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Pilger Des Hasses

Pilger Des Hasses

Titel: Pilger Des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Gemeinde von Hyde stand es nicht zum Besten, denn der Bischof selbst hatte dafür gesorgt, daß dort kein neuer Abt eingesetzt wurde; er hatte die Absicht, Hyde in ein Bischofskloster zu verwandeln. Der Streit hatte sich eine Weile hingezogen, der Bischof hatte verschiedene Pläne entworfen, um das Haus in seine Hände zu bekommen, und der Prior hatte sich nach Kräften gegen diese Manipulationen gewehrt.
    Anscheinend besaß Henry aber noch genug Anstand, um auch dem Diener eines feindlichen Hauses, wenn dieser von Krankheit und Tod bedroht war, seinen Schutz zu gewähren.
    Der Reisende, über den der Legat seine schützende Hand hielt, konnte sich ungehindert bewegen, wo immer das Gesetz noch galt. Nur jene, die unwiderruflich außerhalb des Gesetzes standen, würden es wagen, einen so Geschützten anzugreifen.
    »Ehrwürdiger Vater, der Ring ist fort, er wurde mir heute morgen gestohlen. Seht hier, die zerschnittenen Bänder, die ihn hielten!« Ciaran hob den dunklen Leinenbeutel, der an seinem Gürtel hing, und zeigte dem Abt die sauber durchtrennten Bänder. »Ein scharfes Messer - irgend jemand hier hat ein Messer. Und mein Ring ist weg!«
    Prior Robert stand neben dem Abt, sichtlich aus seiner gewohnten Gelassenheit gerissen. »Ehrwürdiger Vater, dieser Mann sagt die Wahrheit. Er hat mir den Ring gezeigt. Er wurde ihm übergeben, damit er auf seiner Reise, die eine traurige, ernste Bedeutung hat, Hilfe und Gastfreundschaft fände. Wenn der Ring abhanden gekommen ist, sollten wir dann nicht das Tor schließen, solange wir nach ihm suchen?«
    »So sei es«, sagte Radulfus und sah schweigend Bruder Jerome nach, der sich dienstbeflissen hinter dem Prior gehalten hatte und nun zum Tor lief, um den Befehl weiterzugeben.
    »Und jetzt verschnauft und besinnt Euch, denn der verlorene Ring kann nicht weit sein. Ihr habt ihn also nicht getragen, sondern sicher verknotet in Eurem Beutel aufbewahrt?«
    »Ja, Vater. Er war für mich von unersetzlichem Wert.«
    »Und wann habt Ihr Euch das letztemal vergewissert, ob er noch da war?«
    »Vater, heute morgen hatte ich ihn noch. Ich besitze nur die wenigen Dinge, die Ihr hier seht. Hätte ich es übersehen können, wenn das Band in der Nacht, während ich schlief, durchgeschnitten worden wäre? Gewiß nicht. Heute morgen war alles noch genauso in Ordnung wie gestern abend. Ich sollte viel ruhen, um meine Füße zu schonen. Heute ging ich nur zur Messe hinaus. Und hier, in dieser Kirche, unter diesen vielen Gläubigen, hat ein Bösewicht gesündigt und mir den Ring abgeschnitten.«
    Und wirklich, dachte Cadfael, während er nachdenklich die neugierigen Gesichter betrachtete, es wäre nicht schwer, in einem solchen Gedränge die Bänder zu entdecken, die den versteckten Ring hielten, ihn aus dem Versteck zu reißen, die Bänder durchzuschneiden und gut verborgen im Gedränge das Weite zu suchen, von niemand bemerkt, nicht einmal vom Opfer selbst. Ein geschickter Diebstahl und so verstohlen und gekonnt ausgeführt, daß nicht einmal Matthew, der doch sonst alles spürte, was seinem Freund widerfuhr, die gemeine Tat bemerkt hatte. Matthew starrte Ciaran an, offenbar völlig überrascht und anscheinend unsicher, wie er auf diese Wendung reagieren sollte. Sein Gesicht verriet nichts, es blieb undurchdringlich und ruhig, die Augen wanderten verengt und funkelnd von einem Gesicht zu anderem, als Ciaran, der Abt oder der Prior sprachen. Cadfael bemerkte, daß Melangell sich in seine Nähe gestohlen hatte und zögernd an seinem Ärmel zupfte. Er schüttelte sie nicht ab. Die leichte Drehung seines Kopfes und ein kurzer Blick ließen erkennen, daß er wußte, wer ihn berührte. Er tastete nach Melangells Hand und ergriff sie, während seine Aufmerksamkeit ausschließlich Ciaran zu gelten schien. Irgendwo nicht weit hinter ihnen stützte sich Rhun auf seine Krücken und beobachtete die Ereignisse stirnrunzelnd und entsetzt. Seine Tante Alice stand wachsam und äußerst neugierig hinter ihm. Da stehen wir alle, dachte Cadfael, und niemand weiß, was der andere denkt oder wer getan hat, was getan wurde oder was für die herauskommen wird, die jetzt noch zuschauen und sich wundern.
    »Könnt Ihr Euch vielleicht erinnern«, fragte Prior Robert aufgeregt und bekümmert, »wer beim Gottesdienst neben Euch stand? Wenn tatsächlich ein Missetäter den heiligen Gottesdienst entweiht hat und während der heiligen Messe einen Diebstahl beging...«
    »Ehrwürdiger Vater, meine Aufmerksamkeit galt nur

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