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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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zu Dir kommen. Ehrlich, MAX! Aber diese Japaner sind mir irgendwie unheimlich. Wahrscheinlich hat es was mit diesem Wisch zu tun, den ich unterschrieben habe. Es könnte sein, dass ich da Mist gebaut habe.
    Du musst mir glauben, MAX, von dem Augenblick an, als Hashimoto in mein Hotelzimmer gestampft kam und Suzuki sich so tief verbeugt hat, dass seine Nase beinahe seine Schuhe berührte, hatte ich keine Chance mehr, da herauszukommen.
    Hashimoto sah sich um und sagte etwas zu dem zusammengeklappten Suzuki. Allerdings hörte es sich eher wie ein dumpfes Grollen an. Der hat vielleicht eine Stimme! Dagegen ist Kuhlhardts Reibeisenstimme wie das Zwitschern einer Nachtigall.
    Suzuki antwortet ihm. Das heißt, er erzählt seinen Schienbeinen etwas.
    Dann wieder Grollen.
    Antwort.
    Grollen.
    Antwort.
    »Gibt’s ein Problem?«, frage ich vorsichtig, denn mit jedem Mal fällt das Grollen bedrohlicher und die Antwort unterwürfiger aus. Dabei verharrt der arme Suzuki immer noch in seinem zusammengefalteten Zustand. Ich frage mich schon, ob er überhaupt noch mal hochkommt. Vielleicht hat er sich ja einen Rückenwirbel ausgerenkt.
    Doch da richtet er sich langsam wieder auf, wobei er ängstliche Blicke in Richtung Hashimoto wirft.
    »Herr Hashimoto ist nicht zufrieden«, sagt er dann so leise, dass ich ihn kaum verstehen kann.
    Ich bekomme einen Schrecken. »Warum? Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Nun verbeugt sich Suzuki in meine Richtung, was mir einen noch größeren Schrecken einjagt. »Oh nein, selbstverständlich nicht. Herr Hashimoto ist nicht zufrieden mit Ihrer Unterbringung. Das hier ist die Luxussuite.«
    »Aha. Und?«
    »Für Sie, verehrter Herr von Hardenberg, wäre die Königssuite gerade gut genug.«
    Ich versuche ihn zu beruhigen. »Kein Problem. Wenn ich nur nicht so viel Sushi – übrigens bin ich doch gar nicht Herr von Hardenberg. Ich heiße –«
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen, Hardenberg-san«, unterbricht mich Suzuki, verbeugt sich gleich wieder und murmelt etwas in Richtung Hashimoto.
    Daraufhin fällt das Grollen ein bisschen weniger bedrohlich aus und Hashimoto verbeugt sich tatsächlich in meine Richtung! Na ja, es ist wohl eher ein Nicken.
    Ich nicke zurück. »Und?«, frage ich gleichzeitig Suzuki. »Haben Sie ihm gesagt, dass ich nicht Herr von Hardenberg bin?«
    »Herr Hashimoto fühlt sich sehr geehrt, einen so großzügigen und bescheidenen Menschen wie Sie als Ehrengast begrüßen zu dürfen, Hardenberg-san.«
    »Ich freue mich auch«, sage ich, weil mir nix Besseres einfällt. »Aber könnten Sie ihm nicht endlich sagen, dass ich nicht von Hardenberg heiße? Das Ganze ist eine Verwechslung. Ich wollte eigentlich nach Abu Dhabi, um zwei Schweine – ach, ist ja auch egal. Jedenfalls ist mein Name –«
    »Wie Sie wünschen, Hardenberg-san«, unterbricht mich Suzuki und klappt in meine Richtung zusammen.
    Als er sich wieder aufrichtet, redet er ungefähr fünf Minuten auf Hashimoto ein. Dabei wird dessen Gesichtsausdruck eine Spur freundlicher. Genauer gesagt, macht er den Eindruck, als wolle er Suzuki nicht mehr vierteilen, sondern nur noch am nächsten Baum aufhängen. In einer Atempause gibt Hashimoto ein »Aufhängen-ist-doch-viel-netter-als-vierteilen-Grunzen« von sich, worauf Suzuki sich vor Freude fast überschlägt, das heißt, seine Verbeugung bleibt bei neunzig Grad stehen.
    Hashimoto grunzt mir etwas zu und weg ist er.
    Na also, denke ich noch, wenn man es den Leuten vernünftig erklärt, haben sie auch Verständnis.
    »Dann ist ja alles klar«, sage ich zu Suzuki, der nicht gerade glücklich auf die geschlossene Tür meines Hotelzimmers starrt. »Wollen Sie jetzt wissen, wie ich wirklich heiße?«
    »Das weiß ich bereits, Hardenberg-san«, antwortet Suzuki, ohne den Blick von der Tür zu nehmen.
    Ich denke, ich höre nicht richtig, und frage mich, ob er vielleicht mal von einem Motorrad gefallen ist und sich einen Gehirnschaden zugezogen hat.
    »Aber ich heiße doch –«
    Suzuki sieht mich mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Angst an. »Für Hashimoto-san sind Sie Hardenberg-san. Und daran darf und wird sich leider nichts ändern lassen, verehrter Herr von Hardenberg.«
    »Ist das vielleicht so eine Art japanisches – Spiel?«, frage ich in einem Anfall geistiger Umnachtung.
    Über Suzukis Gesicht huscht ein Lächeln. »Wenn Sie es so nennen wollen, verehrter Hardenberg-san. Wie ich bereits sagte, eine Verwechslung darf es nicht geben und es wird sie auch nicht

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