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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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gesagt hat. Ohgottohgott! Wenn das mal gut geht!«
    Meine Mutter ist halt sehr ängstlich.
    Ich muss zugeben, dass ich seit meiner etwas ungeschickten Begrüßung nur noch Augen für Kassandra habe – rein beruflich natürlich. Darum ist mir wohl entgangen, dass ein Gast gekommen ist, der überhaupt nicht in unser Café passt.
    Plötzlich steht Kassandra vor mir. »Der Typ da hinten will dich sprechen.«
    »Welcher Typ?«
    »Sitzt ganz hinten in der Ecke. Hat nur ein Wasser bestellt, der Geizhals.«
    »Und was will er von mir?«
    »Keine Ahnung. Aber sei vorsichtig. Er sieht unangenehm aus.«
    »Kein Problem«, sage ich leichthin und schlendere zu dem Tisch in der hintersten Ecke.
    Noch während ich näher komme, schlendere ich nicht mehr. Vielmehr denke ich an Flucht. Ich erkenne ihn sofort: Glatze, kein Gramm Fett am Körper, kein Gramm Hirn im Schädel, dafür jede Menge Muskeln. Er ist einer von Camillas Bodyguards, die mich in ihrem Labor erwischt hatten. Ich will nicht, aber meine Beine steuern unaufhaltsam auf den Tisch zu.
    »Was darf’s sein?«, frage ich aus einem Reflex heraus.
    »Schweine.«
    »Braten?«
    »Du weißt, welche Schweine.«
    Klar, weiß ich das, aber ich entscheide mich, den Blöden zu spielen.
    »Ich soll wissen, welche Schweine Sie haben wollen? Woher?«, rufe ich. »Sie kommen einfach hier herein, wollen mich sprechen und –«
    »Schweine!«, grunzt Camillas Gorilla.
    Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit ihm. Da war mir aufgefallen, dass er Schwierigkeiten hat, Sätze zu verstehen, die aus mehr als vier Wörtern bestehen.
    »Ich habe keine Schweine«, sage ich deshalb.
    »Die hast du doch.«
    »Die habe ich nicht.«
    »Ich weiß es besser.«
    »Das kann nicht sein.«
    Plötzlich springt der Gorilla auf. Er macht einen Schritt auf mich zu. Das heißt, er zerquetscht mich fast zwischen sich und der Wand. Ich rieche seine Glatzenpolitur. Mir wird schlecht.
    »Jetzt pass mal auf, du kleiner Klugscheißer«, zischt er. »Ich weiß, dass du die Schweine hast. Und diese Schweine will ich haben. Hast du das endlich kapiert oder muss ich noch deutlicher werden?«
    »Die Sätze hatten aber mehr als vier Wörter«, sage ich, ohne nachzudenken.
    Im Gesicht des Gorillas passiert etwas, genauer gesagt in seinen Augen.
    Also gut, das war’s, denke ich. Jetzt hämmert er mich durch die Wand. Meine Eltern wollten ja immer schon einen zweiten Ausgang haben. Wenigstens etwas.
    Doch dazu kommt es nicht.
    »Lass Berry in Ruhe, du Quadratschädel!«, höre ich Kassandras Stimme.
    Ich spüre einen Luftzug und höre einen Schrei. Echt, MAX, gegen den Schrei ist der Tarzanschrei ein müder Jodler.
    Im gleichen Augenblick sehe ich das Gorillagesicht verkehrt herum, also Kopf im Süden und Beine im Norden. Dann kracht es nur noch.
    Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist ein Bild, das ich wohl nie mehr vergessen werde: Camillas Gorilla liegt auf dem Boden und starrt Kassandra ungläubig an, die breitbeinig vor ihm steht und sich ihre Serviererinnenschürze zurechtzupft.
    »Du hast zwei Möglichkeiten zu verschwinden«, sagt sie dann leise. »Die unbequeme oder die bequeme Art.«
    »Wie – wie meinen Sie das?«, stottert der Bodyguard.
    »Wenn du gleich gehst, musst du laufen, wenn du noch bleibst, wirst du hinausgetragen.«
    Der Gorilla springt auf und stolpert an unseren Stammomas vorbei auf den Ausgang zu.
    »Du hast das Wasser noch nicht bezahlt!«, brüllt Kassandra ihm nach.
    Er kramt hektisch in seinen Taschen, wirft ein paar Münzen auf einen Tisch und weg ist er.
    Kassandra sieht sich zu mir um. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst vorsichtig sein.«
    »Danke«, bringe ich irgendwie heraus.
    »Keine Ursache, Berry. Das gehört schließlich auch zu meinen Aufgaben.«
    Dazu sage ich lieber nichts.
    Kassandra wendet sich wieder an unsere Stammomas. »Habt ihr gut aufgepasst, Mädels?«
    Die Omas nicken, dass die Gebisse klappern.
    »Gut. So geht man mit aufdringlichen Typen um. Wenn ihr wollt, kann ich euch bei Gelegenheit ein paar Tricks zeigen. Einverstanden?«
    Das Gebissklappern wird lauter.
    »Schön. Und wer möchte jetzt noch ein Tässchen Kaffee oder ein Stückchen Kuchen?«
    Mit einem Schlag sind alle Hände oben.
    »Sag ich doch, dass sie gut fürs Geschäft ist«, raune ich meiner Mutter auf dem Weg nach draußen zu.
    »Ohgottohgott!«, höre ich sie hinter mir rufen.
     
    Ich bin echt gestresst, MAX, das kannst du mir glauben. Ich habe mir

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