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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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lachte leise. »Ihr begreift immer noch nicht. Ihr müßt nicht vor mir beschützt werden. Ich habe nicht die Absicht, Euch weh zu tun. Meine Absicht ist, Euch vor der Welt zu beschützen, für Euch zu sorgen, Euch Freude zu bereiten. Mein einziger Wunsch ist, daß Ihr freiwillig zu mir kommt. Mehr verlange ich nicht, Katherine.« Sein Blick wurde traumverloren. »Vom ersten Augenblick an, als ich Euch sah, wußte ich, daß Ihr meine Geliebte werdet.«
    »Nein«, preßte Katherine hervor. »Meine Antwort ist nein! Ich werde nicht Eure Geliebte!« Es fiel ihr schwer, das gräßliche Wort auszusprechen.
    »Ihr werdet Eure Meinung ändern, wenn Ihr Euch beruhigt habt und Euch mit den Umständen abgefunden habt.«
    »Ich werde niemals meine Meinung ändern! Ich lasse mir meine Träume nicht nehmen!« Katherine war fest entschlossen, an ihren Träumen festzuhalten, allen widrigen Umständen zum Trotz.
    »Eure Träume existieren nicht mehr«, entgegnete er kühl.
    »Nein!« Sie schluckte ihre heißen Tränen hinunter. »Ich verfluche die Butlers!« flüsterte sie voll Bitterkeit. »Ich verfluche den Kronrat - und ich verfluche die Königin!«
    »Katherine! Heilige Mutter Gottes! Was hat er dir angetan?« rief Juliet bestürzt.
    Der Pirat hatte Katherine allein gelassen, als sie anfing zu weinen. Irgendwann hatte sie sich erschöpft auf dem breiten Bett zusammengerollt.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, hatte nicht gehört, wie Juliet die Kajüte betrat. Nun richtete sie sich mühsam auf. Ihr Kopf schmerzte von den Tränen, den furchtbaren Nachrichten und ihrer Angst vor dem Piraten. Krampfhaft hatte sie über Auswege nachgedacht, ohne eine vernünftige Lösung zu finden.
    Sie tätschelte Juliets Hand. »Mir geht es gut«, flüsterte sie. »Er hat nicht...« Die Stimme drohte ihr zu versagen. »Er hat mir nicht die Unschuld geraubt.«
    »Gottlob.« Juliet atmete erleichtert auf und strich ihr ein paar wirre Locken aus der Stirn. »Hat er... dir weh getan?«
    Katherine zögerte. »Nicht wirklich.« Immer noch entsetzt über die sinnlichen Regungen ihres Körpers, hatte sie Mühe, sein Bild aus ihren Gedanken zu verbannen. »Und du? Bist du unversehrt?« fragte sie.
    Juliet nickte. »Die Mannschaft hat Anweisung, sich von uns fernzuhalten.«
    Katherine sah sie fragend an.
    »Ich hatte solche Angst, Katherine. Aber der Kahlköpfige, dieser Macgregor, sagte mir, daß der Kapitän keine Vergewaltigungen zuläßt. Und daß wir uns keine Sorgen machen müssen. Das französische Schiff wurde freigegeben, und keinem der Seeleute ist ein Leid geschehen.«
    Katherine reagierte mit Verachtung. »Pah! Nur weil der Kerl nicht sämtliche Männer über Bord geworfen hat? Ich glaube ihm kein Wort!«
    Juliet machte ein besorgtes Gesicht. »Was hat er wohl mit uns vor? Will er Lösegeld?«
    Katherine biß die Zähne aufeinander. »Juliet, mein Vater hat seinen Besitz und seinen Titel verloren und steht unter Hausarrest.«
    Juliet erschrak. »O Katherine!«
    Katherine dachte an ihren mächtigen, kühnen und klugen Vater und hoffte, daß er einen Plan hatte, sich seinen Besitz zurückzuholen. Es konnte nicht so sein, wie der Pirat sagte.
    »Aber was will er von dir?«
    Katherine blickte ihrer Freundin in die Augen. »Er hat die Absicht, mich zu schänden.«
    Juliet sah sie verständnislos an.
    Katherine vergaß, wie naiv und behütet Juliet war. »Er beabsichtigt, mich zu verführen, mich zur Gefangenen seiner Leidenschaft zu machen.«
    Juliet errötete bis an die Haarwurzeln. »Was wirst du jetzt tun?« rief sie verzweifelt.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Katherine. Und dann setzte sie düster hinzu: »Ich werde kämpfen.«
    Die Mädchen erschraken, als der Riegel beiseite geschoben wurde. Bang blickten sie zur Tür, die langsam geöffnet wurde. Ein Knabe, nicht älter als zehn oder elf, trat mit einem bedeckten Tablett in den Händen ein. Bratenduft stieg den Mädchen in die Nase, beide richteten sich kerzengerade auf. Die letzte Mahlzeit hatten sie am Abend zuvor auf dem französischen Schiff eingenommen.
    »Der Kapitän befahl, den Damen das Essen zu bringen.« Seinem Akzent nach war er Franzose. Er stellte das Tablett auf den Tisch und entfernte die Serviette. »Wenn Ihr etwas braucht, ich bin Guy.«
    Der Knabe war mager und bleich. Vermutlich aus seiner Heimat verschleppt und an die Piraten verkauft, dachte Katherine angewidert. »Danke, Master Guy.«
    Der Knabe furchte die Stirn. »Guy genügt.«
    Katherine rief ihm nach:

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