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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dem Schulterbein.
    Nun folgte ein erbitterter Kampf. Die Iren setzten sich tapfer gegen die Briten zur Wehr, doch ihre unhandlichen Waffen konnten gegen die leichten, rasiermesserscharfen Rapiere wenig ausrichten, mit denen die Briten die Rebellen niedermähten, wenn sie ihnen nicht mit Musketen in den Rücken schossen. Das Massaker würde nicht lange dauern. Liam stürzte sich ins Kampfgeschehen.
    Hugh versuchte vergeblich, auf die Beine zu kommen. Liam riß ihn hoch. Im gleichen Augenblick sprengte ein Reiter heran.
    O’Neill ließ Barry fallen und stellte sich dem Soldaten mit gezücktem Degen. Auch der Brite hatte den Degen gezückt. Liam parierte den Stoß der scharfen Waffe mit solcher Wucht, daß der Reiter das Gleichgewicht verlor und hintenüber aus dem Sattel fiel. Liam stürzte sich auf ihn und stieß zu. Eine Sekunde später zuckte der Mann mit durchbohrtem Herzen im Todeskampf.
    Liam wandte sich wieder nach Barry um, der taumelnd auf die Beine kam und versuchte, sein Schwert zu heben. Der Pirat riß ihm die Waffe aus der Hand, schleuderte sie von sich, warf sich den kleineren Mann über die Schulter und rannte in die Brandung. Seine Männer waren bereits in die Boote gesprungen. Liam watete durch die aufspritzende Gischt zum nächsten Boot, warf Barry über den Bootsrand und zog sich selbst hoch. Zwei Männer legten sich in die Ruder. Eine Musketenkugel pfiff knapp an Liams Kopf vorbei. Die Männer duckten sich.
    Er spähte über den Bootsrand zum Strand zurück. Die meisten Rebellen lagen tödlich verwundet oder sterbend im Sand. Manche rannten den Hügel hinauf. Ein großer, beleibter Mann, viel zu schwer für das zierliche Pferd, ritt knöcheltief ins Wasser. Er trug keinen Helm, sein rotes Haar glänzte. Er starrte Liam direkt ins Gesicht. Es konnte kein anderer sein als Sir John Perrot.
    Perrot schüttelte dem Ruderboot die geballte Faust hinterher. O’Neill wußte, daß er soeben nur durch ein Gotteswunder dem sicheren Tod entronnen war.
    Katherine stand in der Küche, als Guy angelaufen kam. Gemeinsam mit zwei Küchenmägden kochte sie Obst und Gemüse ein. Die ganze Woche hatten die Frauen damit zugebracht, Früchte zu trocknen, Konfitüren zu kochen und Liköre zu destillieren. Noch bevor Guy den Mund aufmachte, wußte Katherine, daß Liam nach Hause gekommen war.
    Hastig wusch sie sich die Hände, als Guy atemlos berichtete, daß Verwundete unter den Heimkehrern waren. »Dem Kapitän fehlt nichts, aber er läßt ausrichten, Ihr sollt Arzneien und ein Bett vorbereiten.«
    Katherine befahl den Mädgen, ihren Arzneikorb, heißes Wasser, Seife und saubere Leintücher in die obere Kammer zu bringen. Dann rannte sie nach oben, riß die Tierhäute beiseite, um frische, kalte Luft einzulassen. Gegen alle Warnungen der Ärzte war sie davon überzeugt, daß frische Luft gesund sei.
    Sie deckte das Bett auf. Ein Diener war hinter ihr eingetreten. »Laßt mich das machen, Mylady«, sagte er.
    »Mach Feuer, Ned«, befahl sie und war schon wieder im Korridor.
    Als sie die schmalen Steinstufen hinuntereilte, hörte sie Liams melodisch tiefe Stimme. Ein Diener hatte ihm den Umhang abgenommen. Sein Hemd und seine engen Hosen waren blutbespritzt. »Liam, bist du unverletzt?« rief sie und warf sich in seine Arme. Er lächelte zärtlich. »Mir geht es gut, Kate. Aber dein alter Freund hat was abgekriegt.«
    Erst jetzt sah Katherine den Verwundeten auf der notdürftig gebastelten Bahre; er war bewußtlos und schweißbedeckt. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie Hugh erkannte. »Guter Gott!« Sie beugte sich über ihn und legte ihm die Hand auf die heiße Stirn. Die Wunde war entzündet und mußte sofort versorgt werden. Hugh öffnete die Augen, starrte ins Leere, ohne sie zu erkennen.
    »Bringt ihn nach oben«, befahl Katherine und wandte sich an den Verwalter. »Ich brauche Essig, Branntwein und verschimmeltes Brot.«
    »Verschimmeltes Brot? Wir haben kein...«
    »Besorgt mir auf der Stelle verschimmeltes Brot«, befahl sie schroff, raffte die Röcke und eilte die Treppe hinauf, entschlossen, das Leben des Mannes zu retten, den sie einst geliebt hatte.
    »Ich dachte, daß du es bist«, flüsterte Hugh einige Tage später.
    Katherine machte die Tür hinter sich zu und trat lächelnd an sein Bett. Er war fieberfrei, sein Blick klar. Katherine wußte, daß er das Schlimmste überstanden hatte.
    »Anfangs habe ich dich für einen Engel gehalten«, sagte Hugh rauh.
    »Ein Engel bin ich wohl kaum«, lachte

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