Pioniere des Kosmos
Gestein am Rand einer Stadt. Soweit Mark während des Landemanövers ausmachen konnte, waren die Gebäude bemerkenswert einheitlich und in gleichmäßigen Abständen errichtet. Sie waren fensterlose, kuppelförmig gedeckte Türme, ungefähr von der Höhe fünfzehnstöckiger Häuser, und standen auf einer gemeinsamen Fundamentplatte, die vielleicht acht Quadratkilometer bedeckte und an die dreißig Meter dick sein mochte, Sie machte einen metallischen Eindruck und ruhte wie ein umgedrehter Teller mit sanft abfallenden Rändern auf dem geschmolzenen Urgestein einer öden Hochfläche. Der Gesamteindruck war eher der einer gigantischen Maschine als der einer bewohnten Stadt.
Nach der Landung gab es keine erkennbaren Aktivitäten der Meda V’Dan im Sichtbereich der menschlichen Schiffe. Alles sah wie ausgestorben aus, und die Reisenden warteten fast vier Stunden lang, ohne daß irgend etwas geschah. Nach Ablauf dieser Zeit kam die Stimme eines Meda V’Dan aus einem ungesehenen Verstärker draußen auf dem Flugfeld und lud in ihrer Sprache den Befehlshaber der Besucher ein, sein Schiff zu verlassen und sich zu einer Zusammenkunft mit den Autoritäten geleiten zu lassen, denen er seine Anwesenheit erklären könne.
Mark, Paul, Lily und Spal gingen von Bord und sahen eine ferngesteuerte kleine Schwebeplattform über das Flugfeld kommen. Sie sank vor ihnen nieder, und sowie sie alle das Vehikel bestiegen hatten, setzte es sich in Bewegung, Es nahm Kurs auf die Stadt und beschleunigte, glitt mit gleichbleibendem Bodenabstand die Rampe der Fundamentplattform aufwärts und schwebte weiter durch den eintönigen Wald der fensterlosen Türme.
Endlich hielt die Plattform am Fuß eines dieser Gebäude, wo sich eine Schiebetür öffnete und den Blick in einen kurzen inneren Korridor freigab. Noch immer hatten sie keinen Meda V’Dan gesehen.
»Kommt mit«, sagte Mark.
Die vier gingen ins Gebäude. Die Tür schloß sich hinter ihnen, und eine andere öffnete sich am Ende des kurzen Durchgangs. Sie gingen durch diese neue Tür und fanden sich auf einem schmalen, zerbrechlich aussehenden Metallsteg, der durch ein Gewirr von Rohrleitungen und Strebepfeilern führte und sich schon nach wenigen Metern in der Dunkelheit unbeleuchteten Raums verlor. Die zweite Tür schloß sich hinter ihnen, und nach einem Moment der Desorientierung in völliger Finsternis sahen ihre Augen das Metall des Steges im matten Schein fluoreszierender Farbe leuchten und ihren Weg markieren.
Lily Betaugh machte ein würgendes Geräusch in der Kehle, als kämpfe sie gegen einen Brechreiz. Mark wandte den Kopf.
»Halten Sie aus«, sagte er. »Nach einer Weile werden Sie sich an den Geruch gewöhnt haben. Lassen Sie Ihre Nase frei und tun Sie nichts, was auf Geruchsbelästigung schließen ließe. Es könnte sein, daß wir unter Beobachtung sind. Und vergessen Sie nicht, daß wir für ihre Nasen auch nicht wie Rosen duften.«
Aber als er sie weiter über den Steg führte, war er selbst versucht, den Atem anzuhalten. Es roch hier stark nach Meda V’Dan, ein Geruch wie von ranzigem Talg mit einem süßlichen, an Verwesung gemahnenden Beigeschmack.
Ein zweiter Steg kreuzte den ihren im rechten Winkel. Voraus und zur Linken war der Durchgang von Sperrstangen in Brusthöhe blockiert, und Mark führte die anderen nach rechts. Nach zwanzig Schritten endete der Steg im offenen Eingang eines weiteren Korridors. Dieser führte zu einer weißen Tür, die sich bei ihrer Annäherung automatisch Öffnete und ihnen Einlaß in einen großzügig bemessenen Raum mit sehr vertraut aussehenden Polstermöbeln gewährte. Als die Tür sich mit einem Seufzen hinter ihnen schloß, begann aus vergitterten Schlitzen in Bodennähe ein starker Luftzug zu blasen, und bald war der starke Geruch der Fremden aus der Luft verschwunden.
»Sie müssen hier schon öfter Menschen empfangen haben«, sagte Paul.
Mark nickte, während er sich umsah. »Vielleicht Stabsoffiziere von der Flottenbasis«, sagte er. »Solite mich nicht wundern. Aber eine Überraschung ist es trotzdem. Ich hatte nicht erwartet, daß Menschen hier …«
Ein erschrockenes Grunzen von Spal unterbrach ihn. Der Mann hatte sich in einen der Sessel fallen lassen und die Polsterung unnachgiebig befunden. Was wie ein Sitzkissen mit Federkern aussah, war eine Imitation aus hartem Material. Mark vermochte sich nicht vorzustellen, daß die Meda V’Dan keine echten Polstermöbel herstellen oder importieren konnten; wahrscheinlicher
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