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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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seinen Kopf. »Dann lassen sie uns ewig warten«, sagte er leise, um mit erhobener Stimme fortzufahren: »Wir brauchen Bettzeug. Decken. Und eine Möglichkeit, die Beleuchtung zu regeln, so daß wir den Raum zum Schlafen abdunkeln können.«
    In weniger als zwanzig Minuten kehrte die Schwebeplattform mit einem sauberen Stapel Decken und vier kleinen braunen Kissen zurück. Neben der Tür öffnete sich eine Klappe in der Wand und zeigte einen Drehknopf, und Mark, der damit experimentierte, entdeckte, daß damit eine stufenlose Regelung der Beleuchtung möglich war, von völliger Dunkelheit bis zu einer grellen Helligkeit, die ihren Augen unerträglich war. Er wählte eine Fast-Dunkelheit, die es gerade noch erlaubte, Umrisse zu erkennen.
    Es gab genug Decken, daß jeder sich durch eine weiche Unterlage gegen die steifen Fibern des Imitationsteppichs schützen konnte und noch eine übrigbehielt, mit der er sich zudecken konnte. Als alle unter ihren Decken lagen, drehte Mark die Beleuchtung ganz aus und tastete sich zu seinem Lager.
    Nachdem er sich dort eine Minute beschäftigt hatte, tastete er sich zurück zu der Stelle, wo Orag Spal lag. Seine forschende Hand berührte Spals Gesicht, und der Mann fuhr erschrocken hoch.
    »Was …«, begann er, aber Mark hielt ihm den Mund zu.
    »Still«, hauchte er. »Passen Sie auf. Sie halten Ihre Decke fest, steigen aber auf meine Schultern, wenn ich aufstehe. Wenn Sie oben sind, hüllen Sie die Decke so um sich, daß sie mich verbirgt. Ist das klar?«
    Spal sagte nichts, aber er gehorchte. In der Dunkelheit war es ein umständliches Geschäft, aber nach ein paar Minuten saß Spal auf Marks Schultern, und die Decke, die er um sich gelegt hatte, verhüllte Mark bis an die Knie.
    Sobald Mark die Decke um sich und den kleinen Mann fest auf seinen Schultern hatte, tappte er zur Wand und tastete sich mit einer Hand zur Tür und hinaus auf den Steg. Als er mit seiner Last die Kreuzung erreichte, ließ er sich neben der Sperrstange langsam nieder, bis Spals Füße zu beiden Seiten den Boden berührten.
    »Bleiben Sie ruhig hier stehen«, murmelte er unter der Decke. Vorsichtig schob er sich unter Spals Beinen hervor und spähte durch den Deckenspalt. Eine der Sperrstangen und der weiterführende Steg dahinter waren direkt vor ihm. Der abgesperrte Steg war nicht mit Leuchtfarbe gestrichen und verlor sich nach drei Metern in der Dunkelheit.
    »Bleiben Sie noch fünfzehn Minuten hier«, wisperte er. »Dann können Sie zurückgehen und sich hinlegen. Kommen Sie in drei Stunden wieder hierher, und wenn ich noch nicht da sein sollte, warten Sie auf mich. Und nehmen Sie wieder die Decke mit. Haben Sie verstanden?«
    Spal grunzte bejahend. Mark ließ sich auf den Bauch nieder und kroch aus Spals Decke unter der Sperrstange durch und weiter, bis er ungefähr zehn Meter zurückgelegt hatte. Dann hielt er inne und blickte zurück.
    Spal war nur mit Mühe zu sehen, eine gedrungene, verhüllte Gestalt, die verloren auf der Kreuzung stand und über das Geländer ins Nichts zu starren schien. Mark sah auf seine Armbanduhr. Das Leuchtzifferblatt zeigte x Uhr 17. Er stand auf und eilte weiter, so schnell er es in der Dunkelheit riskieren konnte.
    Nicht lange, und er kam zu einer metallenen Wendeltreppe, die sich abwärts drehte. Sekundenlang verhielt er hier und spähte angestrengt in alle Richtungen. Von tief unten kam das schwache, ferne Geräusch von aneinander-schlagendem Metall.
    Dann ergriff er das Treppengeländer und stieg in die Finsternis hinab.

 
9.
     
    Im Absteigen zählte er die Stufen. Als er bei siebenundsechzig war, traf sein Fuß auf eine veränderte Oberfläche, und er entdeckte, daß er einen Treppenabsatz erreicht hatte, wo ein anderer Laufsteg kreuzte.
    Es herrschte Dunkelheit, aber sie war nicht absolut. Eine vage, kaum wahrnehmbare allgemeine Helligkeit erlaubte ihm, bis in eine Entfernung von etwa zehn Metern Umrisse und Formen auszumachen.
    Er setzte seinen Abstieg fort. Weitere siebenundsechzig Stufen brachten ihn zu einem zweiten Treppenabsatz, von dem horizontale Laufstege ins Ungewisse führten. Er hielt an und rechnete. Die Stufen waren der Körpergröße von Meda V’Dan angepaßt und etwa dreißig Zentimeter hoch. Hundertvierunddreißig Stufen dieser Höhe mußten ihn also rund vierzig Meter unter die Ebene seines Ausgangspunktes gebracht haben, der in einer Ebene mit dem Eingang von der Fundamentplatte der Stadt lag, durch den sie das Gebäude betreten hatten. Er

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