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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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provoziert werde.«
    Sie glaubte ihm kein Wort. Statt des beabsichtigten Hohnlachens kam ein gequälter Laut aus ihrer Brust. »Ihr habt doch eben gesagt, daß Ihr Damen mit einer Vorliebe für Gewalt ...« Sie konnte nicht weitersprechen. Bilderfetzen drangen auf sie ein, Bilder des blonden Piraten, der rasend über eine Frau ohne Gesicht herfiel, die sich ihm fiebernd hingab.
    »Ich kann grob oder sanft sein. Ihr müßt mir nur sagen, was Ihr wollt.« Seine Augen senkten sich in ihre.
    »Ich will... ich will... daß Ihr mich allein laßt.«
    »Ihr wollt mich in Euch haben, Liebste«, entgegnete er hohnlachend.
    Seine lasterhaften Worte trieben ihr die Schamröte ins Gesicht. »Ihr seid ein Wilder, ein Pirat, ein Schurke, der Schwächere überfällt und ausraubt.« Hilflos kauerte sie auf dem Boden und blickte zu ihm hoch. »Ihr fallt über mich her, wie Ihr über andere Frauen hergefallen seid. Ich will Euch nicht!«
    »Andere Frauen haben mich beglückt mit offenen Armen empfangen.«
    Katherine lachte bitter. »Huren und Dirnen.«
    Er beugte sich wütend vor. »Ich lege mich nicht zu pockennarbigen Huren. Meine letzte Geliebte war eine Gräfin.«
    Eine Lüge! Welche Gräfin würde sich von einem Gesetzlosen verführen lassen? Selbst wenn er noch so gut aussah.
    »Es gibt Frauen, die keine Angst vor ihrer Leidenschaft haben.« Seine Augen hielten sie gefangen. »Aber das sind keine prüden, zimperlichen Klosterschwestern.«
    Katherine sprang auf die Füße. »Ich habe keine Angst vor meiner Leidenschaft«, kreischte sie. »Ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen Mann - einen Edelmann, einen braven, gerechten, liebevollen Mann, der mein Gemahl ist.«
    Er blickte sie lange schweigend an. »Und wer soll dieser Ausbund an Tugend sein?«
    Katherine reckte trotzig das Kinn. »Ich habe ihn noch nicht gefunden.«
    Sein Lachen war kalt, grausam und herablassend und kränkte sie zutiefst.
    »Ich war sechs Jahre im Kloster eingesperrt«, verteidigte sie sich. »Wie könnte ich ihn gefunden haben? Jedenfalls habe ich nichts für gottlose, blutrünstige Piraten übrig.«
    Seine Augen sprühten wütende Funken. Er setzte die Branntweinflasche an und nahm einen tiefen Schluck, ohne sie aus den Augen zu lassen. Katherine fürchtete, er würde sich erneut auf sie stürzen und ihr Gewalt antun.
    »Ich muß verrückt sein«, stieß er hervor. »Mich auf Euch einzulassen.«
    »Dann gebt mich frei.«
    »Nein.«
    »Bitte.«
    Er schwieg.
    Katherines Busen hob und senkte sich. »Dann tut mir Gewalt an, damit es endlich vorbei ist.«
    Seine Augen wurden schmal, sein Gesicht verzerrte sich. Die Flasche flog gegen die Wand und zerbarst in tausend Scherben. Im nächsten Augenblick war er bei ihr.
    Sie bedauerte ihre unbesonnenen Worte. Er bückte sich, hob sie hoch und warf sie aufs Bett. Katherine suchte auf allen vieren zu entkommen. Er packte ihren Fuß, zog sie zurück und lag im nächsten Augenblick auf ihr.
    Katherine lag reglos.
    Auch er lag bewegungslos auf ihr. Nur sein Atem ging stoßweise. »Soll ich Euch Gewalt antun, damit es endlich vorbei ist?« keuchte er.
    Sein Atem strich heiß über ihren Hals. Katherine war deutlich und angstvoll bewußt, wie leicht er ihr die Röcke hochreißen und sie nehmen könnte. Seine Männlichkeit preßte sich heiß zwischen ihre Schenkel.
    »Soll ich Euch Gewalt antun, damit es endlich vorbei ist?« wiederholte er drohend.
    »Nein!«
    Er rollte von ihr herunter und stand auf.
    Katherine fuhr hoch, kroch auf die andere Seite des Bettes und drückte sich an das geschnitzte Kopfende.
    Er blickte ihr unverwandt in die Augen.
    Plötzlich blitzte ein Dolch in seiner Hand. Katherine blieb das Herz stehen. Die Klinge sauste durch die Luft und steckte im nächsten Augenblick zwei Finger breit von ihrer Wange entfernt im Holz. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Die Augen des Piraten blitzten tödlich wie der Stahl der Waffe.
    Er fuhr herum, war mit langen Schritten an der Tür, riß sie auf und schlug sie hinter sich zu. Dann wurde der Riegel mit einem lauten Knall vorgeschoben.
    Katherine bedeckte das Gesicht mit den Händen und begann zu zittern. Die Drohung war deutlich genug.

4
    Katherine nahm sich vor, den Piraten nicht weiter zu provozieren.
    Es war spät geworden, vermutlich nach Mitternacht. Sie hatte auf seine Rückkehr gewartet, machte sich auf die nächste Runde eines erbitterten Kampfes gefaßt. Sie kauerte noch immer an den Bettpfosten gelehnt, wie er sie verlassen hatte.
    Vor

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