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Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Titel: Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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willen, was denn? Ich mache alles, was Sie wollen. Sie müssen mir nur sagen, was!«, flehte er.
    »Ganz einfach: Sie begeben sich jetzt direkt ins Gerichtsmedizinische Institut, das sich im Untergeschoss des Klinikums befindet, und lassen sich dort von Dr. Schönthaler ein wenig Blut abzapfen. Der führt dann eine Genanalyse durch. Und wenn es sich so verhält, wie Sie sagen, wird er mit dem Untersuchungsergebnis definitiv Ihre Unschuld beweisen können. Da kann Ihre Frau sagen, was sie will.«
    »Danke, Herr Kommissar. Das mach ich sofort! Vielen, vielen Dank!«, rief Konopka euphorisch, sprang von seinem Stuhl hoch und wollte direkt los.
    »Es gibt da noch ein kleines Problem.«
    »Welches?«, fragte der Autoverkäufer überrascht.
    »Also, wir müssten Sie darum bitten, dass Sie niemandem etwas vom Inhalt unseres Gesprächs mitteilen, auch nicht den Ermittlern des Landeskriminalamtes, die Sie irgendwann wahrscheinlich ebenfalls befragen werden und die garantiert auch von Ihnen eine Blutprobe haben möchten. Denn eigentlich sind die dafür zuständig. Aber ich denke, es ist ebenso in Ihrem, wie in unserem Interesse, dass wir Sie so schnell wie möglich von diesem schrecklichen Verdacht befreien«, sagte Tannenberg.
    »Natürlich, Herr Kommissar. Sie können sich selbstverständlich auf mich verlassen. Da erfährt niemand auch nur ein Sterbenswörtchen davon. Ich weiß Ihr Entgegenkommen wirklich zu schätzen! Ich hab übrigens auch noch was für Sie. Das hätte ich ja fast vergessen.«
    »Schießen Sie los!«, forderte der Leiter des K1 ungeduldig.
    »Ihr Mitarbeiter hat mich mal gefragt, ob ich weiß, ob die beiden Frauen, also Elvira und die andere, sich gekannt haben. Jetzt weiß ich es wieder: Die haben sich definitiv gekannt. Ich hatte mich mal mit Elvira in der Stadt verabredet. Und als ich am vereinbarten Treffpunkt erschien, hat sie sich gerade mit dieser anderen Frau unterhalten. Aber als ich mich dann zu ihnen gestellt hab, ist sie gleich weggegangen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass es die Frau war.«
    »Haben Sie irgendeinen Gesprächsfetzen dabei mitbekommen?«, fragte Schauß.
    »Nur Floskeln, die man eben immer so dahinsagt, wenn man sich einige Zeit lang nicht gesehen hat.«
    »Was genau haben Sie gehört? Mann, versuchen Sie sich zu erinnern. Das ist wirklich wichtig!«
    »Na, so was wie: Dann machen wir mal wieder einen drauf wie früher.«
     
    Konopka hatte, nachdem er sichtlich erleichtert den Raum verlassen hatte, die Tür nicht hinter sich verschlossen. Merkwürdige Geräusche drangen an Tannenbergs Ohr. Als Vollblutkriminalist musste er natürlich umgehend deren Ursache ergründen. »Sag mal, Flocke, was machst du denn eigentlich für’n Krach?«
    »Ach, Chef, das ist nur das Tiroler Schüttelbrot, das ich gerade esse. Das ist unheimlich gesund und hat kaum Kalorien. Da ist Kümmel drin, und auch sonst haben die nur lauter bekömmliche Sachen für die Herstellung verwendet. Ist zwar etwas hart gebacken, aber was soll’s. Möchten Sie nicht mal probieren?«, fragte die Sekretärin und wollte dem Leiter des K 1 die Tüte reichen.
    »Nein Danke, Flocke. Das macht beim Kauen zu viel Krach. Da kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Kannst du das nicht irgendwo einweichen, bevor du es in den Mund schiebst? Wie heißt das Zeug?«
    »Tiroler Schüttelbrot, Chef.«
    »Pass ja auf, dass du davon keinen Schüttelfrost bekommst!«, bemerkte Kommissar Schauß grinsend.
    »Komm, Flocke, schmeiß das trockene Zeug weg. Wir schlachten jetzt meinen Geburtstagskuchen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass ich ein Stück davon essen kann?«, fragte Petra Flockerzie, deren schlechtes Gewissen sich bereits mit Furcht einflößenden Drohgebärden zu Wort gemeldet hatte.
    »Du kannst nicht, du musst – Dienstanweisung!«
    »Da werd ich mich wohl oder übel fügen müssen, Chef«, frohlockte die Sekretärin, ließ die Trockenfuttertüte in einer Schreibtischschublade verschwinden, warf die Espressomaschine an und befreite den armen Erdbeerkuchen aus seinem kalten Gefängnis.
    Petra Flockerzie schnitt gerade den Kuchen an, als Heiner Tannenberg keuchend die Korridortür aufriss. In der Hand hielt er eine Klarsichthülle, in der eine Jugendherbergskarte mit dem Motiv einer schwarzen Katze steckte.
    »Wolf, ich hab sie nur mit einer Pinzette angefasst und gleich in die Tüte gesteckt. Das ist ja der absolute Wahnsinn! Schon wieder so eine Karte!« Er pumpte Luft wie ein flugwilliger Maikäfer. »Und schon wieder so

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