PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
.«
Ich drehe mich um und schaue sie an.
Sie zuckt kokett die Schultern. »Wenn isch ihn rein züfällisch würde treffen, könnte isch natürlisch fragen .. .«
Ich strahle. »Prima, das wäre ganz toll von Ihnen, Colette.«
»Oh bitte, gern gesche’en«, meint sie.
Ich wundere mich schon, ob das alles war.
»Da gibt es eine Problem!«, ruft sie.
»Welches?«
»Wenn isch misch mit diese Mann soll treffen – isch ’abe nischts anzuziehen!«
Aha, nun kommt sie endlich zur Sache.
»Möchten Sie sich etwas aus dem Kleiderzimmer meiner Mutter aussuchen?«
Colette rümpft das niedliche Näschen. »Ihre Mütter und isch ’aben nischt immer dieselbe Geschmack.«
»Also Geld?«
Colette nickt.
»Wie viel?«
»Wo’er soll isch das wissen? Isch muss in die Geschäft und aussuchen.«
»Ja, aber dafür brauchen Sie doch Geld!«
»Mais non! Man kann doch mit diese goldene Kreditkart’ zahlen, wie Madame und Mademoiselle Toni.«
Meine Kreditkarte also, na gut, sei’s drum. Wie viel Schaden kann Colette schon anrichten?
Aber sicherheitshalber sage ich ihr: »Da ist ein Limit drauf. Wenn auf einen Schlag mehr als tausend Euro ausgegeben werden, wird die Karte gesperrt und mein Vater benachrichtigt!«
Colettes Stirn umwölkt sich. »Tausend Euro? Wo soll isch denn da einkauf’? Etwa in Süpermarkt? Keine Designer lässt misch in seine Lad’, wenn isch nür tausend Euro ’ab!«
Ich versuche mein Glück und sage: »Da haben Sie recht, Colette. Am besten wir vergessen die Sache.« Dann gehe ich zur Tür.
Sie springt hinter mir her. »’alt! Warten Sie.« Sie lächelt. »Isch kann Sie doch nischt im Schtisch lassen. Isch will Ihnen ’elfen.«
»Danke«, sage ich.
Sie wird wieder sachlich und hält die Hand auf. »Wo ist die Kreditkart’?«
Tja, so war das.
Du musst mir jetzt mal einen Tipp geben, was ich tun soll. Bin echt unentschlossen. Nicht wegen der Kreditkarte und Colette, die ist längst einkaufen, sondern wegen der geklauten Creme. Solange die Polizei keine Ahnung hat, wer es war, ist es mir egal, aber was, wenn sie Linde oder jemanden aus dem Labor verdächtigen und verhaften?! Dann muss ich was tun!
See you! (Hoffentlich bald mal, wie wär’s?)
MAX
PS: Mein Vater hat mich übrigens auch noch zur Rede gestellt und gefragt, was ich im Labor zu suchen gehabt hätte.
Ich tat zerknirscht und verwirrt. »Ich wollte doch nur was lernen!«
Mit dem Satz war ich von der Angel.
Allerdings sah mein Vater mich eindringlich an. »Du weißt sehr wohl, dass ich alles rausbekommen kann, was ich will! Aber ich respektiere deine Privatsphäre und will dir Freiraum lassen. Nutze das nicht aus!«
Wow. Ich hab echt die Luft angehalten.
»Okay, danke«, habe ich dann nur noch gestammelt.
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Hosenmatz
Hi, MAX,
ich bin wieder versöhnt mit Kuhlhardt. Er ist genial! Ehrlich! Das Problem ist nur, dass er immer erst mit seinen Plänen herausrückt, wenn ich kurz vorm Nervenzusammenbruch bin.
Auf dem Weg zu seinem Büro habe ich ihn in Gedanken auf mindestens zehn verschiedene Weisen gebeten, uns zu helfen. Als ich ins Büro komme, sitzen er, Milfina und Lipinski vor Milfinas Computermonitor und starren hinein.
Ich vergesse augenblicklich, warum ich gekommen bin, und frage: »Was ist los? Haben Sie einen Virus?«
»Haben wir einen Virus. Nicht, dass ich wüsste. Lipinski hat nur eine interessante Aktie entdeckt.«
»Mit der könnte man viel Geld verdienen!«, ruft Milfina. »Behauptet jedenfalls Herr Lipinski.«
Ich schlucke alle Fragen hinunter und besinne mich auf das, warum ich eigentlich gekommen bin: »Sie müssen MAX helfen!«
Das war übrigens Möglichkeit Nummer sieben. Die anderen neun waren auch nicht viel intelligenter.
»Wir müssen deiner kleinen Freundin nicht helfen«, sagt Kuhlhardt sofort.
»Warum nicht?«
»Warum nicht. Weil sie sich gut selbst helfen kann. Wie oft muss ich dir das noch erklären?«
»Joff!«
»Dieses Mal aber nicht! Sie wird von der Polizei verdächtigt, die Creme gestohlen zu haben.«
Milfina schaut mich unschuldig an. »Hat sie das nicht auch?«
»Ja! Aber eigentlich ja auch wieder nicht. Schließlich gehörte das Zeug ja ihrem Vater. Außerdem –«
»Wo ist dann das Problem?«, fragt Milfina.
»Das Problem ist die Polizei! Knauer lässt nicht locker. Und wenn ihr Vater herausbekommt, dass sie es war, dann kriegt sie jede Menge Ärger. Außerdem müsste sie dann sagen, warum sie die Creme genommen
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