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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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»Guy? In welche Richtung fährt dieses Schiff?«
    »Nach Norden«, antwortete er über die Schulter und verlies die Kajüte.
    Plötzlich stand der Pirat mitten im Raum. Katherine hatte ihn nicht gehört. Ihre Blicke trafen sich einen Herzschlag länger als nötig. Errötend senkte sie den Kopf.
    Liam trat an den Tisch, ohne sich zu setzen. »Bitte zu Tisch, die Damen. Es gibt boeuf bourguignon, frisches Brot, Rotwein und zum Nachtisch warmen Apfelkuchen.«
    Die Mädchen tauschten unsichere Blicke, sie waren am Verhungern.
    Beide rutschten gleichzeitig von dem hohen Bett, schritten gemessen an den Tisch und setzten sich. Erst nachdem die Damen saßen, setzte auch der Pirat sich.
    Katherine hielt den Blick gesenkt. »Wohin bringt Ihr uns?« fragte sie.
    »Nach Norden. Auf meine Insel.«
    Katherines Hunger war verflogen. Sie blickte ihn haßerfüllt an.
    »Und was wird mit mir?« wisperte Juliet.
    Der Pirat streifte sie mit einem kurzen Blick. »Ihr werdet nach Cornwall gebracht.«
    Katherine schob ihren Teller beiseite. Kaltes Entsetzen packte sie. Nicht mehr lang, und er würde sie in sein Bett zwingen. Und danach würde er sie auf seine Pirateninsel verbannen.
    Es mußte eine Flucht geben.
    Das Mahl wurde schweigend eingenommen. Erst nachdem die Teller abgetragen waren, wagte Katherine, den Blick zu heben. Der Pirat saß ihr lässig gegenüber, ein Glas Branntwein in der Hand, den Blick unverwandt auf sie gerichtet.
    »Ziemlich ungewöhnlich für eine Dame, ein Kloster ohne die elterliche Erlaubnis zu verlassen, findet Ihr nicht?« meinte er mit unverhohlenem Spott.
    »Ich habe beschlossen, mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen«, entgegnete Katherine aufbrausend. »Ich hatte nicht die Absicht, im Kloster alt und grau zu werden.«
    »In der Tat«, murmelte er, und seine Stimme war wie eine zarte Feder, die über ihre Haut strich.
    Katherine errötete. Plötzlich war ihr bewußt, wie ungehorsam und eigenwillig sie wirken mußte. Trotzig verteidigte sie sich. »Mein Vater hat nicht auf meine Briefe geantwortet, und ich wußte nichts von seiner Notlage. Ich wußte nur, daß ich nach Irland zurückkehren muß.«
    »Viele Damen sind zufrieden in der Abgeschiedenheit und Geborgenheit eines Klosters.«
    »Ich nicht«, entgegnete sie patzig.
    Er lächelte. »Das freut mich. Ihr seid die faszinierendste Frau, die mir je begegnet ist, Katherine.«
    Sie krallte die Finger in ihrem Schoß ineinander, senkte den Blick. Er machte nicht einmal den Versuch, sein Verlangen zu verbergen. Es kümmerte ihn nicht, daß Juliet Zeugin wurde. Der Mann war unmoralisch und abscheulich.
    Abrupt hob Katherine den Kopf, ihre Blicke trafen sich. Panik durchfuhr sie wie eine Hitzewelle. Wie konnte sie die Schande nur abwenden? Wie nur?
    Er lächelte. »Lady Juliet, gestattet, daß ich Euch in Eure Kabine begleite.«
    Juliet blieb kerzengerade sitzen.
    Katherines Hände klammerten sich an der Tischplatte fest. Ihre Blicke irrten wild umher. »Ich denke, Juliet bleibt hier, schläft bei mir«, stammelte sie.
    Er erhob sich träge. Das Funkeln seiner Augen war allerdings keineswegs träge. »Lady Juliet?«
    Juliet warf der Freundin einen bangen Blick zu, stand aber gehorsam auf. Auch Katherine war auf den Beinen. »Bitte«, flehte sie, »laßt Juliet bei mir.«
    Sein Blick glitt von ihrem Gesicht über ihre Figur. Wortlos nahm er Juliets Arm, brachte sie zur Tür und rief nach dem Wachtposten. Juliet warf der Freundin einen letzten, verzweifelten Blick über die Schulter zu, dann war sie verschwunden. Der Pirat schloß die Tür und wandte sich langsam um.
    »Was habt Ihr vor?« Katherines Stimme zitterte vor Panik.
    Er lehnte mit verschränkten Armen in der Tür. »Ich werde Euch verführen, Katherine.«
    Katherine erstarrte. Der Pirat näherte sich langsam wie eine Raubkatze. Katherine haßte seine Arroganz, sie haßte alles an ihm.
    »Ich werde Euch nicht töten«, murmelte er mit einer Stimme wie gesponnene Seide.
    »Nein, Ihr werdet nur meine Seele vernichten«, entgegnete sie dumpf.
    Lächelnd streckte er ihr die Hand entgegen.
    Wie eine Furie trommelte sie mit den Fäusten auf ihn ein. Er duckte sich blitzschnell unter ihrem Angriff, packte ihre Handgelenke und hielt sie fest. Staunen lag in seinem Blick. Sie stand reglos, stumm. Nur ihre Brust hob und senkte sich.
    Blitzschnell schob er den Arm unter ihre Knie und hob sie hoch. Katherine schrie und wehrte sich mit Händen und Füßen. Er trug sie zum Bett. Es geschah alles viel zu

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