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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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wärmer und betont die Figur. Danke dir.«
    Resigniert trat er den Rückzug an. Er verbeugte sich spöttisch mehrmals, sie schien es nicht zu merken.
    Â»Ach, Hero?«, erklang es erneut, als er sich anziehen wollte. »Du warst gestern noch sehr spät unterwegs.«
    Er antwortete nicht. Sonntagmorgen, und es wartete ein leckeres Frühstück auf ihn. Eier mit Speck, Toast, Orangensaft und Tee. Aber auch Svetlana in der Küche war neugierig.
    Â»Sie waren spät unterwegs«, stellte sie fest und nickte zustimmend. »Ist wichtig Frühstück.«
    Â»Herrje«, schimpfte er. »Was kümmert ihr euch um mich? Habt ihr nicht genug mit euch selbst zu tun?«
    So trieb es ihn aus dem Haus, und er vergaß, von Lilly zu erzählen. Er suchte nach dem neuen Fahrrad, aber das stand bei Jacqui LaBelle. Also ging er zu Fuß und fand sich bald vor dem Gebäude wieder, das in der Nacht gebrannt hatte. Zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr waren noch vor Ort.
    Auf der schmutziggelben Außenfassade zeigten sich dunkle Rauchtrichter an den Fenstern.
    Â»Von der Straße aus sieht das recht harmlos aus«, schrieb er sich auf. »Die Gefahr scheint jetzt akademischer Natur zu sein. Gestern Nacht hat das brennende Haus anders ausgesehen.«
    Von den Flammen war eine Bedrohung ausgegangen, die den kompletten Häuserblock betroffen hatte, die Straße und alle Menschen, die dort wohnten. Eine Gefahr für jeden, der dabei war. Für das eigene Leben, das eigene Haus. Jetzt war der Brand gelöscht, das Feuer unter Kontrolle und der Rest nur unangenehm. Zwei Straßen hatte man gesperrt, das Gebäude stand an einer Kreuzung. Vom Löschen hatte sich ein rußiger Schlamm ausgebreitet. Schmutz, den jemand beseitigen musste. Im Hof lag verkohlter Hausrat herum, und alles war in Unordnung. Zwei Feuerwehrleute schleppten die Reste eines Treppengeländers aus dem Haus und machten sich die Mühe, es hochkant an das Werbeplakat zu lehnen, das den brennenden Menschen aufgehalten hatte.
    Die Szene mit der Fackel drängte sich Hero Dyk auf. Der Mann hatte gelb gebrannt, in der Mitte der taumelnde Schatten seines Körpers. Jetzt, mit zeitlichem Abstand, bildete Hero Dyk sich ein, den offenen Mund gesehen zu haben, aus dem kein Schrei mehr kam. Die Haut um die verbrannten Augen war weit zurückgezogen. Er suchte, sich die Schmerzen vorzustellen, und war nicht fähig dazu. Wie soll man das Leid fremder Menschen messen? Man kann ihnen nur vor die Stirn schauen, nicht dahinter.
    Dann der trockene Aufprall des Prinzen Eisenherz, der gesprungen war. Hero Dyk bekam den Ton nicht aus seinem Kopf. Der Klang war sogar hartnäckiger als das Bild von dem brennenden Menschen.
    Jemand fasste ihn am Oberarm. »Schon wach?« Karl Heeger.
    Hero Dyk lächelte schwach. »Im Dienst?«, fragte er. »Hast du schlafen können?«
    Â»Beides ja«, sagte Heeger. »Solange es brannte, konnte ich helfen, aber nicht ermitteln. Die Jungs von der Feuerwehr sind immer noch hier. Ich war erst einmal kurz drin. Danke, dass du Feli gerettet hast. Lena meint, ich sei so sehr damit beschäftigt, Fremden zu helfen, dass sich andere um meine Familie kümmern müssen. Wer war der junge Mann, der dir geholfen hat? Er kam mit Jacqui LaBelle.«
    Â»Er arbeitet für sie«, sagte Hero Dyk. »Ihr Hausmann, Sekretär oder Manager oder alles zugleich. Alle nennen ihn Pieter, aber sein richtiger Name ist Karl-Johann Steiner. Ich weiß nicht viel über ihn. Die Mädchen kennen ihn von der Schule.«
    Â»Feli scheint sehr beeindruckt zu sein. Wo wohnt der Kerl? Ich meine, wenn er eine Wohnung hat. Als Student … da muss man schon aufpassen, sagt Lena.«
    Hero Dyk lachte und schlug ihm aufmunternd auf den Arm. »Ich pass für dich auf.« Er wies auf die verkohlten Reste des Hauses. »Brandstiftung?«
    Â»Vermutlich.«
    Â»Erzähl mir was«, sagte Hero Dyk. »Bitte!«
    Heeger druckste ein wenig herum. »Ich darf es dir eigentlich nicht erzählen.«
    Â»Dann lass es«, erwiderte Hero Dyk cool.
    Â»Ach was«, sagte Heeger. »Du kannst uns nur helfen.« Er hob einen Beutel hoch, in dem zwei rußgeschwärzte Stahlfedern lagen. »Die finden wir bei jedem Brand«, sagte er. »Daher vermuten wir, dass es eine Serie ist. Die Feder scheint zum Zünder zu gehören, aber wir wissen nicht, wie er funktioniert. Mehr bleibt nicht

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