Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
ihr Gesicht wieder hinter den Händen. Ihre Schultern zuckten wild.
    »Hör auf zu weinen, Katherine.«
    Sie haßte sich für ihren hysterischen Anfall, sie haßte diesen Mann, der sie so mühelos verführt hatte.
    Sie hörte sein leises Fluchen, dann schnitt er ihre Fesseln durch. Katherine rollte sich zusammen, kroch ans Kopfende des Bettes, wo sie mit dem Rücken zu ihm kauerte, die Arme um die Knie geschlungen. Mühsam unterdrückte sie ihr Schluchzen.
    Plötzlich spürte sie seine Hand auf ihrer Schulter und zuckte zusammen.
    »Du bist keine Hure«, wiederholte Liam sanft. »Was wir getan haben, ist ein ganz natürlicher Vorgang zwischen Mann und Frau, Katherine. Noch dazu, wo wir uns so sehr begehren.«
    Katherine schnellte herum. »Ich begehre Euch nicht!« schrie sie ihm ins Gesicht.
    Um seinen Mund lag ein skeptischer Zug. Seine Schläfen waren schweißnaß, sein Atem ging beschleunigt. An seinem muskulösen Hals standen die Sehnenstränge vor. Seine Halsschlagader pulsierte.
    Sein offenes Hemd war schweißnaß, entblößte seine muskulöse Brust und seinen flachen Bauch. Katherines Blick streifte seinen Unterleib. Seine starke Erregung preßte sich gegen die enge Hose.
    Er beobachtete sie. »Ganz recht. Ich begehre dich, Katherine. Ich brauche dich.«
    Sie wollte sich die Ohren verschließen. Selbst seine Worte hatten Macht über sie - raubten ihr die Sinne. »Aber ich will Euch nicht.« Katherine errötete bei seinem durchbohrenden Blick. »Auch... w... wenn mein Körper Euch begehrt«, stammelte sie, »ich gehöre Hugh. Ich begehre Hugh.«
    Seine Kaumuskulatur spannte sich an. »Du hast ihn sechs Jahre für tot gehalten«, entgegnete er schneidend. »Willst du behaupten, daß du all die Jahre einem Mann in deinem Herzen stets die Treue gehalten hast, den du für tot gehalten hast?«
    Nach ein paar Monaten der Trauer hatte sie kaum je an Hugh gedacht, dennoch nickte sie trotzig. »Ich liebe ihn. Er ist mein Verlobter. Wir werden bald heiraten.«
    Liam lächelte. Es war ein sehr gefährliches Lächeln. »Wirklich?«
    Katherine reckte das Kinn. »Ja.«
    Plötzlich war sein Gesicht nah bei ihrem. »Das glaube ich nicht.«
    Er konnte ihre geheimen Ängste nicht wissen - ihre Angst, Hugh könne sie längst vergessen und nicht die Absicht haben, sie zu heiraten. »Ihr irrt«, flüsterte sie mit belegter Stimme.
    »Tatsächlich?« Seine Lippen kräuselten sich. Ihre Blicke verschmolzen ineinander. Eine knisternde Spannung lag zwischen ihnen. »Wir werden bald herausfinden, ob dein Geliebter dich überhaupt noch haben will, nicht wahr, Katherine?«
    »Ja«, brachte Katherine hervor und griff nach der Bettdecke.
    Liam stand vor ihr. »Und wenn er dich abweist - kommst du dann freiwillig zu mir?«
    Sie zog die Luft mit einem scharfen Pfeifton ein.
    »Kommst du?« fragte er mit glühenden Augen. »Kommst du freiwillig zu mir?«
    »Nein!«
    Einen Augenblick lang stand er wie versteinert. Dann machte er plötzlich auf dem Absatz kehrt und ging. Die Tür fiel laut krachend ins Schloß; Katherine sank in sich zusammen. Es dauerte sehr lange, bevor sie einschlafen konnte.

10
    Ruhelos wanderte Liam auf dem nächtlichen, windgepeitschten Deck umher, blieb im Bug stehen und hielt das Gesicht in die hochspritzende, eisige Gischt.
    Seine Gesichtszüge waren entschlossen, seine Körperhaltung angespannt.
    Katherines Schluchzen, ihre haßerfüllten Worte klangen in ihm nach.
    Er war nicht wie Shane O’Neill. Verflucht noch mal, er war kein Mörder, kein Frauenschänder. Er war Freibeuter der Königin, er kaperte kein einziges Schiff ohne ihr Einverständnis. Seine Ziele waren ausschließlich politischer Natur. In den Kämpfen auf See kamen nur selten Männer ums Leben, und er ließ die Seeleute der gekaperten Schiffe unversehrt frei. Ihn interessierte nur die Beute, die er behielt oder ablieferte, je nach Gutdünken. Noch nie hatte er eine Frau geschändet - und würde es nie tun.
    Liam schüttelte sich wie ein nasser Hund. Er hatte viele Frauen gehabt. Einige unschuldige Opfer, die ihm bei seiner Freibeuterei auf hoher See in die Hände fielen. Aber er hatte nie versucht, eine unberührte Frau zu verführen oder eine, die ihm die kalte Schulter zeigte.
    Bis auf Katherine.
    Liam war wild entschlossen, diese Frau zu besitzen. Trotz ihres verbissenen Widerstandes.
    Welch ungewöhnliche Frau. Ihr Stolz, ihre Widerborstigkeit, ihre Willenskraft schreckten ihn nicht ab. Im Gegenteil, er begehrte sie um so heftiger. Andere Frauen

Weitere Kostenlose Bücher