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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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befestigt. Weitere Männer kamen ihm zu Hilfe. Sie griffen Phoenice mit Schlägen und Tritten an. Diese parierte, so gut es ihr möglich war. Das lange Gewand behinderte sie. Zwei großgewachsenen Frauen standen beim Tor. Sie öffneten es, sodass mehr Festivalgäste in das Geschehen eingreifen konnte. Trix hielt beide Hände hoch und versuchte die Menge davon abzuhalten, auf Phoenice einzudreschen, doch sie wurde ignoriert. Eine Frau zerrte sie sogar weg, um sie durch das Tor in Sicherheit zu bringen. Einige Köpfe schauten unschlüssig hervor, entschieden sich jedoch, dass Festivalgelände nicht zu verlassen. Die zwei Frauen schlossen das Tor wieder. Phoenice wehrte ab, wobei sie sich bemühte, niemanden zu verletzen.
    Personen, die allzu aufdringlich wurden, warf sie zu Boden. Wenn ihr die Angreifer nur einen Moment Zeit lassen würden! Dann könnte sie diese alberne Kapuze ausziehen, sich die Maske vom Kopf reißen und wäre wieder auf der Seite der Festivalbesucher. Sie wollte diese wütenden Menschen nicht verletzen. Das drohte ihr allmählich zum Verhängnis zu werden, denn die Angreifer schonten sie keineswegs. Ein Messer, dass der Eingangskontrolle irgendwie entgangen war, versetzte ihr eine klaffende Wunde am Handteller.
    'Verdammt!', dachte sie bei sich.
    Grober als sie beabsichtigt hatte, wand sie dem Mann die Waffe aus der Hand.  'Was jetzt?!' dachte sie verzweifelt. Damit zustechen wollte sie auf gar keinen Fall. Alles andere würde sie jedoch verraten. Für welche Seite kämpfte sie eigentlich? Die Maske! Gerade rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie sich zu erkennen geben musste. Das Messer steckte sie in ihren Stiefel. Durch einen  festen, aber harmlosen Tritt in den Solarplexus eines beleibten Angreifers verschaffte sie sich etwas Platz. Schnell griff sie zu ihrer Kapuze, um sie loszuwerden.
    Kaum hatte sie den Arm gehoben, packten sie zwei kräftige Arme von hinten. 'Was ist jetzt los?' Wo kamen die neuen Gegner her? 
    Sie besaß genügend Kampferfahrung und war sich sicher, keinen Festivalbesucher hinter ihren Rücken gelassen zu haben. Plötzlich wichen diese vor ihr zurück. Phoenice spürte, dass sie geschleift wurde. Eine Gruppe Maskierter kam ihr zu Hilfe.
    'Nein!' rief etwas in ihr, ohne einen Laut von ihren Lippen zu lassen.
    Das hatte sie nicht gewollt. “Schhht!“, versuchte sie eine Stimme in einer fremden Kapuze zu beruhigen. Die Weißgekleideten vertrieben die Musikfans zurück hinter die Mauer. Eine Gestalt versuchte sie zu tragen. Da ihre Kräfte dafür offenbar nicht reichten, zerrte sie Phoenice stattdessen über den Rasen. Das Messer drückte in ihrem Stiefel. Die Wunde an ihrem rechten Handteller schmerzte.
    Wie konnte der Mann mit dem Messer nur so nahe an sie herankommen? Sie hatte ihn ja abgewehrt. Aber nicht heftig genug, schalt sie sich selbst. Es waren zu viele Angreifer gewesen. Das durfte aber kein Grund sein, verletzt zu werden. Sie musste an ihrer Körperbeherrschung arbeiten. Wie konnte   er das Messer nur gezogen haben, ohne dass sie es bemerkte? Sie ärgerte sich über sich selbst.
    „Du blutest ja!“ rief eine unverkennbar weibliche Stimme aus dem weißen Umhang hinter ihr. Ein grober Rempler ihres Nachbarn, ließ sie unverzüglich in ein Flüstern überwechseln: „Entschuldige!“ Wofür entschuldigte sie sich?
    „ Wir bringen Dich sofort in das Lazarettzelt.“ flüsterte eine andere Stimme.
    Die umstehenden Kapuzen nickten. Sie behandelten Phoenice wie ein krankes Familienmitglied. Phoenice wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. Vor wenigen Stunden noch wollten sie ihre Freundin hängen, oder verbrennen, oder beides.
     
    Kaum hatten sie die weißen Roben durch den Eingang des Zeltes geschoben, erhob sich die blonde, zierliche Frau vom Bett eines Verletzten, um sich um sie zu kümmern. „Jetzt haben sie auch schon Messer!“ sagte sie kopfschüttelnd. Endlich konnte sich Phoenice die Maske vom Gesicht nehmen. Erleichtert nahm sie auch die Kapuze ab und schüttelte ihre roten Locken frei. „Du hast aber auch immer Pech“, stellte die blonde Frau fest, als sie Phoenice wiedererkannte. Sie führte ihre Patientin zu einem freien Feldbett und forderte sie auf, sich zu setzen. Dann nahm sie ihre Hand in ihre eigene, um sich den Schnitt anzusehen. Aus einer abgestellten Medizintasche holte sie einen Wattebausch heraus, und verteilte darauf eine stark riechende Flüssigkeit. Phoenice durchzuckte ein heftiger Schmerz, als sie damit ihr

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