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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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niederbrüllte.
    »Verdammt nochmal!« donnerte er. »Wollen wir die ganze Nacht hier sitzen? Die Meda V’Dan sind fort. Die Sache ist gelaufen, nicht?«
    Er wartete. Nach einer Sekunde gab es ein zustimmendes Gemurmel, unterbrochen von Applaus.
    »Gut. Und nun, da es getan ist, gefällt es uns allen besser als vorher, wo die Marine untätig in ihrer Basis herumsaß, und auf jeden von uns wenigstens zweimal im Jahr eine Ladung halbtoter Kolonisten abgekippt wurde, und die Fremden uns immer wieder mal den Laden anzündeten und ausräumten – nicht wahr?«
    Diesmal war der Beifall lauter.
    »Worauf warten wir also noch? Stimmen wir ab, und Schluß! Ich habe allmählich Hunger!«
    Jetzt war der Applaus überwältigend. Brot sank zufrieden grunzend in seinen Rollstuhl zurück und nickte Mark zu.
    »In Ordnung«, sagte dieser. »Stimmen wir ab, indem wir aufstehen und hinausgehen, alle die mit unserer Aktion und dem Vertrag, den wir der Regierung zugeschickt haben, einverstanden sind. Diejenigen, die damit nicht einverstanden sind, können hierbleiben und über ihre eigenen Pläne beraten.«
    Er stand auf, und neben ihm erhoben sich die anderen auf dem Podium, alle bis auf Brot, der seinen Rollstuhl vom Tisch zurückschob und herumdrehte. Die Versammlungsteilnehmer unten im Saal waren bereits auf den Beinen und drängten zum Ausgang. Als Mark und die anderen von Abruzzi Vierzehn hinter den letzten von ihnen die Tür erreichten, standen weniger als fünfzehn Gestalten in kleinen Gruppen zwischen den leeren Sitzreihen und diskutierten mit erregten Gebärden.
    Mark verließ den Gemeindesaal und folgte dem unordentlichen Zug, der sich unter dem roten Mond von Garnera VI langsam die ungepflasterte Dorfstraße entlang zu dem beleuchteten Festzelt bewegte, wo Speisen und Getränke bereitstanden. Mark verbrachte eine halbe Stunde im Zelt, ging herum und sprach mit den Leuten; dann schlüpfte er still hinaus und fuhr mit einem der Wagen zur Station zurück.
    Sein Arbeitsplatz in der Bibliothek war endlich frei von Papier. Er öffnete seinen Schreibtisch und nahm einen Umschlag heraus, der die Aufschrift trug:
    »Navigationstabelle Garnera VI – Erde. Eigentum von M. Vols.«
    Er legte den Umschlag auf den Schreibtisch und setzte sich, um eine kurze Nachricht zu schreiben, die er offen auf der Tischplatte liegenließ. Dann nahm er den Umschlag, ging in sein Zimmer und packte einen kleinen Koffer.
    Mit Koffer und Umschlag verließ er das Gebäude und ging durch die Nacht zum Flugfeld neben der Station. Der Kolonist, der dort Wache hielt, sah ihn nicht, und kurz darauf öffnete Mark leise die Luftschleuse eines der startbereit wartenden Aufklärer. Er stieg hinein, schloß die Luftschleuse hinter sich und schaltete die Innenbeleuchtung ein Er brauchte nur die Checkliste durchzugehen und die Maschine anzuwärmen; dann konnte er starten.
    Leise, die Innenbeleuchtung hinter ihm wieder ausgeschaltet, öffnete Mark noch einmal die Schleuse und trat hinaus. Er ging einmal um das Schiff, wie die Vorschrift es verlangte, und vergewisserte sich, daß die Startfläche frei und der Abstand von den übrigen abgestellten Schiffen groß genug war, und er war im Begriff, durch die Schleuse zu klettern, als eine Stimme in seiner Nähe fragte:
    »Zur Erde?«
    Mark fuhr herum. Brot hielt seinen Rollstuhl an. Obwohl er kaum drei Meter entfernt war, konnte Mark das Gesicht seines Ziehvaters nur als einen weißlichen Fleck sehen.
    »Ja«, sagte er.
    Eine Weile sagte Brot nichts.
    »Es ist jammerschade«, sagte er dann, »daß du deine Freiheit so wegwirfst. Wenn nicht sogar dein Leben.«
    Mark tat einen Schritt auf ihn zu.
    »Vater«, sagte er, »du mußt verstehen. Die Regierung auf der Erde muß ihr Gesicht wahren. Darum müssen wir ihr einen Knochen hinwerfen.«
    »Unsinn, Junge«, sagte Brot. »Du hast es selbst gesagt – sie sind ohne Kolonien und ohne eine Flotte hier draußen, die Unsummen verschlingt, besser daran.«
    »Gesunder Menschenverstand ist nicht alles«, sagte Mark. »Die Sache hat noch eine andere Seite – Prestige, die Tatsache, daß bestimmte Leute in Regierung und Oberkommando sich all diese Jahre in ihrem Urteil über die Meda V’Dan geirrt haben. Sie sehen sich jetzt, nachdem klar ist, daß Festigkeit und entschlossenes Handeln den Überfällen der Meda V’Dan schon vor langer Zeit ein Ende hätten machen können, vor aller Öffentlichkeit bloßgestellt. Sie brauchen einen Sündenbock, jemanden, der die Aufmerksamkeit von

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