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Pinguin Mord

Pinguin Mord

Titel: Pinguin Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Geisteskranken.
    »Na einen
Pinguin - einen Plastikvogel. Einen Pinguinale-Pinguin, meine
ich.« Stefan schlug sich mit der Hand vor die Stirn, weil ihm
die richtige Bezeichnung nicht gleich eingefallen war.
    »Ach so.«
Hurtiger nickte. »Natürlich haben wir einen
Pinguinale-Pinguin. Warum fragen Sie?«
    »Wo steht er,
ich meine, geht es ihm gut?«
    Hurtiger lachte.
»Mein lieber Herr Seiler, geht es Ihnen gut?« Er nahm
die Brille ab und wischte sich die Tränen aus den Augen.
»Natürlich geht es unserem Malzi gut. Aber jetzt mal
ganz im Ernst: Warum fragen Sie, Herr Seiler?«
    Stefan fand das alles
gar nicht so komisch und berichtete Hurtiger von den Verbindungen
zwischen den geköpften Pinguinen und ihren Besitzern.
»Es geht den Besitzern an den Kragen, kaum dass der
entsprechende Pinguin beschädigt wurde«, schloss er
seine Ausführungen, nachdem er von den Morden an Kötter
und an Plunger berichtet hatte. Auch vom Anschlag auf das Haus der
Wittwers erzählte Stefan. Nur den Selbstmord von Jessica
Wittwer verschwieg er - das passte nicht hierher. Dennoch bemerkte
er, wie Hurtiger das Lachen verging.
    »Bei mir scheint
es anders zu sein«, sagte Hurtiger schließlich leise.
Er fingerte nervös am Knoten seiner Krawatte herum.
»Unserem Pinguin geht es gut, aber jemand erpresst uns.
Gestern ging eine Forderung über 500.000 Euro ein -
unmittelbar nachdem Ulbricht und Ihr Chef verschwunden waren. Ich
komme mir verfolgt und beobachtet vor.«
    »Das heißt
- jetzt gibt es eine konkrete Forderung.«
    »Ja.«
Hurtiger wischte einige imaginäre Staubkörner vom
Schreibtisch und nickte. »Ich möchte Sie inständig
bitten …«
    »Keine Sorge.
Nichts geht über den Sender, versprochen.«
    »Dann ist
gut.«
    »Was wollen Sie
jetzt tun?«
    »Welche Wahl
habe ich? Ich werde wohl zahlen müssen.«
    »Dann sollte die
Falle spätestens bei der Lösegeldübergabe
zuschnappen. Sonst sehen Sie das Geld nicht wieder, und es wird
sich herumsprechen, dass Sie leicht erpressbar
sind.«
    »Wie stellen Sie
sich das vor?«
    »Gute
Frage.« Stefan blies die Luft durch die Backen aus.
»Auf jeden Fall sollte die Polizei mit von der Partie
sein.«
    Hurtiger legte die
Fingerspitzen beider Hände aneinander und führte die
Daumen zu den Lippen. »Ich habe Angst um unseren
Ruf.«
    Bevor Stefan antworten
konnte, flog die Tür des kleinen Büros auf. Eine
Angestellte trat ein. Stefan kannte sie vom Sehen. Sie trug keine
der üblichen Uniformen. Das lange schulterlange, braune Haar schmiegte sich um
ihre Schultern. Sie bedachte Stefan mit einem knappen Kopfnicken,
dann wandte sie sich an den Geschäftsführer des
Brauhauses. Scheinbar war sie so etwas wie seine Betriebsleiterin.
»Herr Hurtiger, gerade hat die Polizei angerufen. Es ist
etwas passiert.«
    Der
Geschäftsführer blickte sie fragend an. »Frau
Klein…« Jede Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
Seine stahlgrauen Augen flackerten unstet.
    »Malzi ist
geköpft worden.«
    *
    Stefan murmelte eilig
eine Entschuldigung, als sein Mobiltelefon anschlug.
    Er erhob sich und
ließ Kirsten Klein und Ernst Hurtiger allein. Im Brausaal
drückte er die grüne Taste am Handy. »Heike, was
gibt’s?« Er stand vor der Küche des Brauhauses, in
der schon um diese Zeit geschäftiges Treiben
herrschte.
    »Du wirst es
nicht glauben«, hörte er ihre Stimme am anderen Ende der
Leitung. Im Hintergrund hörte er Martinshörner und durch
Lautsprecher verzerrte Stimmen. Irgendjemand brüllte herum.
»Um ein Haar hätte es schon wieder eine Katastrophe mit
der Schwebebahn gegeben. Stefan - das liegt doch nicht an mir,
oder?«
    »Warum sollte
das an dir liegen? Erzähl doch erst mal, was los
ist.«
    »Also, ich war
bei Michaelicke, um ihn zu den neuen Schwebebahnzügen zu
interviewen, als er diesen Anruf bekam. Ein PKW sei genau unter
einer Schwebebahn explodiert. Gott sei Dank gab es an der Bahn nur
Blechschaden, keine Verletzten. Es scheint, als ob sich der
PKW-Fahrer umbringen wollte. Er hat wohl den Innenraum seines
Wagens mit Benzin übergossen und das Auto angezündet.
Genau an der Stelle, wo das Gerüst der Schwebebahn am Gericht
die Bundesallee kreuzt, ging der Wagen in die Luft. Stefan - der
Fahrer des PKW ist tot.«
    »Dann hat er ja
sein Ziel erreicht«, erwiderte Stefan sarkastisch.
    »Aber warum
glaubst du, dass das alles mit dir zu tun hat?«
    »Ich musste
sofort an damals denken, an das Schwebebahn-Komplott«,
erwiderte Heike. »Es ist alles so
unheimlich.«
    »Keine
Sorge«, beruhigte er

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