PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
hat, und dann müsste sie ja auch –«
»Beruhige dich, Berry the Blue«, unterbricht Kuhlhardt meinen Redeschwall. »Dein Problem ist kein Problem.«
»Ist es nicht?«
»Ist es nicht. Ich gebe dir die Creme, du gibst deiner kleinen Freundin die Creme und deine kleine Freundin legt die Creme in den Safe. Problem gelöst.«
»Aber Sie haben doch –«
»Aber ich habe doch Hashimoto nicht die Metamorphose-Creme überlassen. Bin schließlich Detektiv und kein Gangster.«
Mir bleibt die Luft weg. »Das – das glaube ich nicht! Welche Creme haben Sie ihnen denn gegeben?«
»Welche Creme. Hosenmatz. Das Beste für den Babypo.«
»Eine Babycreme?«, kreische ich auf. Mir dröhnt das Blut in meinem Schädel.
»Die gibt es nicht bei ALDI«, sagt Milfina. »Leider.«
»Eine Babycreme. Habe sie natürlich in einen anderen Tiegel gefüllt. Die Japaner sind ja keine Idioten.«
Ich bin dem Wahnsinn nahe. »Eben! Darum fallen sie auch bestimmt nicht darauf herein und ehe wir uns versehen, stehen sie wieder im Café. Und wenn sie mit mir fertig sind, kann mein Vater mich in seinem Marzipan verarbeiten!«
»Ich sag’s dir noch einmal, Berry the Blue. Reg dich ab. Sie kommen nicht wieder.«
»Nein?«
»Nein. Weil sie vorher verhaftet werden.«
»Verhaftet? Woher wollen Sie das wissen?«
»Woher. Wegen des Senders. Habe ihn in den Tiegel eingebaut und die japanische Polizei benachrichtigt. Ich denke, sie werden Hashimoto damit aufspüren.«
»Ein Sender?«
»Ein Sender. Sendet Signale aus. GPS. Die Polizei kann feststellen, wo sich Hashimoto aufhält und ihn festnehmen.«
Kuhlhardt ist echt cool. Ich bewundere ihn. Das war also sein Plan. Ein wirklich genialer Plan.
»Und die echte Creme?«, frage ich.
»Und die echte Creme. Die ist hier.« Mit einer Handbewegung zieht er eine Schublade von Milfinas Schreibtisch auf, holt einen Cremetiegel heraus und gibt ihn mir.
Mir wird schlecht, als ich daran denke, was dieses Zeug mit dem Gesicht von Leuten machen kann. »Dann – dann war sie die ganze Zeit hier?«
»Dann war sie die ganze Zeit hier. Nun nimm sie schon. Sie beißt nicht – jedenfalls nicht, solange sie nicht mit deinem Gesicht in Berührung kommt.«
Mit zitternden Fingern nehme ich den Tiegel an mich.
»Und nun bring die Creme deiner kleinen Freundin. Möglichst bald.«
Das muss er mir nicht zweimal sagen. Bitte schreib mir schnell, wohin ich das Zeug bringen soll. Ich habe es jetzt erst einmal in meinem Zimmer versteckt und will es loswerden, bevor ich meinen Eltern die Frage beantworten muss, wozu ich einen Tiegel Creme brauche!
Berry
PS: Hatte ich nicht recht? Kuhlhardt ist genial! – Und leider auch ein Geheimniskrämer!
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Kuhlhardt 4 ever!
Wow! Ich bin echt platt. Das ist ja Wahnsinn! Kuhlhardt ist absolut .. . genial!
Ich bin nicht mehr die Bohne sauer auf ihn. Sein Plan war klasse und das Beste ist, dass er auch noch meine Creme gerettet hat. Super!
Jetzt ist wirklich alles vorbei! Hurra! Die Japaner sind inzwischen bestimmt verhaftet, ich bringe die Creme zurück und Linde ist vom Haken. Der Stress hat ein Ende und wir können Pläne machen, was wir zusammen unternehmen wollen.
Das Leben ist wunderbar!
Komm sofort mit der Creme zum Labor! Am besten wir treffen uns am Eingang vom Fabrikgelände, beim Pförtnerhäuschen. Ich bringe dann die Creme pronto wieder ins Labor.
Das geht am schnellsten.
MAX
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: In die Höhle des Löwen?
Hi, MAX,
bist Du sicher, dass ich ausgerechnet dahin kommen soll? Was ist, wenn Dein Vater mich dort sieht?
Wie ich mein Glück kenne, taucht er genau dann auf, wenn ich am Eingangstor erscheine. Andererseits will ich das Zeug endlich loswerden und Du musst es ja auch möglichst schnell zurückbringen.
Also gut, ich mache mich gleich auf den Weg.
Berry
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: ALDI-Tüte!
MAX!
Hoffentlich liest Du die Mail.
Nimm Sampft die ALDI-Tüte ab! Unauffällig, wenn es geht. In der Tüte ist die CREME!!!!!!!!!!
Berry
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Die Polizei, dein Freund und Helfer
Hi, Berry,
fast wär alles schiefgegangen! Es tut mir leid, dass wir uns nicht getroffen haben, aber ehrlich gesagt, war ich froh, dass Du nicht da warst. Ich kam nämlich gemeinsam mit meinem Vater in der Fabrik an. Und mit gemeinsam meine ich: zusammen! In einem Auto!
Ich hatte mich aus dem Haus
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