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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Sie machte keine Anstalten, ein weiteres Wort darüber zu verlieren. Stattdessen schob sie mir den Teller mit den Petit Fours hin.
    »Die sind vom Café Kränzchen . Konditor Kranz ist der Einzige, der weiß, wie man wohlschmeckende Petit Fours macht. Sie sind aus Baumkuchenteig, keinesfalls überzuckert und stets aufs Entzückendste dekoriert.«
    Ich nahm eins und biss rein. Hm, die sind echt lecker.
    »Wie geht’s in der Schule?«, fragte meine Großmutter.
    »Gut. Und wieso ist die Hochzeit geplatzt?« Ich wollte nun wirklich zum Punkt kommen.
    Meine Großmutter zog die Augenbrauen in die Höhe und seufzte unhörbar. Dann wischte sie sich den Mund mit einer kleinen spitzenumhäkelten Stoffserviette ab (niemals würde sie Papierservietten Einlass in ihr Haus gewähren) und sah mich durchdringend an.
    »Nun, wieso nicht. Du bist alt genug«, sagte sie dann und begann: »Am Tage der Hochzeit saß die Creme de la Creme in der Kirche – es war das gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Camilla betrat am Arm ihres Vater die Kirche und wurde von ihm zum Altar geführt, wo dein Vater bereits wartete. Je näher Camilla kam, desto verzagter sah dein Vater aus. Die Zeremonie begann. Schließlich kam die Frage: ›Willst du, Frederick von Hardenberg, diese Frau, Camilla Honig, zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen?‹ Und dein Vater antwortete mit einem entschiedenen ›Nein!‹. Ein entsetztes Raunen ging durch die Kirche. Camilla quietschte: ›Wie bitte?!‹ Dein Vater sagte: ›Es tut mir leid, Camilla, aber es wäre ein Fehler.‹ Die Hochzeitsgäste begannen aufgeregt durcheinanderzureden. Camilla drehte sich um, stürmte wütend auf mich zu und begann mich zu beschimpfen. MICH! Nicht deinen Vater! In der Kirche war es mucksmäuschenstill, keiner wollte ein Wort verpassen. Ich stand würdevoll auf und sagte: ›Liebes Kind, beruhige dich erst einmal. Das ist in der Tat eine ausgesprochen unerfreuliche Situation. Für uns alle im Übrigen! Ich werde mit meinem Sohn reden und ihn zur Räson bringen.‹ Da schrie Camilla durch die gesamte Kirche: ›Von wegen! Dieses Flittchen hat ihm den Kopf verdreht!‹ Nun war Schluss mit der andächtigen Stille in der Kirche und die Leute schnatterten aufgeregt. Camilla wandte sich wieder an mich: ›Und Sie haben das zugelassen! Wie konnten Sie nur! Ich verlange eine Entschädigung.‹ Ich schlug vor, nun das Gotteshaus zu verlassen und in privater Umgebung Details zu besprechen. Also schritt ich aus der Kirche. Aber ich war die Einzige, die das tat. Nun ja, dein Vater verließ ebenfalls den Ort des Geschehens. Aber die anderen Gäste blieben und gingen zusammen zum Empfang, der nach der Hochzeit geplant war. Der Empfang war übrigens ein voller Erfolg. Zwar war niemand von der Familie der Braut oder des Bräutigams anwesend, aber die Gäste amüsierten sich prächtig. Einige riefen ihre Freunde an und luden sie ein zu kommen, damit sie auch noch etwas vom Skandal des Jahres mitkriegen. Und von den Kaviar- und Hummerhäppchen.«
    »Wow. Ist echt nicht zu glauben. Und wer war das ›Flittchen‹, wegen dem er die Hochzeit hat platzen lassen?«, fragte ich.
    »Deine Mutter natürlich!«, gab meine Großmutter zurück.
    Autsch, das war ’ne unfreiwillige Vorlage.
    »Oh. Und wie ging’s mit Camilla weiter?«
    Das Gesicht meiner Großmutter wurde ausdruckslos. »Camilla hat tatsächlich auf einer Entschädigung bestanden und gedroht, uns zu verklagen. Um einen weiteren Skandal zu vermeiden, habe ich ihr dann dieses Labor, das sie haben wollte, gekauft und ihr für zehn Jahre eine jährliche Apanage ausgezahlt.«
    »Wieso würde sich jemand ein Labor wünschen?«
    »Camilla kommt aus einer Wissenschaftlerfamilie. Ihr Vater wurde sogar einmal für einen Nobelpreis vorgeschlagen. Er erforscht humane Intelligenz im Vergleich zur Intelligenz bei Tieren.«
    »Da sollte er mal bei seiner Tochter anfangen!«
    »Wie bitte?«
    »Nichts, schon gut. Die Petit Fours sind erste Sahne.«
     
    Auf meinem Heimweg hab ich versucht, das alles in irgendeinen Zusammenhang zu bringen, ist mir aber nicht gelungen.
    Vielleicht hat Camilla einfach zu lange an einem Reagenzglas geschnüffelt und kann sich wirklich nicht mehr an ihre Schweine erinnern. Oder Camilla ist schlicht und ergreifend durchgeknallt.
    Gruß,
    MAX
     
     
    Von: BerryBlue  
    An: PinkMuffin  
    Betreff: Leiden der Liebe im Land der Lagunen  
     
    MAX!
    Ob es etwas mit der Hochzeitsgeschichte zu tun hat, dass Camilla die

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