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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Körperhälfte begann sich gerade von einer vorübergehenden Lähmung zu erholen, die von der Korona der Feuerwaffe herrührte. Als er nach dem Angriff auf die Station verstümmelt und bewußtlos geborgen worden war, hatte niemand einen Pfifferling für sein Leben gegeben, aber er war nicht gestorben, und nun schien klar, daß Brot Halliday leben würde – wenigstens für die übersehbare Zukunft.
    »Mark …« Brots Stimme war ein wenig undeutlich von Schwäche, aber kräftig genug, daß man sie im ganzen Raum hören konnte. »Sie wollten mich in ein Rehabilitationszentrum stecken und meinen Posten ausschreiben, aber ich habe abgelehnt. Das hätte bedeutet, daß der mit dem besten Draht zum Sektionschef Direktor dieser Station geworden wäre, aber dies soll deine Station sein, und ich habe mir geschworen, daß ich die Stellung für dich halten werde, bis du sie übernehmen kannst …«
    Plötzlich war seine Energie verausgabt, und seine Stimme versagte. Die Muskeln seines dicken Halses arbeiteten, als er versuchte, seine Stimmbänder wieder in Aktion zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Er schnaufte besorgniserregend.
    Mark schob Brots gelähmte rechte Hand, die er gehalten hatte, behutsam unter die Decke und ließ sie los. »Rede nicht soviel«, sagte er. »Dafür ist Zeit genug, wenn du kräftiger bist. Ich habe ein paar Geschenke mitgebracht, die ich dir zeigen möchte.«
    Er stand auf und schob das Krankenbett langsam aus dem Schlafzimmer, durch den Wohnraum und auf die kleine Gartenterrasse in die kühle Frühlingsluft hinaus. Dann kurbelte er langsam das Kopfende hoch. Der kahle runde Schädel wurde angehoben, bis Brot geradeaus sehen konnte. Jenseits des Gartens, auf dem Landeplatz vor den im Wiederaufbau befindlichen Lagerhäusern und Nebengebäuden der Station, standen vier gedrungene kleine Raumschiffe der Marine, die Nasen aufwärts gerichtet, und schienen nur noch auf den Startbefehl zu warten.
    »Die Marine hier?« krächzte Brot Halliday. »Was, zum Teufel …«
    »Nicht die Marine«, sagte Mark. »Sie sind unser – eingemottete Aufklärer von der Flottenbasis, ausgeliehen, um alle Meda V’Dan zu verscheuchen, die auf den Gedanken kommen könnten, uns hier erneut anzugreifen, bevor wir unsere volle Kraft zurückgewonnen haben.«
    Brot blinzelte zu den schimmernden Kriegsschiffen hinüber. Dann hob und senkte seine Brust sich mehrere Male wie ein Blasebalg, bevor die Früchte der Anstrengung in einer Serie von kurzen, heiseren Lauten hervorkamen, die wie Husten klangen, tatsächlich aber ein Lachen waren.
    »Laß mich ’runter«, flüsterte er erschöpft, als er sich verausgabt hatte. »Die Marine … Jetzt spielt sie wirklich Vogelscheuche … Mark, mein Junge …«
    An diesem Punkt konnte er nicht mehr weiter, und Mark schob ihn zurück ins Schlafzimmer. Nachdem Brot gegessen und zwei Stunden geschlafen hatte, befahl er Mark, ihn mit dem Bett in den Konferenzraum zu fahren, zur ersten offiziellen Zusammenkunft mit den anderen Grenzern, die unter Brot in der Station Vierzehn arbeiteten.
    Die vier Männer warteten bereits, als Mark und Brot endlich hereinkamen – Horace Hubble, der stellvertretende Direktor, und drei langgediente, erfahrene Grenzer. Der jüngste von ihnen war zwei Jahre älter als Mark.
    »Also, hier ist Mark«, sagte Brot, als sein Bett vor ihren Stühlen in Position gebracht war. »Und ihr wißt alle … was ich von euch erwarte. Ihr werdet von nun an seinen Anweisungen folgen. Er hat sich für den höheren Dienst qualifiziert … obwohl er jünger ist als ihr alle …«
    Seine Stimme verebbte in einem kaum hörbaren Flüstern und verstummte.
    »So habe ich es mir vorgestellt«, sagte Stein Chamoy und stand auf, knochig und breitschultrig, zornige Entschlossenheit im Gesicht.
    »Setz’ dich, Stein«, sagte Horace. »Lassen wir uns Zeit.« Und er nickte zu Brot Halliday, der sich vergeblich mühte, weiterzusprechen.
    »Wozu ein großes Theater machen, Horace?« sagte Stein. »Es hat doch keinen Zweck.« Er blickte zu Brot. »Tut mir leid, Brot. Du weißt, wie ich zu dieser Sache stehe; wir haben bereits darüber gesprochen. Ich habe mit der stillen Hoffnung ausgehalten, daß du nicht versuchen würdest, deinen Plan durchzudrücken. Eine Station ist kein Erbhof und auch kein Privatunternehmen, wo altgediente Angestellte vor dem Juniorchef Bücklinge machen müssen.«
    »… dir nicht paßt …’rausgehen …« flüsterte Brot.
    »Das werde ich tun«, sagte Stein und wandte sich

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