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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Du hast doch selbst gesagt, ich soll mich nicht mehr mit Berry treffen, und daran halte ich mich. Wir treffen uns nicht. Wie du ja selbst siehst! Kein Berry weit und breit, aber er darf mir ja wohl ein paar .. . Lebensmittel .. . schenken, oder?«
    Mein Vater guckt überhaupt nicht versöhnt. Und auch nicht so, als hätte er Verständnis dafür. Ich kann ihm das, ehrlich gesagt, auch nicht übel nehmen, denn es klingt wirklich ziemlich doof.
    Ich gucke immer noch in die Tüte und da entdecke ich eine Packung Walkürenbällchen. Endlich etwas, was Sinn macht.
    »Walkürenbällchen!«, rufe ich. »Er hat mir Walkürenbällchen gebracht!«
    »Walkürenbällchen?«
    »Ja, die esse ich doch so gern. Das ist die Spezialität vom Café Kränzchen! «, rufe ich jubelnd aus. Weil mein Vater immer noch etwas skeptisch schaut, lege ich nach: »Also, dir kann man es wirklich nicht recht machen!«, schimpfe ich wieder.
    Er sagt nichts.
    »Kann ich jetzt ins Labor? Ich hab dem freundlichen Herrn Linde Walkürenbällchen versprochen. Er war mal so nett und hat mir Infos für meine Hausaufgaben gegeben. Chemie. Ich hab übrigens ’ne Eins bekommen.«
    Die Miene meines Vaters verändert sich nicht sonderlich. »Ich denke, die Walkürenbällchen sind für dich?«, sagt er lauernd.
    »Und für Herrn Linde!«, halte ich dagegen. »Außerdem hat Herr Linde Husten, deshalb der Hustensaft«, fällt mir dann noch ein.
    Mein Vater ist immer noch nicht zufrieden. Langsam werde ich nervös. Hier stehe ich, flankiert von meinem misstrauischen Vater und einem Polizisten (na gut, keinem sehr cleveren, aber immerhin ist er Polizist!), in der Hand eine ALDI-Tüte mit der meistgesuchten Creme in der Geschichte unserer Firma, und versuche mich aus der Bredouille zu reden.
    Ich starte einen letzten Versuch. Ich schaue meinen Vater mutig an. »Aber hey, Paps, wenn du nicht möchtest, dass ich mich für Chemie interessiere oder Herrn Linde eine Freude mache – okay, dann geh ich jetzt wieder nach Hause!«
    Mein Vater guckt immer noch skeptisch, dann knurrt er: »Geh ins Labor. Und sei in einer Stunde wieder hier. Ich nehme dich wieder mit zurück.«
    »Och, das ist nicht nötig, ich kann auch .. .«
    »Doch, das ist nötig!«, unterbricht er mich. »Und: Nein, du kannst nicht!«
    Ich lächle und nicke. »Stimmt. Ich kann nicht. Ich bin dann pünktlich wieder hier.« Ich drehe mich um und laufe in Richtung Labor.
    »Toni!«, ruft er mir hinterher. »Vergiss die Bunsenbrenner nicht!«
    Ich will gerade sagen: Welche Bunsenbrenner? Da fällt mir meine kleine Lüge wieder ein.
    »Natürlich nicht! Danke!«, rufe ich zurück und danach verschwinde ich. Ich muss mich bremsen, dass ich nicht renne.
    Puh. Erste Hürde geschafft. Aber jetzt kommt ja der eigentlich schwierige Teil. Ich habe noch keinen Plan, wie ich die Creme wieder in den Safe zurückkriege. Aber ich denke mir, ich lass die Dinge einfach auf mich zukommen.
    »Hallo, Fräulein von Hardenberg. Wie nett, dass Sie uns mal wieder besuchen«, begrüßt Linde mich zögernd, als ich ins Labor komme. Er meint es nicht so, das spüre ich genau.
    Ich strahle ihn an, greife in meine Tüte und halte ihm die Walkürenbällchen hin.
    »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht«, teile ich ihm fröhlich mit.
    Er zögert.
    »Als Dank«, sage ich.
    Nun entspannt er sich und greift zu.
    »Und ich hätte da noch eine Bitte«, fahre ich fort und Linde verspannt sich wieder.
    »Wissen Sie, der Vortrag, den ich in der Schule über Sie und Ihr Labor gehalten habe, kam hervorragend an.«
    Linde kriegt große ängstliche Augen. »Sie haben einen Vortrag über mich gehalten?«
    »Über Ihre Arbeit und das Labor.«
    »Wirklich?«
    »Oh, hatte ich das beim letzten Mal nicht erwähnt?«
    Er schüttelt bloß den Kopf.
    »Wie auch immer«, fahre ich fort, »jedenfalls bin ich gebeten worden, noch genauer zu berichten, welche Cremes bei uns entwickelt werden, wie wertvoll sie sind, wie viele Cremes im Safe aufbewahrt werden. Also mit anderen Worten, welche Sorte Cremes es sozusagen in den Safe schaffen .. .«
    Linde ist nun völlig verkrampft.
    Ich schaue ihn etwas strenger an. »Am besten Sie öffnen den Safe, damit ich die Cremes mal sehen kann.«
    »Ich weiß nicht, Fräulein von Hardenberg, also .. .«
    »Machen Sie sich keine Gedanken, die Cremes und das alles gehören ja mir.«
    Er fährt etwas erschrocken zurück.
    Ich lächle. »Indirekt. Weil meinem Vater ja alles gehört

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