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Pinguine lieben nur einmal

Pinguine lieben nur einmal

Titel: Pinguine lieben nur einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyra Groh
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mich mit Namen. Janosch beginnt zu lächeln, als sie meinen Namen nennt.
    »Hi«, grüße ich und muss so doll grinsen, dass mein Mund so breit wird wie der von Joker aus Batman. Na ja, vielleicht nicht ganz. Aber mal mindestens so breit wie der von Julia Roberts. »Ich wollte dich besuchen.«
    »Wir müssen noch etwas besprechen. Später vielleicht.«
    »Okay, dann gehe ich noch mal hoch.«
    Janosch sagt: »Gut.«
    Pia ruft überdreht wie immer: » OKAYYY , TSCHÜÜHÜÜSS , wir sehen uns!«
    Simon hingegen schlägt einen fremdartigen Ton an: »Hast du eigentlich irgendwas mit deinen Haaren gemacht? Du hast ja Locken. Die sehen gut an dir aus. Und, hey, wie nennt man noch mal die Farbe von deinem Pulli?«
    »Keine Ahnung. Petrol?«, erwidere ich verdattert.
    »Ja, stimmt. Das ist original deine Augenfarbe. Echt cool.« Er lächelt wieder.
    Ich bin vollkommen verwirrt und stammele: »Äh… danke.«
    KOMPLIMENTE
    Nachdem ich mich in meiner Wohnung dem Schönheitsprogramm unterzogen habe, das sich vor den Treffen mit Janosch bewährt hat (es erfordert den Einsatz von Shampoos, Föhn, Rasierer und Bodylotion), fasse ich den festen Vorsatz, etwas für die Uni zu erledigen. Ich lege mich aufs Bett, baue mir eine Rückenlehne aus Kissen und richte die Leselampe auf das Reclam-Büchlein in meinen Händen aus. Die einzige Erkenntnis, die ich erlange, ist jedoch, dass meine Kissen auch am frühen Abend zu kuschelig und verlockend sind, um ihnen widerstehen zu können. Nach nur zwei Seiten schlafe ich ein.
    Mir kommt es vor, als wären meine Augen erst eine Minute geschlossen, als ich auch schon in einen schönen, real wirkenden Traum abdrifte. Ich träume von Janosch, der bei mir liegt, meine Haare um seine Finger wickelt, mein Ohr küsst und schöne Sachen über meinen Geruch hineinflüstert. Doch dann wache ich abrupt auf, weil es in meinem Traum zu donnern und gewittern anfängt. Ich rechne mit dem Schlimmsten, vielleicht einem Hurrikan, und schrecke hoch.
    Ich rolle mich aus dem Bett und stolpere auf Janosch zu, der auf dem Boden kniet, um sich tastet, Bücher aufstapelt und seine mit rotem Zeug verschmierte Hand an seiner Hose abwischt.
    »Blutest du?«, schreie ich los.
    »Nein, aber bei dir gab’s wohl Bolognese.«
    »Oh, ich…« Ja, ähm, es gab Bolognese… vor ein paar Tagen. Warum kann ich die benutzten Teller denn nicht gleich wegräumen?
    »Ich bringe das weg. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, dann…«
    »…hättest du aufgeräumt? Hättest du für Cem auch aufgeräumt? Oder für Sophie?«
    »Ja natürlich«, lüge ich, nehme den Teller auf und schiebe die von Janosch frisch gestapelten Bücher an die Heizung.
    »Dein Zimmer ist nicht gerade für mich konstruiert.«
    » DOCH , ich bin nur nicht für dich konstruiert«, verbessere ich ihn und trag den Teller mitsamt einer Menge anderen Geschirrs in die Küche. Natürlich wasche ich es nicht gleich ab, sondern werfe es nur unachtsam ins leere Spülbecken.
    Als ich zurückkomme, liegt Janosch mit angespanntem Gesichtsausdruck auf meinem Bett. »Hast du das eben ernst gemeint?«, fragt er sofort, als er mich hört.
    »Was?«, fragt mein Teesiebkurzzeitgedächtnis.
    »Dass du nicht für mich konstruiert bist.«
    »Ich meinte bloß, dass ich so chaotisch bin und es bei mir immer unordentlich ist.« Ich setze mich neben ihn. »Ich lass ständig alles überall liegen. Das mit dem Teller hätte eben auch wieder ins Auge gehen können.« Damit fahre ich über die verblassende Narbe an seiner Hand.
    Er dreht mich auf den Rücken und hält mich so fest unter sich in den Armen, dass ich mich– selbst wenn ich wollte– nicht wehren kann. Janosch küsst mich auf die Stirn und sagt: »Ist doch alles ziemlich aufregend.«
    »Was? Krankenhausbesuche und Nahtoderlebnisse?«
    »Einfach mal nicht verhätschelt zu werden. Du bist ganz normal zu mir. Meistens jedenfalls.«
    Ich blicke ihm ins Gesicht und freue mich, ihn lächelnzu sehen, dann küsse ich ihn und höre lange nicht auf.
    »Hast du vorhin eigentlich geschlafen?«, fragt er schließlich, während seine Fingerspitzen wie immer über mein Gesicht, meinen Hals und den Nacken fahren.
    »Ja.«
    »Hast du geträumt?«
    »Warum?«
    Er lacht… anzüglich. Ich habe Janosch noch nie anzüglich lachen hören.
    »Was ist?«, frage ich ängstlich. Habe ich im Schlaf irgendwas gesagt? Irgendwas Sexforderndes? Oh nein…
    »Nichts, du hast nur…«
    »Nur was?«
    »Nur gestöhnt. Und Mehr ! gesagt. Nichts Schlimmes.«
    Ich

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