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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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dass die Kellertür die Tür war, durch die sie gehen musste. Warum sonst war sie wohl zugefallen und warum sonst war sie wohl verschlossen? Nie und nimmer war das ein Zufall gewesen; es gab keine Zufälle. Nicht hier, nicht in diesem Spiel.
    Piper seufzte abermals.
    Der Schlüssel!
    Sie musste den Schlüssel holen.
    Sie dachte panisch: Ooooh Gottohgottohgott…
    Spinnen!
    Nein, gar nicht darüber nachdenken!
    Erneut stolperte Piper vorsichtig Stufe um Stufe nach unten. Blind tastete sie sich bis zum grünen Vorhang vor und begann, auf dem Boden nach dem Schlüssel zu suchen. Ungefähr ahnte sie ja, wo er hingefallen war.
    »Weißt du eigentlich, dass wir nachts ganz viele Spinnen essen?« Das hatte Patrick, ein Junge aus ihrer Klasse, zu den anderen Jungs gesagt.
    »Iiiiiiih!«, hatten die gemacht.
    »Ja, wir schlafen mit offenem Mund und da klettern sie einfach rein. Wenn wir dann den Mund schließen und schlucken, sind sie weg. Ich habe gehört, dass wir so mindestens tausend Spinnen im Leben verspeisen. Eklig, oder?!«
    Ja, eklig, dachte Piper und achtete darauf, ihren Mund immer geschlossen zu lassen.
    Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wo genau der Schlüssel hingefallen war.
    Konzentriere dich, konzentriere dich!
    Plötzlich spürte sie eine Berührung an der Schulter. Es war eine Hand. Piper schrie laut auf und schlug um sich. Sie fühlte Stoff und etwas, das ein Knopf sein konnte, und dann berührte ihre Hand einen Gegenstand. Er war kalt und rund und lang. Ein Zylinder.
    »Wer ist da?«, fragte sie in die Dunkelheit hinein.
    Doch niemand antwortete ihr.
    Stattdessen fanden ihre Finger einen Schalter an dem runden Ding. Und nur Sekundenbruchteile später wurde alles vom Strahl einer Taschenlampe erhellt. Sie sah, wie ein paar Spinnen sich in den Ritzen des Gemäuer und zwischen den Regalen verkrochen.
    Auf dem Boden vor ihren Füßen lag etwas. Sie konnte nicht sofort erkennen, was es war, doch dann erkannte sie es: ein Smiley-Button.
    Piper schaute sich um, leuchtete in die Ecken, aber außer ihr war niemand da.
    »Hallo?«, versuchte sie es erneut.
    Keine Antwort.
    Sie hob den Smiley-Button auf und steckte ihn sich in die Hosentasche.
    Warum noch Zeit verlieren? Sie hatte jetzt eine Taschenlampe, und das war alles, was zählte.

    Sie ging eilig zu den Einmachgläsern und hob den Schlüssel auf. Er war genau da, wo sie ihn vermutet hatte. Jetzt, mit dem Licht in der Hand, war das alles gar nicht mehr so schlimm.
    Schnell rannte sie die Treppe hinauf, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um.
    Bingo!
    Die Tür ging auf.
    Als sie endlich draußen war, schnappte Piper erleichtert nach Luft. Dann schloss sie die Tür hinter sich zu, ohne noch einmal in den Keller zu schauen.

10. Kapitel

    Piper hatte erwartet, woanders zu sein, wenn sie durch die Tür ging, aber sie war immer noch in der Taverne. Nichts hatte sich verändert.
    Okay, sie wusste, dass das alles nicht wirklich passierte. Sie wusste, dass der Rastlose dahintersteckte. Aber das machte es nicht besser, oder?
    Sie legte die Taschenlampe auf eine Kiste, die im Flur stand.
    Wer, in aller Welt, hatte ihr da unten geholfen?, grübelte sie.
    Sie seufzte und machte ihr nachdenkliches Gesicht. Tausend Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum.
    Hatte sie nun die zweite Tür passiert oder nicht? Gab es vielleicht eine andere Tür, die sie hätte öffnen sollen? Die hinteren Ecken des Kellers kamen ihr in den Sinn, all jene Ecken, die noch viel, viel dunkler waren als die Nische hinter dem Vorhang.
    Sie starrte die Kellertür an.
    Aber der Schlüssel hatte gepasst; und normalerweise passte er nur in der Tür, für die er vorgesehen war.
    Piper lauschte.
    Nichts.
    Alles war ruhig. Bevor sie in den Keller gegangen war, hatte sie doch Männer reden hören. Und aus der Küche war auch Krach gekommen. Jetzt aber war alles leise. So leise, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    »Hallo?«, rief sie zaghaft, dann etwas lauter: »Hallo?«
    Niemand antwortete.
    »Ich dachte, ihr wolltet eingemachte Gurken«, rief sie noch etwas lauter und dann fiel ihr auf, dass sie natürlich keine Gurken mitgebracht hatte.
    Piper öffnete eine der Türen, von der sie nicht wusste, was sich dahinter verbarg. Sie sah in eine Stube hinein. Keiner da. Nur das Feuer im Kamin prasselte. Also ging sie weiter durch die Taverne. Oben, wo die Gästezimmer waren, standen zwar einige Reisekisten, aber keine davon hatte Ähnlichkeit mit ihrem Schrankkoffer. Und auch

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