PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
nicht mitkommen?
Berry (sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr dankbar!)
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Ich bin verloren!
MAX!
Ich verstehe nichts mehr! Du hattest doch Kuhlhardt die Creme gegeben und ihm gesagt, er soll sie den Japanern bringen, oder? Ich habe Deine Mail mindestens fünfmal gelesen und ich habe es immer wieder genau so verstanden! Nur – irgendwas ist dabei schiefgelaufen!
Nachdem ich meine letzte Mail an Dich geschrieben habe, bin ich runter ins Café gegangen, um meinen Eltern zu berichten, dass sie am Wochenende nicht auf ihren Sohn verzichten müssen.
Da empfängt mich meine Mutter mit: »So geht das aber nicht, Berry!«
Ich überlege noch, welche meiner Katastrophen der letzten Zeit sie damit meint, da sagt sie: »Ich möchte nicht, dass du mit denen wegfährst.«
Ach so! Mein Vater hat es ihr also schon gesagt.
»Ich bleibe doch hier, Mama«, beruhige ich sie.
Meine Mutter lächelt mütterlich. »Ich wusste, dass du vernünftig bist, Berry. So eine Reise ist ja auch viel zu anstrengend – bei der Entfernung.«
»Wir wollten eigentlich nur zum nächsten Zeltplatz.«
»Zeltplatz?«, fragt meine Mutter entgeistert. »Ich wusste gar nicht, dass diese Japaner zelten. Danach sehen sie gar nicht aus.«
Eine eisige Faust fährt mir in den Magen, wenn ich das mal so sagen darf.
»Ja-Japaner?«
»Ja.«
»Wie kommst du auf Japaner?«
»Weil gerade dieser freundliche japanische Herr hier war.«
Ich weiß sofort, wen sie meint. »Suzuki?«
»Ja, genau der. Er hat mich gebeten, dir auszurichten, dass du deine Sachen packen sollst. Er holt nur schnell seine Freunde, sagt er, dann will er dich auf eine Reise mitnehmen. Ein gewisser Hatschi-«
Die eisige Faust verwandelt sich in einen Eisberg. »Hashimoto?«
»Ja, richtig! Der möchte dich gern wiedersehen. Aber er ist enttäuscht von dir, weil du ihm irgendetwas nicht gegeben hast, sagte der freundliche Herr Susi-dings noch. Bevor ich ihm erklären konnte, dass wir dich nicht einfach so reisen lassen können, war er auch schon wieder verschwunden. Warum will er denn mit dir und Herrn Hatschi-dings zelten, Berry? Hat das etwas mit diesem Mädchen zu tun? Mit der Tochter der Hardenbergs?«
Ehrlich, MAX, ich weiß gar nicht mehr so genau, was ich ihr geantwortet habe. Wahrscheinlich irgendeinen Schwachsinn.
Ich hatte nur noch einen Gedanken im Kopf: Die wollen mich entführen!
MAX! Ich soll dem Gangsterboss zum Fraß vorgeworfen werden, weil er die Creme immer noch nicht hat! Was hat Kuhlhardt nur gemacht? Vielleicht hat er die Japaner ja verpasst?
Ich werde es gleich wissen, hoffe ich. Ich sitze nämlich im Bus und fahre zu ihm. Und ich werde erst dann wieder gehen, wenn ich ganz genau weiß, dass die Japaner ihre Creme bekommen haben und nach Japan verschwunden sind!
Ich melde mich wieder – hoffentlich!
Berry
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Kuhlhardt soll in der Hölle schmoren!
Oh Mann! Ich hasse Kuhlhardt! Er hat die Sache versiebt! Dieser Schnarchhahn spielt mit Deinem Leben, was denkt der sich!? Ich bin obersauer. Dabei dachte ich, inzwischen wäre alles erledigt. Ich bin fast ausgeflippt, als ich eben Deine Mail gelesen habe!
Ich hab Kuhlhardt vertraut! Und das war offensichtlich ein Fehler. Dabei hab ich gedacht, es wäre perfekt, wenn Kuhlhardt die Creme übergibt, weil Du dann nichts mehr mit den Japanern zu tun hast. Ich hab ihn offiziell engagiert und er hat den Auftrag angenommen. Wie kann es da sein, dass die Japaner bei Dir im Café auftauchen und drohen, Dich nach Japan mitzunehmen?! Kuhlhardt sollte ihnen im Hotel die Creme übergeben! Damit dieses Drama endlich ein Ende hat. Ich kann’s nicht fassen, dass er das vermasselt hat und dass Du jetzt echten Stress mit den Ganoven kriegst. Kuhlhardt hat alles schlimmer gemacht!
Ich hasse ihn!
MAX
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Du hast recht – leider!
MAX!
Ist es möglich, dass ich mich so in Kuhlhardt getäuscht habe?
Als ich bei Kuhlhardt ankomme, sitzt Milfina an ihrem Schreibtisch und sagt mit dem Telefonhörer am Ohr: »Die Verzögerung tut uns sehr leid. – Probleme mit dem Auto. – Dann sind Sie also mit seinem Vorschlag einverstanden? – Ja. – Hier in seinem Büro!«
»Wo ist Kuhlhardt?«, fahre ich sie an.
Milfina sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Berry! Ich telefoniere!«
»Ist mir doch egal! Ich will Kuhlhardt sprechen!«
Eigentlich trifft Milfina ja keine
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