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Pinguin Mord

Pinguin Mord

Titel: Pinguin Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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sie. »Das ist bestimmt
Zufall.«
    »Stefan - das
Auto war ein Jaguar.«
    »Scheiße«,
rutschte es Stefan heraus. »Meinst du, es war
…«
    »Der Verdacht
liegt zumindest ziemlich nahe, oder?«
    Stefan dachte nach.
Warum sollte jemand, der am Wochenende versucht hatte, Jessica
Wittwer aus genau diesem Fahrzeug zu erschießen, sich selbst
umbringen? War das alles nur ein großes
Täuschungsmanöver? Zufall schied
höchstwahrscheinlich aus, denn dafür gab es zu wenige
Jaguars in der Stadt. Vielleicht sollte er sich selber einen
Überblick vor Ort verschaffen. Er warf einen Blick auf die
Armbanduhr. Noch vier Stunden bis zur Sendung. Die Zeit wurde
knapp, verdammt knapp!

52
    Montag, 11:55 Uhr, B7,
Einmündung Am Wunderbau
    Ulbricht hatte die
Nase voll. Wann konnte er endlich einmal eine Sache nach der
anderen abarbeiten? Mit quietschenden Reifen brachte er den
Dienstwagen zum Stillstand. »Bremsen Sie immer so?«,
fragte Heinrichs gekränkt und löste den Sicherheitsgurt,
der ihn eben noch davor bewahrt hatte, durch die Windschutzscheibe
des Opel katapultiert zu werden.
    »Schnauze.« Ulbricht
hechtete nach draußen. Sofort drang beißender
Brandgeruch in seine Nase. Der Verkehr auf der B7 war in beiden
Richtungen zum Erliegen gekommen. Nichts ging mehr auf der
Talachse. Trotz eingeschaltetem Blaulicht hatten Heinrichs und
Ulbricht fast zehn Minuten vom Präsidium hierher
gebraucht.
    »Das stinkt wie
Sau«, bemerkte Heinrichs überflüssigerweise. Mit
seinem Assistenten im Schlepptau und vor die Brust gehaltenem
Dienstausweis verschaffte sich Ulbricht freien Durchgang. Er wurde
vom diensthabenden Notarzt in Empfang genommen.
    »Dr. Dirkes - da
sind Sie ja endlich mal wieder!«, rief Ulbricht trocken und
zog seine altmodische Bundfaltenjeans zurecht.
    Er grinste. »Und
- mal wieder Kundschaft für die
Rechtsmedizin?«
    »Allerdings.« Der Arzt
nickte mit ernster Miene. »Offensichtlich Suizid. Der Fahrer
hat vermutlich das Innere seines Autos mit Benzin übergossen
und angezündet. Dabei kam es im Wagen zu einer Verpuffung. Das
Ergebnis sehen Sie. Wie ich von Ihren Kollegen hörte,
dürften Sie sich bestimmt für den PKW interessieren, der
die Beinahekatastrophe auslöste. Ein dunkler Jaguar ohne
Kennzeichen.«
    Ulbricht schluckte.
Gab es eine Verbindung zum Mord an Karlheinz Kötter, oder war
es Zufall, dass es sich hier um die gleiche Automarke
handelte? 
    »Wer ist der
Tote?«
    »Woher soll ich
das wissen?« Dirkes zuckte die Schultern. »Haben Sie
sich den Wagen mal aus der Nähe angeschaut? Grillkohle, sag
ich nur. Da ist nicht mehr viel übrig. Aber anscheinend
handelte es sich bei dem Fahrer um eine weibliche
Person.«
    »Haben Sie das
am Parfüm gerochen?«
    »Sie verlieren
wohl niemals ihren Humor, was?« Dirkes klopfte Ulbricht auf
die hagere Schulter. »Typisch Ulbricht, immer der gleiche
Zyniker. Jetzt sind Ihre Kollegen am Zug. Ich weiß nicht, um
wen es sich handeln könnte. Zwar habe ich schon viel gesehen,
aber das da er deutete mit dem Kinn auf den ausgebrannten Jaguar,
»das da übersteigt alles. Da ist nur noch ein verkohltes
Etwas übrig. Im Kopfbereich habe ich eine metallene Haarspange
entdeckt. Es könnte also eine Frau mit langen Haaren gewesen
sein. Mehr weiß ich beim besten Willen nicht. Sie ist
angeschnallt im Fahrersitz sitzen geblieben, als das Inferno
ausbrach. Die Gurtschließe steckt noch im Schloss.«
Männer in weißen Overalls näherten sich.
    »Chef, da kommt
die Spusi.«
    Ulbricht fuhr auf dem
Absatz seiner ausgelatschten Hush Puppies herum und blickte den
Kollegen entgegen. Heinrichs bedachte er mit einem tadelnden Blick.
»Sagen Sie nicht immer Spusi, das klingt so tuntig.«
Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an Birgit. Welche
Disco hatte sie doch früher immer als »schwulen
Laden« bezeichnet? Er kam nicht drauf. »Es heißt
Spurensicherung, Heinrichs. Ganz oder gar nicht!«
    »Ja, Sir.«
Brille Heinrichs schlug die Hacken zusammen und salutierte
albern.
    Ulbricht trat
näher an die Reste des Jaguars heran und warf einen Blick in
das Innere des Luxusschlittens - oder besser in das, was davon
übrig geblieben war. Ein Schauer rann über seinen
Rücken. Die gespenstischen Reste einer bis zur Unkenntlichkeit
verkohlten Leiche hockten hinter dem zu einem unförmigen
Klumpen zusammengeschmolzenen Lenkrad. »Und das ist eine
Frau?«
    »Ich glaube
schon.« Dirkes war hinter Ulbricht getreten und blickte auf
die Reste der toten Person. »Das heißt, es war

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