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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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sicher?«
    »Joff!«
    »Herr Lipinski hat recht. Also, los! Wir haben viel zu tun!«
    So arbeiten Milfina und ich uns langsam, aber stetig von Regal zu Regal vor: Dosen, Flaschen, Tuben, Tüten, Gläser, alles wird herausgenommen, gründlich abgestaubt und wieder nach Verfallsdatum einsortiert.
    »Ich habe schon überlegt, mir ein Lagerprogramm für den Computer anzuschaffen«, sagt Milfina nach einer Weile.
    »Und warum haben Sie es noch nicht gemacht?«, frage ich. »Bei den Mengen würde sich das bestimmt lohnen.«
    »Gibt es nicht bei ALDI«, sagt sie traurig. »Noch nicht.«
    »Ich könnte mich ja mal umhören, ob ich irgendwo anders ein günstiges –«
    Weiter komme ich nicht. Die Vorzimmertür fliegt auf und vier Gestalten in blauen Anzügen stürzen herein.
    Ja, Du liest richtig, MAX! Es sind die Japaner: Suzuki, die beiden »Botschafter« und ein vierter Typ, der noch einen Kopf kleiner und etwas dünner als der Dünne ist.
    Ich lasse vor Schreck den Essigreiniger fallen. Er landet auf Milfinas Fuß.
    »Das sind sie«, raune ich ihr zu.
    Ich spüre, wie sich mein Magen zu einem bleischweren Klumpen zusammenzieht.
    »Ich weiß«, raunt Milfina zurück, »ich habe sie ja hierherbestellt, gerade als du vorhin gekommen bist.« Dann bückt sie sich, hebt den Essigreiniger auf, drückt ihn mir in die Hand und meint: »Pass besser auf beim nächsten Mal.«
    »Dann haben Sie mit denen –? Kuhlhardt wollte doch – Wieso ist er nicht –«
    Milfina grinst leicht und flüstert mir zu: » Redhot ist nicht an gesprungen.«
    Suzuki-san scheint gute Ohren zu haben. »Es ist genug geredet. Nun werden Taten folgen, Hardenberg-san. Es ist Ihre letzte Chance, bevor Sie dem hochverehrten Hashimoto-san erklären, warum Sie ihm nicht geben, was ihm zusteht, und Sie dann mit uns eine Reise antreten«, sagt er mit diesem Haifischlächeln, bei dem sich alles in meinem Inneren zu drehen beginnt.
    Ich stelle mich vor Milfina. Warum, weiß ich gar nicht. Es war wohl so eine Art Reflex.
    »Sie hat nichts damit zu tun!«, rufe ich.
    Bevor Suzuki darauf etwas sagen kann, zischelt der winzige, spindeldürre Japaner ihm etwas zu. Suzuki antwortet ebenso zischelnd, wobei er sich vor ihm fast so tief verbeugt wie vor Hashimoto.
    Im selben Augenblick springt der Spindeldünne vor, reißt die Arme hoch und stößt einen gurgelnden Schrei aus. Er macht einen Riesensprung, dreht sich in der Luft dreimal um seine eigene Achse, wobei er jedes Mal mit seiner Fußspitze das Licht ein- und wieder ausschaltet. Dann holt er Schwung, fliegt auf das Regal mit dem schwedischen Buttergebäck zu, macht einen Salto vorwärts, köpft mit der einen Handkante drei Flaschen Balsamico-Essig extrafein, zerteilt mit der anderen Handkante eine Dose Pfirsiche in zwei gleich große Hälften und landet wieder an derselben Stelle, von der er abgesprungen ist.
    »Wow!«, ruft Milfina. »Das war mal ’ne gute Show! Wer ist der Kleine?«
    Suzuki-san verbeugt sich noch ein wenig tiefer. »Das ist der ehrwürdige Takeda-san, der Lehrmeister von Fujikawa-san.«
    Milfina verbeugt sich ebenfalls. »Danke für die gelungene Vorführung, Takeda-san.«
    Der verbeugt sich auch und brabbelt etwas auf Japanisch.
    Echt, MAX, ich denke, ich bin im falschen Film!
    »Entschuldigung«, sage ich vorsichtig. »Wollte Herr Takeda mir damit vielleicht zeigen, dass ich auch so eine Art Essigflasche oder Pfirsichdose sein könnte?«
    »Diesen Vergleich würden wir nie anstellen, verehrter Hardenberg-san. Andererseits verfügt der ehrwürdige Meister Takeda durchaus über die Fähigkeit, einem Menschen, sagen wir, ein ähnliches Schicksal zuteilwerden zu lassen wie den von Ihnen genannten Gegenständen.«
    »Er will damit sagen, der Knirps kann dich locker abmurksen«, flüstert Milfina mir zu. »Und übrigens danke, dass du mich beschützen wolltest, obwohl du nicht die geringste Chance gegen sie hast.«
    Du kannst mir glauben, MAX, in dem Augenblick war ich für diesen Hinweis sehr dankbar.
    »Warum sind Sie so locker?«, flüstere ich ihr zu. »Haben Sie keine Angst?«
    Sie lächelt mich an. »Kuhlhardt ist doch hier«, flüstert sie zurück.
    »Warum kommt er dann nicht?«
    Wieder verbeugt sich Suzuki. »Es muss niemand mehr kommen. Wir sind hier und Sie sind hier, so wie Sie es gewünscht haben.«
    »Ich habe es gewünscht?«
    »Du hast es gewünscht, Berry the Blue. Habe ich dir nicht gesagt, du sollst in Lipinskis Büro bleiben?«
    Ich schreie erschreckt auf und fahre zu Kuhlhardt

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