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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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griff sich an die Kapuze, um sie ausziehen, doch Dans Stange traf sie schneller.
    'Nicht schon wieder die Hände', dachte sie wütend.  Diesmal befanden sich die anderen Mitglieder der Speerspitze viel zu weit weg, um sich einzumischen. Sie war sie auf sich allein gestellt, mit einem brandgefährlichen Gegner, den sie gar nicht bekämpfen wollte. Rasch mußte sie ihre Rippen in Sicherheit bringen. Ihr blieb keine Zeit, um lange über ihre verfahrene Situation nachzudenken. Schon senkte sich der Stab auf ihren Kopf herab. Geistesgegenwärtig duckte sie sich zur Seite. Einen Hieb von der Seite gegen ihre Hüfte, konnte sie mit dem nachgebenden linken Unterarmfläche abwehren. Das schmerzte. In ihrer rechten Handfläche pochte die Wunde. Für eine blutende Hand fehlte ihr wirklich die Zeit. Sie sprang über die Stange und trat dagegen, um gleich darauf einen Fußfeger an Dans Standbein zu versuchen. Ungeübte Kämpfer verloren dadurch manchmal das Gleichgewicht. Nicht so Dan. Der hob einfach sein bisheriges Standbein hoch.
    'Der Versuch war es wert', dachte sie bei sich.
    Sie bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte: Er wechselte sein Gleichgewicht von einem Bein auf das andere, allerdings langsamer als sonst. Gerade noch rechtzeitig erkannte sie das Ablenkungsmanöver. Die Holzstange bewegte sich auf ihren Kopf zu. Flink brachte sie sich hinter Dans Rücken. Das war der einzige Ort, wo er sie nicht erschlagen konnte. Blitzschnell drehte er sich ebenfalls um. Die Rippen drohten zu zerbersten. Er musste sie getroffen haben. Sie versuchte, die Stange nochmals abzuwehren, aber es gelang ihr nicht. Dan schritt hinter sie und hielt sie mit dem Stab fest. Sie konnte sich nicht bewegen. Er drängte sie auf das Tor zu.
    Die übriggebliebenen Festivalgäste jubelten. Die Angreifer stellten vorerst keine Gefahr mehr da. Die meisten lagen kampfunfähig am Boden. Phoenice, die als einzige noch gehen konnte, befand sich in Dans Gewahrsam.
    Das Lager der Maskierten befand sich außer Sichtweite. Einstweilen waren sie gerettet.
    Viele gratulierten Dan. Dieser hielt seine Stange fest, in der Phoenice noch immer eingeklemmt steckte. Einige verspotteten die wehrlose Beute. Niemand fragte ihn, was er mit seiner Trophäe machen wollte. Phoenice bekam es mit der Angst zu tun. Sie wollte ihm zuschreien, dass sie sich unter dem Kostüm befand, doch sein fester Griff drückte ihr die Lungen zusammen. Er marschierte mit ihr durch das Lager der Festivalbesucher an mehreren Zelten vorbei. Wo brachte er sie hin? Würde sie die Maske noch rechtzeitig abwerfen können? Oder plante er sie in dieser Verkleidung vor allen Leuten bewusstlos zu schlagen, wie er es vor dem Tor mit den anderen Angreifern getan hatte? Phoenice hatte wohl einige Würfe gelernt, doch jetzt wollte ihr partout kein passender einfallen.
    Dan brachte seine Gefangene in das Zelt von Trixens Nachbarinnen. Phoenice stellte erleichtert fest, dass sich weder Carmen noch Christine darin aufhielten. Dafür wedelte sich ein schwarzes Etwas die Seele aus dem Leib.
     
    Dahne! Die Hündin winselte und wedelte und zerrte an der Leine, die sie an das Zelt band. Dan beruhigte sie, doch sie interessierte sich nicht für ihn. Endlich konnte Phoenice eine Hand freimachen, um ihren geliebten Vierbeiner zu erreichen. Tränen der Freude rannen ihr über die Maske. Dahne tanzte und fiepte um sie beide herum. Wenn Dan sie nicht von der Leine befreit hätte, hätte sie entweder sich selbst oder einen der beiden Menschen gefesselt oder erwürgt oder beides. Während sie die verrückte Hündin, die sie gar nicht genug ablecken konnte, streichelte und gleichzeitig von ihrem Ohr und ihren Nasenlöchern weghielt, streifte ihr Dan die Kapuze endlich ab. Sie legte die Maske ab und stieg aus dem Umhang.
    „Wusste ich´s doch!“ jubilierte Dan. Phoenice starrte ihn ungläubig an. „Du wusstest, dass ich das bin?“ „Niemand sonst hätte so lange gegen meine Stange gekämpft.“
    Phoenice wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. „Der Stoß in die Rippen hat echt weh getan!“ „Ich konnte nicht sicher sein“, merkte Dan an, „wie auch immer, Dahne hatte jedenfalls keine Zweifel.“ Diese wedelte immer noch heftig. „Jedenfalls bin ich froh, dass du wieder auf unserer Seite bist.“
    „Ich auch.“
    „ Du bist verletzt“, stellte er fest. „Ja“, sagte sie, ohne ihrem Handteller weiter Beachtung zu schenken. Sie musste den Verband wechseln, doch zum Versorgungszelt konnte sie

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