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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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und stemmte sich gegen die enorme Kraft der dunklen Magie. Seine Haut fühlte sich plötzlich an, als ob sie mit tausenden glühenden Nägeln durchstochen werden würde. Er riss die Augen auf und sein Lachen ging in ein Brüllen über, doch der Magiesturm absorbierte seine gellenden Schreie und riss ihn von den Beinen. Den Soldaten, die hinter ihm standen, erging es nicht anders. Sie wurden rücklings aus der Gasse geschleudert und prallten krachend auf den harten, golden schimmernden Boden.
    Der dunkle Strahl versiegte allmählich, Lucius senkte die Hände und atmete tief ein. Seine Augen nahmen wieder ihre normale Farbe an und die Umgebung beruhigte sich und schien zur Normalität zurückzukehren.
    Dein Glaube wird dir nicht gegen mich helfen!
    »Jetzt auch noch dunkle Magie«, stöhnte Munzheim voller Entsetzen.
    »Die dir gerade wieder mal dein elendes Leben gerettet hat!«, keifte Lucius. Er hatte tiefe Augenringe und seine Narbe trat nun pochend hervor. Man sah deutlich, dass er all seine Kraft in diese Attacke investiert hatte. Seine Hände waren rot und verbrannt und er schwitzte aus allen Poren. »Lasst uns hier verschwinden!«, keuchte er atemlos.
    Lea war zu entsetzt und zu geschockt, um in diesem Augenblick eine Träne zu vergießen und Picardo zu heilen. Es war sowieso ein Wunder, dass der kleine Kerl noch an einem Stück war.
    »Robert! Tragen Sie Picardo!« Lea sah den General aus ihren smaragdgrünen Augen an. Ihre Lippen zitterten. »Bitte!«
    Da Munzheims Welt gerade eben in sich zusammengestürzt war, legte er sich Picardo ohne Widerworte über die Schultern. Er schien wieder langsam zu atmen. Die Sinne des Generals verschwommen unter den Fragen in seinem Kopf. Was hatte der Bischof vor? Stand er etwa auf der falschen Seite?
    Und ich dachte diese Sache wäre aus der Welt geschafft worden. Die Magie! Es muss die Magie sein, die den Bischof erneut erzürnt hat. Er muss bemerkt haben, dass sie noch existiert. Munzheim lief ein Schauer über den Rücken. Der König! War er ebenso in Gefahr? Werden Hamburger aus Hamstalons gemacht?
    Lucius atmete tief ein und deutete den anderen mit einem Wink an, dass sie ihm folgen sollten. Wortlos. Entsetzen lag in der Luft.

Kapitel 9
    Und wenn sie beginnen, sich kläglich zu winden,
    ist im Dunkel stets ein Licht zu finden.
    Tag 14, Jahresende 347 n. E.
    Bergfestung von Mhyra
    »Verriegelt das Tor!« Ein hohler Knall hallte durch die große Halle der Elemente. Es schien, als würde sich eine Menschenmasse unaufhörlich und mit voller Wucht von außen gegen das magische Tor werfen. Wieder und wieder. Gamadas drückte sich durch die verdutzten Magier nach vorn und stellte sich einige Meter entfernt vor das große, mit Ornamenten verzierte Tor.
    »Ihr Narren!«, begann er und bäumte sich auf. »Es gelingt euch nicht, dieses Tor zu durchschreiten!« Es war ihm egal ob die Menschen da draußen ihn hören oder sehen konnten.
    Ein weiterer Knall war zu hören. Die mächtigen Scharniere drehten sich langsam aber sicher aus dem Torrahmen. Gamadas schreckte kurz zurück. Er wusste, was geschehen würde, er sah es vor seinem inneren Auge. Alles. Dennoch wollte er es nicht wahrhaben. Weitere Ratsmitglieder traten an seine Seite: Euphorion Dark, Iselia Hundertbrunn, Eloriel von Archadis und andere mit niederem Rang.
    »Meine Freunde, dies wird über die Zukunft ALLER entscheiden!«, raunte Euphorion. Seine Stimme klang alt und schwach, gelegentlich entfuhr ihm ein Husten. Iselia, die sich gerade noch ein Stück Kuchen in den Mund gestopft hatte, zückte zwei kleine Dolche, der eine schwarz wie die Nacht, der andere hell leuchtend. »Sollen sie kommen, fehlgeleitete Söhne eines Schlampenadlers.«
    »Iselia... Diese Menschen zu töten würde nur die Anschuldigungen des Bischofs bestätigen! Gewalt ist keine Lösung für dieses Problem!«, bemerkte Euphorion ernst.
    »Gewalt war noch nie eine Lösung«, warf Eloriel ein, den Blick nicht vom Tor ablassend. Angst zeichnete ihr Gesicht. »Und dennoch wird sie praktiziert!«, seufzte sie.
    »Gewalt ist zum Sprachrohr unserer Gesellschaft geworden!« Eloriel schielte kurz zu Euphorion hinüber. »Wir sollten uns nun jedoch fragen ob wir uns auf dieses Niveau herablassen oder in Würde untergehen!?« Allen Beteiligten lief ein kalter Schauer über den Rücken. Die Luft war kalt wie Eis.
    »Untergehen? In Würde? HA!« Iselia blickte kampfbereit. »Einigen dieser Ratten schneide ich persönlich die Zunge raus, bevor ich

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