gebilde, die die Luft vor ihr wie einen Ölfilm durchzogen. Ein grünlicher Schimmer erfüllte den gesamten Raum und bündelte sich um die Prinzessin herum. Ihre Arme und Hände begannen giftgrün zu glühen. Die Ekstase steigerte sich ins Unermessliche und plötzlich entlud sich die fremde Macht über Leas Handflächen. Die Prinzessin stöhnte lauthals und riss ihren Mund und die Augen auf, wobei ihre smaragdgrünen Pupillen hell aufglühten. Für den Bruchteil einer Sekunde war das gesamte Zimmer von grellem Licht erfüllt. Die Luft schien zu brennen. Schlagartig wurde Lea zurück gerissen, schlitterte über den Boden und lag kurze Zeit regungslos auf den Planken am Ende des Zimmers.
Als sie zu sich kam, richtete sie sich langsam auf, strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und setzte sich mit verschränkten Beinen auf den hölzernen Boden.
»Wow!« Lea grinste über beide Ohren, blinzelte mehrmals hintereinander und sah etwas mitgenommen aus. Mehrere Haarsträhnen hingen ihr kreuz und quer über das Gesicht und ihre Kleidung sah aus, wie von einem Orkan zerwühlt. Plötzlich hörte sie ein leises Stöhnen. Ufff...
»Prinzessin Zalea?
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