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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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nicht schwul und ich bereue meine Ehe nicht. Ich habe einen wunderbaren Sohn, der …“
    „Oh, hör auf zu schleimen, Papa. Erzähl schon. Du hast echt mit nem Kerl geknutscht?“
    Mike seufzte leise. „Und wenn schon. Das ist ewig her.“ Er stand auf und verließ die kleine Runde, um im Garten frische Luft zu schnappen.
    Kurz zögerte Kilian, folgte seinem Vater dann aber. „Okay, mal unter uns, ja? Du bist nicht hetero, nicht wahr?“
    „Ich weiß es nicht. Nein, vermutlich nicht. Vermutlich bin ich bi. Aber es spielt keine Rolle, okay?“
    „Warum sagst du sowas? Hast du Angst vor anderen Meinungen? Angst, dich zu outen?“
    „Herrgott Kil! Ich bin siebenunddreißig Jahre alt. Es ist zu spät, um irgendwas zu outen. Ich will einfach nur …“ Er stockte. Er wusste nicht mal, was er eigentlich wollte. Anita hatte er lange genug hinterher getrauert und wenn er seine Ehe so im Ganzen betrachtete, wusste er nicht mal, ob er sie als durchweg schön bezeichnen würde.
    „Was willst du, hm? Papa, nach Mama, also … hast du …“ Er gestikulierte mit den Händen.
    „Was? Fragst du mich, ob ich seit der Trennung Sex gehabt habe?“ Mike starrte seinen Sohn mit großen Augen an.
    „Ja.“
    Mike schnappte nach Luft. „Lass uns reingehen, es ist kalt.“
    „Lauf nicht weg, Papa. Rede mit mir. Bitte.“
    „Kilian, ich weiß nicht, was ich will. Ja, ich habe damals das Gefühl gehabt, schwul zu sein. Aber wenn man dieses Gefühl beinahe zwanzig Jahre lang unterdrückt, dann … ich habe den Eindruck, es verloren zu haben.“
    „Hm … dann such es. Papa, ich hab dich echt lieb, das weißt du. Und wenn du den Frauen abschwören willst, dann ist das wirklich kein Problem für mich. Also … Augen auf. Schau dich um, vielleicht findest du ja was Nettes.“ Kilian grinste breit. „Ich bin morgen auf der Weihnachtsparty vom Jugendclub. Du weißt, dass du mitkommen kannst?“
    „Und was soll ich bei euch Küken machen?“
    „Erstens sind wir keine Küken und zweitens sind ja noch Erwachsene da. Jesse ist da.“
    Mike lachte auf. „Wie alt ist der, hm?“
    Nachdenklich formte Kilian etwas Schnee vom Terrassengeländer zu einer Kugel. „Ich glaube fünfundzwanzig. Oder sechsundzwanzig. Ich weiß es nicht. Aber du könntest ihm helfen.“ Kilian warf frech den Schneeball nach seinem sprachlosen Vater und lief zurück ins Haus.
    „Freche Göre!“

    2. Weihnachtsfeiertag

    „Melanie!“, rief Kilian über die laute Musik hinweg und umarmte eine süße Blondine, die ihm fröhlich ein Weihnachtsplätzchen in den Mund stopfte. „Schön, dass du endlich da bist. Wir dachten schon, du tauchst nicht mehr auf.“
    Kilian kaute und schluckte hinunter. „Ich wurde aufgehalten“, erklärte er und deutete auf seinen Vater, der etwas hilflos an der Tür stand und sich umschaute. „Nun komm schon rein, hier beißt ja niemand.“
    Mike hatte sich zigmal umgezogen, bis es Kilian gelangt hatte. Er fühlte sich vollkommen fehl am Platz zwischen all diesen jungen Leuten.
    „Herr Storm. Na das ist ja ne Überraschung!“ Jesse Meiers kam lächelnd auf ihn zu.
    „Ja … ähm, frohe Weihnachten. Kilian …“ Mike räusperte sich. „Er sagte, dass hier vielleicht Hilfe benötigt wird.“
    „Aber immer. Wir haben zwei Ausfälle, ich wäre mit den Jugendlichen sonst allein. Was jetzt nicht dramatisch ist, aber es ist schon schön, es nicht zu sein. Kommen Sie mit.“
    Jesse lief vor und bog ab zum Büro des Jugendclubs. „Sie können Ihren Mantel hier aufhängen.“
    „Danke. Oh und … einfach Mike. Bitte kein Sie.“
    „Gleichfalls. Ich bin Jesse.“ Der junge Mann zwinkerte frech und ging hinüber in die Küche.
    „Oh Mann, Kind. Ich glaube, da ist ne Runde Fernsehverbot oder sowas fällig“, murmelte Mike. Seit Kilian gestern den Namen des Betreuers erwähnt hatte, ging der ihm gar nicht mehr aus dem Kopf. Dabei war das so lächerlich. Jesse war viel zu jung für ihn. Und doch konnte Mike nicht umhin, festzustellen, wie gut er doch aussah. Die dunklen Haare kringelten sich im Nacken und um den Ohren und immer wieder strich er sich den störenden Pony aus den braunen Augen. Der schlanke Körper steckte in viel zu großen Jeans und auch der dünne Pulli hatte schon bessere Tage gesehen. Aber irgendwie stand Jesse dieser Gammellook ziemlich gut. Etwas pikiert schaute Mike an seinen schlichten Jeans hinunter und musterte das helle Hemd, welches zu allem Überfluss viel zu ordentlich in der Hose steckte. Schnell zog er es

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