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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Augenbrauen zusammen. „Ich habe keine Ahnung.“
    Eva lächelte nur. „Oh, mein Kind. Glaubst du, ich war damals so naiv und habe es nicht mitbekommen?“
    „Was mitbekommen?“
    „Na, was du mit deinem Freund Paul gemacht hast.“
    Kilian starrte seinen Vater an, der plötzlich flammend rot wurde. „Bitte?“
    „Armin, sag doch auch mal was dazu!“
    „Ich denk ja nicht dran. So knallrot war unser Sohn seit Jahren nicht mehr. Zumindest habe ich es nicht gesehen.“
    „Da war nichts. Und jetzt ist Schluss. Ich will das sehen“, würgte Mike das Thema rigoros ab.
    „Aber, nun hab dich nicht so. Er …“
    „Mutti, wenn du nicht still bist, ruf ich euch gleich ein Taxi!“
    Die kleine Familie schwieg. Zu groß war die Sorge, dass Mike ausflippen würde. Doch ihm war einfach keine Ruhe gegönnt.

    1. Weihnachtsfeiertag

    „Wer ist Paul?“, fragte Kilian nun schon zum zehnten Mal und lagerte den Kuchen in der Hand um, während sie vor der Tür zu Tante Lisas Haus standen.
    Wie immer am 1. Weihnachtsfeiertag versammelte sich die ganze Familie zum Gänseessen im Haus der alten Dame.
    „Oh!“, rief Lisa strahlend, als sie die Tür geöffnet hatte. „Mike, mein Lieber, und Kilian. Kommt herein, die Familie ist schon da.“
    Die Familie umfasste mit allen Onkel, Tanten, Omas und Opas, Kindern und Enkeln knapp achtzehn Menschen, die bereits an der großen Tafel saßen.
    „Da seid ihr ja endlich. Mike, stell die Geschenke unter den Baum und du Kilian, gib den Kuchen her!“, rief Onkel Frederick.
    Wie immer war Kilian für einen Moment genauso überfordert wie sein Vater, doch sie wurden rigoros an den Tisch gesetzt, lächelten begrüßend in die Runde, als auch schon Lisa und ihr Mann Frederick mit zwei knusprig aussehenden Gänsen ins Zimmer kamen. Viele „Ahs“ und Ohs“ später saß jeder vor einem vollen Teller und die Tischgespräche begannen.
    „Habt ihr schon gehört, dass Susanne sich hat scheiden lassen?“, fragte Tante Emilia.
    „Wer ist Susanne?“
    „Na, meine Friseuse. Ihr kennt doch Susanne!“
    „Klar, wer kennt nicht Susanne“, gab Kilian salopp zurück und lachte, so wie einige andere.
    „Ich dachte ja nur, dass sie vielleicht etwas für Mike wäre.“
    „Och Kinder, hört auf, mich zu verkuppeln.“
    „Das versteh ich jetzt nicht. Ich dachte, er ist schwul?“
    Mikes leicht senile und taube Tante Frieda schaute mit naivem Blick in die schweigende Runde.
    „Das habe ich nicht gesagt“, korrigierte Eva.
    „Was?“
    „Das habe ich nicht gesagt, Frieda!“, sagte sie lauter. „Ich sagte nur, dass er mal was mit einem Jungen gehabt hat.“
    „Ja, mit Sascha!“, wusste Frieda zu berichten.
    Kilian hob mit einem frechen Grinsen die Augenbrauen. „Gestern hieß er noch Paul.“
    „Ja, Paul war sein bester Freund.“
    „Und wer ist Sascha?“
    „Niemand. Hey, ich geh gleich in der Küche essen, verdammt!“
    „An meinem Tisch wird nicht geflucht, Mike. Und du bleibst sitzen, wir essen noch!“, sagte Tante Lisa rigoros mit strengem Blick.
    „Genau Papa, wir essen noch. Also, wer ist Sascha?“
    „Müssen wir das ehrlich am Mittagstisch ausdiskutieren?“ Mike seufzte.
    „Aber nein. Das machen wir danach, wenn die Kinder beschäftigt sind. Marla, mach deine Ohren zu und iss weiter“, wurde das achtjährige Mädchen von ihrer Mutter zurecht gewiesen.
    Mike sah schon das schlimmste auf sich zukommen. Und so war es auch. Kaum war der Tisch abgeräumt, die Kleinsten im Bett zum Mittagschlaf und die etwas älteren im Schlafzimmer vor dem Fernseher, fiel die Familie regelrecht über Mike her.
    „Wer ist Sascha?“, fragte Kilian nochmal.
    „Es war ein Kollege während der Ausbildung. Mutti, da war nichts.“
    „Oh, dann habe ich mir die Knutscherei nur eingebildet, als ich damals vom Einkaufen kam.“
    „Du hast mit Sascha geknutscht?“ Kilian unterdrückte ein Lachen. „Mein Vater ist schwul. Wer hätte das gedacht.“
    „Ich bin nicht schwul. Wäre ich es, gäbe es dich frechen Kerl nicht!“, konterte Mike.
    „Oh, das ist doch Blödsinn, Mike. Und das weißt du genau. Damals in der DDR waren es doch ganz andere Zeiten. Da war man noch nicht so offen mit der Homosexualität. Dir blieb doch keine Wahl. Es wäre in der Partei ja nicht akzeptiert worden.“
    „So sieht’s aus“, mischte sich Armin ein. „Du musstest dir ja eine Frau suchen.“
    „Oh, ich wusste gar nicht, dass es heute mit der Homosexualität anders ist?“, knurrte Mike leise. „Es ist egal. Ich bin

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