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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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wohnte mitten im Park, eine Zufahrt für ein Auto gab es nicht. Er nahm seinen Baseballschläger, der in Griffweite stand, und stellte sich in die Tür.
    Â»Wer ist da?«, rief er.
    Ein großer Mann, der allein zu sein schien. »Gemach!«, hörte er eine Stimme rufen. »Immer langsam mit die jungen Pferde. Und halten Sie Ihren Hund zurück.«
    Â»Was wollen Sie von mir?«
    Der Mann hielt einen Ausweis in die Höhe, was unnötig war, denn Pieter erkannte ihn jetzt. Karl Heeger schien vom Weg herauf ein wenig außer Atem zu sein. Er nannte seinen Namen und dass er Polizist sei. »Sie sind Karl-Johann Steiner, wenn ich nicht irre. Wir kennen uns von der Feier. Sie wohnen etwas ab vom Schuss.«
    Â»Das ist richtig. Muss ich Sie reinlassen?« Pieter war keinen Schritt zur Seite gewichen. Carlsson fletschte die Zähne.
    Â»Erst einmal müssen Sie Ihren Hund zurückpfeifen«, sagte Heeger. »Sonst gibt das Ärger.«
    Â»Er ist nicht mein Hund. Er läuft mir nur nach.«
    Â»Beißen tut er trotzdem, und Sie scheinen per Du mit ihm zu sein. Darf ich reinkommen, Herr Steiner? Ich habe ein paar Fragen.«
    Â»Pieter«, sagte Pieter und rief den Hund zur Ordnung. »Alles andere macht mich nervös. Gehen Sie zur Terrasse hoch, ich komme nach. Und tragen Sie mir keinen Dreck nach oben, ich habe sauber gemacht.«
    Heeger setzte sich an einen Plastiktisch und bat um ein Glas Wasser, er war durstig.
    Â»Was wollen Sie hier?«, fragte Pieter und brachte das Gewünschte. »Ich habe zu tun.«
    Â»Sie haben meine Tochter vor schlimmen Verletzungen bewahrt. Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet.«
    Â»Das ist richtig«, sagte Pieter und sah dem Kommissar in die Augen. »Aber deshalb sind Sie nicht hier.«
    Â»Ich ermittle wegen der Brandstiftungen. Ist Ihnen etwas aufgefallen? Irgendetwas, was uns weiterhelfen könnte?«
    Â»Wir waren am Feiern, draußen hat es gebrannt. Jemand sprang aus dem Fenster, ein anderer brannte lichterloh. Das war beeindruckend. Ich stand bereit, als Feli sprang. Ich habe noch nie einen Menschen gerettet.« Ein Leuchten zog über sein Gesicht, als er das sagte. Eine Aufmerksamkeit, die man vorher vermisste. Seine Miene glättete sich.
    Heeger nickte und blätterte in seinem Notizbuch, dann trank er einen Schluck Wasser. Er räusperte sich. »Anfang Januar brannte ein Wohnhaus bei Hagen, außerhalb des Ortes. Der Kotten ging frühmorgens in Flammen auf, was ungewöhnlich ist. Meist brennt es nachts. Sie haben den Brand gemeldet.«
    Â»Ich kam mit dem Fahrrad vorbei. Ich fahre sehr viel. Es beruhigt mich.«
    Â»Wovon leben Sie, Herr Steiner?«
    Pieter erwähnte sein Stipendium und die Arbeit, die er für Jacqui LaBelle leistete.
    Seit wann er für sie tätig sei, wollte Heeger wissen.
    Â»Seit Anfang des Monats.«
    Â»Erinnern Sie sich an einen Brand Anfang November letzten Jahres zwischen Hasbergen und Hellern? Da brannte es am frühen Nachmittag. Wieder ein Haus auf dem Land.«
    Pieter verneinte.
    Â»Zwei Tage zuvor wurde uns von einem Nachbarn ein Radfahrer gemeldet, der sich auffällig verhielt. Ein junger Mann mit kurzem blondem, fast weißem Haar, der sich zu verbergen schien. Um zwei Uhr morgens. Eine Streife kam vorbei, fand aber niemanden. Das Haus brannte vollständig nieder.«
    Pieter zuckte mit den Schultern. »Ich schlafe schlecht.«
    Heeger zog eine Kamera aus der Tasche seiner Jacke. »Darf ich ein Foto von Ihnen machen? Wir möchten es dem Zeugen vorlegen. Nur zur Sicherheit. Darf ich?«
    Pieter zuckte wieder mit den Schultern und machte ein blödes Gesicht, als Heeger das Foto schoss.
    Â»Ich bin auf Ihre Vergangenheit gestoßen«, fuhr dieser fort. »Man hat Sie als Jugendlichen wegen Einbruchdiebstahls belangt. Es wurde mehrfach gegen Sie ermittelt, und in einem Fall konnte man Sie überführen.«
    Pieter sprang auf, als er das hörte. Sein Gesicht wurde rot, endlich war er aus der Reserve gelockt. Er stellte sich aufrecht hin und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Sein Blick ging nach unten wie bei einem kleinen Jungen, der in die Ecke gestellt wird. »Das ist lange her«, sagte er trotzig aus seiner Deckung heraus. »All diese Akten sollten vernichtet sein.«
    Als ob das seine Unschuld bezeugen könnte.
    Â»Ja, das ist lange her«, sagte Heeger und erhob sich ebenfalls. »Und die

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