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Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Titel: Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Geiger.
    »Ist doch wohl egal, Geiger! Ja, Meier III«, sagte Tannenberg und erteilte dem Ermittler, der wie in der Schule den Finger gestreckt hatte, mit einem Handzeichen das Wort.
    »Ich war bei Frau Schneider und hab ihr das Foto gezeigt. Aber sie kennt die Tote aus Hochspeyer nicht.«
    »Okay, wär ja auch zu schön gewesen, wenn wir endlich eine Verbindung zwischen den beiden Mordopfern entdeckt hätten. Geiger, wie sieht’s mit dem Konopka aus?«
    »Weiß nicht, Chef.«
    »Wieso weißt du das nicht? Hattet ihr nicht den Auftrag, zu ihm zu fahren?«
    »Doch Chef. Da ist aber der Fouquet allein hin. Mir haben von dieser verfluchten Hochschlepperei zur Weltachs so die Knochen weh getan, dass ich zum Arzt musste. Und der hat mir drei Spritzen gegeben.«
    »Och, du armer, armer Kerl!«, bedauerte Susi Rimmel ihren jammernden Kollegen.
    Erst jetzt fiel Tannenberg auf, dass der junge Kommissaranwärter nicht zur Besprechung erschienen war. »Flocke, versuch mal den Fouquet zu erreichen. Der soll machen, dass er herkommt.«
    Anschließend informierte der Leiter der SOKO ›Pilze‹ seine Mitarbeiter über die Ermittlungsergebnisse, die er und Kommissar Schauß in der Zwischenzeit zusammengetragen hatten.
    »Der Müller, der könnte es doch gewesen sein«, ereiferte sich Geiger. »Der hat ein Motiv: Der ist sterilisiert und kann deshalb nicht für die Schwangerschaft verantwortlich sein. Also, Frage: Wer hat der Frau ein Kind gemacht? Motiv: Eifersucht! Außerdem ist er Arzt und kommt ganz leicht an Chloroform ran. Und drittens wohnt er direkt an der Jugendherberge, wo er sich ganz einfach die Postkarten besorgen konnte. Der war’s! Da bin ich mir ganz sicher!«
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte Tannenberg verwundert. »So kenn ich dich ja gar nicht. Das war richtig gut! Muss wohl an den Spritzen liegen. Einwände, zu dem, was Geiger gerade gesagt hat?«
    »Der müsste schon außergewöhnlich blöd sein«, bemerkte Schauß.
    »Warum, Michael?«
    »Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass so ein intelligenter Mann den Fehler macht und diese Ansichtskarten in der unmittelbaren Nähe seines Wohnhauses kauft.«
    »Gutes Argument«, lobte Tannenberg. »Aber du weißt, was ich jetzt gleich dazu sagen werde.«
    Schauß grübelte einen Augenblick. »Klar, dass er vielleicht sehr schlau ist und gerade durch dieses naive Verhalten den Tatverdacht von sich fern zu halten versucht, richtig?«
    »Ja, so ungefähr. Aber, es gibt noch zwei andere Argumente, die gegen diese Hypothese sprechen. Erstens bin ich mir sicher, dass der Mann von der Schwangerschaft seiner Frau wirklich nichts gewusst hat. Und zweitens kann ich mir nicht vorstellen, dass der Müller beide Frauen nach Hause in den Keller geschleppt hat, dort an einen Galgen oder so was Ähnliches gehängt und dann genüsslich ermordet hat. Das wäre doch wohl viel zu riskant gewesen, oder etwa nicht?«
    »Außerdem hat er für die erste Tatzeit ein hundertprozentiges Alibi«, sagte plötzlich Fouquet, der gerade abgehetzt den Raum betrat.
    »Wieso? Woher weißt du das?«, fragte sein Chef verdutzt.
    »Weil ich eben im Krankenhaus war und mir seinen Dienstplan angeschaut hab. An dem maßgeblichen Samstag hatte er ab 16 Uhr Dienst bis zum nächsten Morgen. Er war Wochenend-Bereitschaftsarzt für mehrere Stationen, und das ist ein totaler Stressjob!« 
    »Damit wäre er wohl aus der Schusslinie. Sehr gut gemacht, Fouquet.«
    »Danke für die Blumen, Chef. Aber ich hab noch was anderes: Konopka glaubt, dass er die zweite Tote schon einmal gesehen hat. Er wusste nur nicht mehr, wo und mit wem. Aber er hat versprochen, dass er sich sofort meldet, wenn es ihm wieder einfällt. Ich hab ihm das Foto der Frau dagelassen. Ist das in Ordnung?«
    »Natürlich. Vielleicht stoßen wir jetzt endlich auf eine Verbindung zwischen den Opfern«, sagte Tannenberg hoffnungsvoll. »Und was ist mit seinem Alibi für den zweiten Mord?«
    »Da war er angeblich zu Hause bei seiner Familie. Konnte ich aber leider noch nicht überprüfen. Außerdem bittet er uns, mit der Befragung seiner Frau bis Montag zu warten. Er will ihr am Wochenende erst noch sein Verhältnis mit dieser Elvira Kannegießer beichten.«

10
    »Werte Kolleginnen und Kollegen«, begann Dr. Hollerbach theatralisch. »Wenn ich Ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse richtig beurteile, muss ich leider feststellen, dass Sie noch keinen entscheidenden Schritt vorangekommen sind, schließlich haben Sie noch immer keinen

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