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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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auf etwas aufmerksam, das ihr gar nicht gefiel. »Mist!«, fluchte sie. Auch das noch!
    Quallen!
    Sie waren rot und braun und schillernd blau. Dicht an dicht schwebten sie wie winzige Schirmchen durchs blaue Wasser.
    Doch es waren nicht nur die Quallen, die sie frösteln ließen.
    Denn sie konnte jetzt auch die Tür erkennen. Sie sah aus wie eine Falltür, tief, tief am Meeresgrund.
    »Mist«, fluchte sie ein weiteres Mal.
    »Planke oder Schlüssel!« Die Piraten hatten immer noch nicht aufgehört zu grölen.
    Piper wusste jetzt, was sie zu tun hatte.
    Sie musste untertauchen und sich an der Ankerkette nach unten ziehen bis zur Tür. Glücklicherweise befand sich die Tür in der Nähe der Ankerkette. Das war aber auch das einzig Positive, das sie an der Situation erkennen konnte. Sie wusste nicht, wie lange sie die Luft anhalten konnte. Sie wusste nicht, ob sie den Schlüssel zu packen bekam, wenn sie nach unten fiel. Und schließlich wusste sie nicht, ob sie jemals wieder nach Hause kommen würde. Aber sie war sich sicher, dass dies der Weg war, den sie gehen musste.
    Das Gegröle unter ihr wechselte jetzt zu einem »Yo-ho-ho-yo-ho-ho!«.
    Langsam, vorsichtig erreichte sie das Ende der Rahe. Unter ihr flatterte das Segel in der seichten Brise. Die Spitzen ihrer Stiefel berührten den Rand und darunter war nur Leere und Meer.
    »Yo, ho, ho – yo, ho, ho – mit ’m Schlüssel zum Ruhm!«
    Sie sah den Schlüssel, der vielleicht zwei Meter unter ihr schwebte. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit.
    Dann atmete sie tief durch.
    »Yo, ho, ho – yo, ho, ho!«
    Nahm tief Luft, fixierte den Schlüssel.
    Sprang.
    Und fiel.
    Jeder Teil ihres Körpers verkrampfte sich und doch zwang sie sich mit aller Kraft, die Augen offen zu halten. Sie sah den Schlüssel auf sich zukommen und streckte die Hand aus. Sie wusste, dass sie nur einen einzigen Versuch hatte. Am Ende war es wie eine kurze Berührung, schnell und unwirklich. Ihre Hand schloss sich um den Schlüssel, der ganz kalt war, und noch ehe sie sich bewusst gemacht hatte, dass sie den Schlüssel besaß, tauchte sie in die Fluten ein. Alles war auf einmal blau und sie spürte die Quallen, die an ihrem Gesicht und ihren Armen vorbeiglitten. Sie hatte die Augen geschlossen, weil sie das immer tat, wenn sie tauchte, doch jetzt öffnete sie ihre Augen. Sie musste ja die Tür finden.
    Die Luft brannte ihr in der Lunge.
    Die Tür!
    Sie konnte sie erkennen.
    Piper spürte, wie der Auftrieb an ihr zerrte.
    Sie strampelte, schwamm, ruderte mit dem freien Arm und, unbeholfener, mit der Hand, die den Schlüssel hielt.
    Sie musste zur Tür gelangen.
    Quallen schwammen vor ihrem Gesicht und lange Tentakel streiften ihre Haut. Sie stellte sich vor, dass es gar keine Quallen, sondern kleine Fallschirme waren. Es half etwas, zumindest brannte es nicht.
    Sie hatte jedoch keine Zeit, darüber nachzudenken, weshalb sie keinen Schmerz spürte, denn langsam, aber sicher ging ihr die Luft aus.
    Sie würde nicht auftauchen können und erneut hinabsinken, das würde sie nicht schaffen.
    Es gab nur diesen einen Versuch.
    Streng dich an!, ermahnte sie sich selbst. Dann ruderte sie auf die Ankerkette zu, bekam sie zu packen, nahm den Schlüssel in den Mund und zog sich an der Kette nach unten in Richtung der Tür.
    Dort angekommen umfasste ihre Hand den Türknauf. Sie hielt sich daran fest, so gut es ging. Eine Fallschirm-Qualle landete auf ihrer Hand.
    Ohne sich davon beeindrucken zu lassen, löste sie eine Hand von der Ankerkette, nahm den Schlüssel und steckte ihn in das Schloss. Dann drehte sie ihn um. Sie hörte ein dumpfes Knacken, wie aus einer anderen Welt.
    Zerrte an der Tür.
    Nichts.
    Sie musste doch offen sein…
    Piper spürte, wie ihr die Luft knapp wurde.
    Sie rüttelte an der Tür, doch nichts passierte. Verdammt, sie hatte sie doch aufgeschlossen! Warum ging das blöde Ding nicht auf?
    Erneutes Rütteln, ohne Erfolg.
    Der Schlüssel!
    Ja, vielleicht befand sich Luft hinter der Tür. So etwas Ähnliches hatte sie einmal in einem Taucherfilm gesehen. Wenn Luft hinter einer Tür war, dann ging sie nicht auf. Wegen des Drucks, irgendwie. Ja, es hatte irgendetwas mit dem Druck zu tun. Sie zog den Schlüssel aus dem Schloss und muntere Blasen quollen plötzlich daraus hervor. Um sie herum blubberte das Wasser wie in einem riesigen Whirlpool.
    Jetzt!
    Der letzte Versuch.
    Geschafft!
    Sie konnte die Tür langsam aufziehen, so wie eine Falltür, ganz schräg.
    Ein Sog entstand, der sie mitsamt

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