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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Metamorphose-Creme haben unsere Leute dann hier im Labor getestet und Tests und Versuche haben gezeigt, dass sie tatsächlich zu funktionieren scheint. Allerdings ist die Wirkung viel zu stark. Sie geht weit über das normale »Lifting« hinaus und verändert das Aussehen komplett. Daher sind unsere Leute gerade dabei, die Wirkung abzuschwächen und zu überprüfen, ob sie dann »markttauglich« wäre.
    »Ein ausgesprochen bemerkenswertes Produkt«, meint Linde.
    »Das ist wirklich faszinierend«, lobe ich Linde und bin ziemlich erschöpft, denn es hat mindestens eine Stunde gedauert, bis ich diese ganzen Fakten mühsam erfragt hatte.
    Linde nickt stolz. Dann beugt er sich etwas näher zu mir vor. »Wir bekommen übrigens sehr lukrative Angebote aus Japan für diese Creme. Aber Ihr Vater weigert sich, auch nur einen einzigen Tiegel der Original-Creme zu verkaufen. Er will nur die abgeschwächte Form auf den Markt bringen.«
    Aha! Nun ist alles klar.
    Du hast also in Tokyo einen Vertrag unterschrieben, in dem Du den Japanern einen Tiegel Creme verkauft hast, Hardenberg-Berry-san. Und deshalb jagen sie Dich.
    Wieso allerdings eine Verbrecherbande hinter einer Hautcreme her ist, frag ich mich wirklich. Aber egal, andere Länder, andere Sitten. Tja, dann bräuchte ich jetzt nur noch die Creme und Du wärst wieder ein »freier Mann«.
    Wie schaff ich das?, überlege ich und hab keinen Plan.
    »Zeigen Sie mir doch mal die Creme«, bitte ich Linde.
    Er läuft eilfertig zu einer Art Safe und holt einen Tiegel raus, den er vor sich herträgt wie ein rohes Ei. »Das ist das einzige Muster, das wir haben. Es ist die Original-Version.«
    Ich nicke und strecke die Hand danach aus. Linde muss sich ziemlich überwinden, den Tiegel loszulassen. Als ich ihn endlich in der Hand halte, weiß ich immer noch nicht, wie ich es anstellen könnte, damit einfach hinauszuspazieren.
    Und dann halte ich den Tiegel plötzlich nicht mehr in der Hand. Linde hat die Creme wieder an sich genommen und bringt sie zurück in den Safe. So ein Mist!
    Ich muss was tun, ich brauch die Creme! Ich überlege fieberhaft.
    Linde ist gerade dabei, den Tiegel im Safe abzustellen, da sehe ich einen Erlenmeyer-Kolben mit roter Flüssigkeit auf dem Labortisch neben mir stehen. Kurz entschlossen werfe ich ihn runter auf den Boden. Er zerbricht. Ich bücke mich und tauche die Hand in die ausgelaufene Flüssigkeit.
    Linde dreht sich erschrocken um.
    »Oh, das tut mir so leid«, jammere ich und fange an zu heulen. Ich halte meine Hand hoch. »Ich glaube, ich hab mich geschnitten, ich glaube, es blutet. Oh mein Gott, vielleicht war da was Giftiges drin und nun muss ich sterben!«
    Linde ist völlig panisch, er kommt auf der Stelle zu mir und untersucht meine Hand. Den Safe hat er offen stehen lassen.
    »Ich glaube nicht, dass Sie sich verletzt haben, Fräulein von Hardenberg«, meint er dann. »Und die rote Flüssigkeit ist auch kein Gift, es ist Rote-Bete-Saft, mein Kollege Lüdemann macht gerade eine Saftkur.«
    Ich schaue auf den zerbrochenen Kolben. »Er trinkt seinen Saft aus einem Chemie-Gefäß?«, frage ich.
    Linde lächelt schüchtern. »Das ist Labor-Humor.«
    Ich heule wieder los. »Aber der Schreck! Ich hab mich so erschreckt!«, jammere ich. »Oh bitte, können Sie mir ein Glas Wasser holen?«, flehe ich ihn an.
    Das war nicht so clever, denn jeder Laborraum ist voll mit Wasserhähnen und es stehen genug Gefäße rum, die man als Glas verwenden kann. Linde läuft auch gleich auf ein Becken mit Wasserhahn zu.
    »Nein«, jaule ich daraufhin auf. »Cola! Ich brauche eine Cola. Ich glaube, ich bin unterzuckert.«
    Linde zieht einen Schemel heran. »Setzen Sie sich hierher, ich komme sofort wieder. Dauert keine Minute.«
    Puh, wenn es nach mir ginge, könnte er sich ruhig etwas mehr Zeit lassen. Aber die eine Minute, die er aus dem Labor wieselt, reicht mir, um den Tiegel mit der Metamorphose-Creme aus dem Safe zu holen, den Safe zuzudrücken und mich wieder leidend auf meinen Schemel zu setzen.
    Und dann hab ich mich verflucht, dass ich nie Handtaschen mit mir rumschleppe, denn wo soll ich den Tiegel mit der Creme jetzt hintun?!
    Mit einem Tuch, das auf einem der Tische liegt und wie ein Putzlappen aussieht, wickle ich die Creme ein und halte sie locker in der Hand.
    Als Linde wiederkommt, nehme ich dankbar die Cola entgegen, trinke sie aus und strahle ihn an. »Sie haben mir das Leben gerettet!«
    Ich denke, da kann er doch stolz sein, dass er der Tochter

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