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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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war, daß es sich um eine bewußte Demütigung der menschlichen Besucher handelte.
    Paul lachte und bückte sich, um den Teppich zu befühlen.
    »Wie Draht«, sagte er zu Mark, als er sich aufrichtete.
    »Würde mich nicht wundern, wenn es Draht wäre.« Er ging zu einer Seitentür, die sich selbsttätig öffnete, und blickte in den Nebenraum. »Wenigstens haben wir sanitäre Einrichtungen. Es sei denn, sie sind auch Imitation.«
    Er drehte den Hahn eines ziemlich normal aussehenden Waschbeckens auf, und ein Wasserstrahl schoß heraus. Paul drehte den Hahn zu, rümpfte die Nase und kehrte zu den anderen zurück.
    »Das Wasser riecht nicht viel besser als sie selbst«, sagte Paul. »Was nun? Warten wir einfach ab?«
    Mark nickte.
    Diesmal zog die Wartezeit sich noch mehr in die Länge als zuvor an Bord. Mehrere Male ging Mark durch die sich gehorsam öffnenden Türen und über den Steg zurück bis zur Kreuzung, um zu lauschen. Gelegentlich kam von tief unten ein fernes Geräusch wie von aneinanderschlagendem Metall, und einmal hörte er etwas, das wie ein schweres, über einen Betonboden geschleiftes Eisenteil klang. Aber das war alles. Als er von der vierten derartigen Exkursion zurückkehrte, war sein Schritt rasch und entschlossen.
    »Wir haben lange genug gewartet«, sagte er mit lauter Stimme. »Fast sechs Stunden ohne Essen und Trinken. Wenn niemand kommt, bis die sechs Stunden voll sind, werden wir zu den Schiffen zurückgehen.«
    Acht Minuten später öffnete sich die Tür, und eine kleinere Version der Schwebeplattform kam herein. Auf ihrer Ladefläche war ein kleiner Stapel Pakete – abgepackte Feldrationen der Marine, wie der Aufdruck verriet.
    Orag Spal und Lily standen von ihren harten Sesseln auf und wollten zugreifen, doch Mark hob die Hand und hielt sie zurück.
    »Nein«, sagte er entschieden. »Ich glaube, das ist nichts für uns. Wir sind nicht hierher gekommen, um uns mit Feldrationen abfüttern zu lassen. Diese Meda V’Dan müssen entweder sehr arm oder sehr unwissend sein, daß sie uns eine solche Mahlzeit anbieten.«
    Die Plattform verweilte noch einige Sekunden, dann schwebte sie langsam zurück und verließ den Raum.
    »Aber Mr. ten Roos«, sagte Lily. »Ich habe …« Sie brach ab, als sie seinen harten, finsteren Blick sah. Mit einem Seufzer ließ sie sich wieder in ihren Sessel sinken. Die anderen sagten nichts.
    Nach weiteren zehn Minuten kehrte die Plattform zurück. Diesmal brachte sie mehrere Flaschen und vier große, in Aluminiumfolie eingeschweißte warme Mahlzeiten, wie sie im Passagierverkehr auf kürzeren Strecken üblich waren.
    »Besser«, sagte Mark.
    Paul trug die Flaschen zum Tisch und betrachtete die Etiketten. »Rheinwein, Mineralwasser und Weinbrand«, sagte er, während die anderen das Essen von der Plattform brachten, die nach der Entladung wieder hinausglitt.
    Sie aßen und tranken mit gutem Appetit, doch Mark überließ den Weinbrand seinen Gefährten und nahm nur eine Kostprobe vom Wein. Sie waren mit ihrer Mahlzeit noch nicht fertig, als die Tür wieder auf glitt.
    Sie blickten alle auf, und Mark erhob sich, als ein Meda V’Dan auf einer kleinen Schwebeplattform hereinkam. Für menschliche Augen schien er identisch mit jedem anderen Meda V’Dan, den Mark je gesehen hatte. Er trug ein locker fallendes langes Gewand, weiß mit schwarzen Kreismustern, unter dessen Saum rote Stiefel hervorlugten. Er hob seinen rechten Arm in einer unbestimmten Gebärde, während er sie alle zugleich ansah.
    »Meine Herren«, sagte er stockend in menschlicher Sprache, »Sie sind willkommen.«
    »Danke«, sagte Mark. »Wem haben wir für die gastliche Bewirtung zu danken?«
    Der Meda V’Dan suchte Zuflucht in seiner eigenen Sprache.
    »Sie mögen mir danken, Mensch«, sagte er. »Man nennt mich den Herrn und Großkapitän, Ihn von Fünfzig Namen, oder auch Höchst Bedeutende Person.« Sein linkes Auge visierte einen Moment Lily Betaugh an, und er sagte: »Es ist nicht üblich, daß Menschen ihre Jungen zu uns Meda V’Dan bringen. Noch möchte ich sagen, daß fremde Welpen hier willkommen seien.«
    »Diese Dame ist eine unabhängige Kolonistin namens Lily Betaugh. Und sie ist nicht nur erwachsen, sie ist eine Frau von Weisheit – eine Lehrerin der Philosophie.«
    »Das Wort ist mir nicht bekannt«, sagte Er von Fünfzig Namen.
    »Philosophie«, sagte Mark, »ist, was ein Volk über sich selbst und seinen Sinn im größeren Zusammenhang des Universums zu verstehen sucht.«
    »Ah,

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