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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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horrendes Geld für die Tiere, das halbe Königreich meines Vaters (haha) und seine Hand (doppel haha).
    Was man nicht erwarten konnte, war, was eintraf.
    Und jetzt kommt’s, halt Dich fest, Berry. Oder bitte jemand anders, Dich festzuhalten, oder ach nein, setz Dich lieber.
    Also, mein Vater teilt Camilla mit, dass wir an ihren Laborschweinen interessiert sind und sie gerne käuflich erwerben wollen.
    Camilla sagt: »Welche Schweine?«
    »Die Schweine, die meine Tochter und ihr Freund (sag jetzt nix, Berry, ich hab auch nix gesagt!) aus deinem Labor, bzw. dann von dem Bauernhof entführt haben.«
    »Frederick, ich weiß nicht, wovon du redest«, sagt Frau Professor Camilla Honig eiskalt zu meinem Vater. »Mein Labor testet Kosmetikprodukte, aber nicht an Tieren! Und Schweine hatten wir hier noch nie. Und über einen Einbruch deiner Tochter oder ihres Freundes in mein Labor weiß ich nichts. Vielleicht erfindet die Kleine solche Geschichten, weil deine Frau ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenkt und ihre Zeit lieber mit Maniküre und Shopping verbringt statt mit ihrer eigenen Tochter. Dass so etwas passieren wird, hättest du wissen müssen, als du damals unsere Hochzeit hast platzen lassen, um ein völlig bildungsfreies, austauschbares hübsches Gesichtchen zu deiner Frau zu machen. Aber das sind eure familieninternen Probleme, bitte belästige mich damit nicht.«
    Jetzt mal ehrlich, Berry, was sagste nun?! »Welche Schweine?«, fragt sie. Da biste platt, was?! Es war genau so. Mein Vater hatte nämlich das Telefon auf Lautsprecher gestellt und ich hab’s mit eigenen Ohren gehört. (Wo kommt eigentlich der dämliche Spruch her?! Natürlich mit eigenen Ohren, mit fremden ja wohl kaum, oder gibt’s inzwischen Leasing-Ohren?)
    Na, jedenfalls legt Camilla dann auf. Mein Vater sieht mich fragend an und ich beteuere sofort, dass es sich alles ganz genauso zugetragen hat, wie ich es ihm erzählt habe, aber er winkt ab.
    »Schon klar, Toni, ich glaube dir. Ich frage mich nur, warum Camilla die Existenz der Schweine abstreitet.« Er atmet tief durch. »Was soll’s. Erst mal sind die Schweine hier und das wolltest du doch. Wir warten einfach ab, was passiert.« Dann schüttelt er den Kopf. »Ich hab wirklich keine Zeit, mich um Schweine-Angelegenheiten zu kümmern.«
     
    Also, jetzt wird’s doch wirklich spannend.
    Die Sache ist noch lange nicht erledigt.
    Geh zu Kuhlhardt und bringe ihn dazu, Dir zu erzählen, was er weiß.
    Gruß,
    MAX, die Beschützerin der Schweine
     
    PS: Werd jetzt mal meine Großmutter interviewen, was es mit meinem Vater, Camilla und der geplatzten Hochzeit auf sich hatte.
     
     
    Von: BerryBlue  
    An: PinkMuffin  
    Betreff: Spinnt die?  
     
    Hi, MAX!
    Camilla Honig streitet ab, Gotthilf und Genoveva zu kennen? Hat die nicht mehr alle Waben im Stock? Was soll das?
    Klar gehe ich zu Kuhlhardt! Der weiß mehr, als er sagen will. Ich muss nur noch schnell Kassandra helfen, das Café sauber zu machen. Wir hatten heute eine Kindergartengruppe da. Ein paar von denen haben die Walkürenbällchen wohl für Flummis gehalten.
    Ich melde mich, wenn ich aus Kuhlhardt was herausbekommen habe!
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin  
    An: BerryBlue  
    Betreff: Groschenroman  
     
    Kennste den Begriff »Groschenroman«? Meine Großmutter hat ihn verwendet. In Zusammenhang mit meinem Vater, meiner Mutter und Camilla.
    Ich saß bei meiner Großmutter im Salon auf der Recamiere. (Denk Dir nix bei »Recamiere«, das ist ein ganz normales Sofa, wo auf der einen Seite die Armlehne fehlt, damit man sich da malerisch hinhauchen kann. Man sitzt nicht wirklich darauf. Aber ich saß natürlich aufrecht und relativ normal.) Ich bat meine Großmutter, mir doch zu erzählen, wie es zu der geplatzten Hochzeit kam. Wobei eigentlich viel interessanter wäre zu fragen: Wie kam es überhaupt dazu, dass mein Vater bereit war, Camilla zu heiraten?! Aber ich hatte die Befürchtung, wenn ich das erfahre, brauche ich anschließend ein paar Therapiestunden, um das zu verarbeiten.
    »Großmama, es würde mich interessieren, wie es dazu kam, dass Paps die Hochzeit mit Camilla hat platzen lassen.«
    »Wenn du von deinem Vater sprichst, dann nenne ihn auch so. ›Paps‹ ist unsäglich gewöhnlich!«
    »Okay ... äh, ich meine ... ich verstehe, was Du meinst. Also: Wieso wurde aus der Hochzeit meines Vaters mit Camilla Honig nichts?«
    »Das würde dich interessieren?«
    »Ja.«
    Sie winkte ab. »Ein Groschenroman. Nicht der Rede wert.«

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