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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Muschi, was?“
    „Halt deine beschissene Fresse oder ich schlag zu!“, entgegnete ich. Meine Hände umklammerten den Griff der Zange so fest, dass es schmerzte. „Ich mein‘ es ernst!“
    „Du hättest dich nicht einmischen sollen“, sagte Mark. „Ich hätte Liz kalt gemacht. Dann wärst du sie losgeworden und hättest in Ruhe mit Thomas ficken können.“
    „Halt dein Maul!“ Das war meine letzte Warnung.
    „Das ist es doch, was du willst“, fuhr Mark fort. „In Arsch gefickt zu werden.“
    Das war zu viel. Ich schlug zu. Mit geschlossenen Augen vernahm ich einen lauten Knall, parallel den hysterischen Aufschrei von Liz. Und dann schepperte es seltsam.
    Ich riss die Augen auf und blickte nach vorn. Vor mir war nichts als ein zertrümmerter Spiegel. Unzählige Scherben umgaben meine Füße. Liz heulte hinter mir. Ich ließ die Zange fallen und blickte mich um. Wo war Mark?
    „Wo ist er hin?“, fragte ich und sprach dabei mehr zu mir selbst als zu Liz.
    „Wer?“, schluchze sie. „Von wem sprichst du denn?“
    „Na, Mark“, antwortete ich. „Der Kerl von eben.“
    „Hier war niemand.“ Liz heulte wie eine Verrückte. „Martin, hier war niemand. Niemand außer dir und mir.“
    Ich verstand nicht und schluckte einmal kräftig.
    „Doch, doch“, sagte ich dann ruhig. „Mark Winter. Dem gehörten auch die Filme. Und der Karton.“
    „Nein, Schatz!“ Liz zog sich am Türrahmen hoch. Sie wirkte völlig verstört. „Hier war niemand.“
    Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. „Das kann nicht sein“, sagte ich. „Er war da.“ Ich deutete auf den Spiegel. „Genau vor mir. Er wollte dich umbringen. Ich habe ihn aufgehalten.“
    Liz trat auf mich zu. Langsam und vorsichtig. Dann legte sie eine Hand auf meine Schulter. „Nein“, sagte sie erneut und wieder quollen Tränen aus ihren Augen. „ Du wolltest mich umbringen. Du hast mich mit dem Teil bedroht, bis du dich wie ein Irrer auf den Spiegel gestürzt hast.“
    „Nein.“ Ich lachte wahnwitzig. „Ganz bestimmt nicht! Das war Mark. Ganz sicher.“
    „Wer soll dieser Mark sein?“, fragte Liz. „Es gibt keinen Mark. Wenn du ihn eben hier gesehen hast, dann … dann existiert er nur in deiner Fantasie.“
    „Nein.“ Ich schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein.“
    Ich starrte an Liz vorbei auf den zersprungenen Spiegel. Zeitgleich versuchte ich mich an meine erste Begegnung mit Mark zu erinnern. Das war in der Kneipe. An jenem Abend, nachdem ich bei Liz im Bett versagt hatte. Er hatte sich zu mir an Tisch gesetzt. Unaufgefordert.
    „Ich brauche ‘ne Zigarette“, murmelte ich und drängelte mich an Liz vorbei Richtung Treppe. Ich eilte hinauf ins Arbeitszimmer, riss die Schubladen auf und suchte nach meiner Notfallration, vergeblich. Ich suchte weiter, schob Manuskripte und Blöcke zur Seite, fegte Notizzettel und Ordner vom Tisch. So lange, bis ich sie endlich fand. Eine zerknitterte Schachtel West . Erleichterung kam in mir auf. Ich öffnete sie und wollte mir gerade eine Zigarette herausziehen, als mein Blick an der Schachtel vorbei auf den Schreibtisch fiel. Zwischen all den durcheinander gewühlten Papieren entdeckte ich eine Kritzelei. Auf den ersten Blick uninteressant, auf den zweiten ein Schock.
    Da stand mein Name in Großbuchstaben: Martin Werk.
    Darunter einige andere Namen, teilweise durchgestrichen. Ein Buchstabenchaos. Und ganz unten stand Mark Winter . Doppelt unterstrichen. Ein neuer Name, gebildet aus den Buchstaben meines Namens. Ein Anagramm. Ein simples, aber dennoch geniales Anagramm.
    „Scheiße …“
    Ich war verrückt geworden. Bis zu diesem Augenblick hatte ich noch an Marks reale Existenz geglaubt. Zumindest etwas. Aber nun, binnen Sekunden, wurde mir klar, dass Liz recht hatte. Es gab keinen Mark. Er existierte nur in meinem Kopf. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Plötzlich machte alles einen Sinn:
    Ich erinnerte mich daran, wie ich für Mark ein Glas Wasser bestellt hatte und Joe nicht darauf eingegangen war, und daran, wie er geraucht hatte. Meine Marke. Und ich hatte seine Zigarette gehalten. Deswegen hatte ich nach Qualm gestunken. Deswegen hatte Liz behauptet, ich hätte wieder geraucht. Nun wusste ich, dass das die Wahrheit war. Tatsächlich war ich es gewesen, der geraucht hatte.
    Mir wurde schwindelig. Ich taumelte rückwärts zur Wand und lehnte mich gegen sie. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Ich fuhr mir mit der Hand über die Lippen.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Der

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