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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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verblaßten im Vergleich mit ihr.
    Liam mußte sich eingestehen, daß eine erzwungene Verführung einer Vergewaltigung gleichkam, damit stellte er sich mit Shane O’Neill auf eine Stufe. Liam umklammerte die nasse Reling. Was zum Teufel sollte er bloß tun?
    Ein Mann von Ehre würde sie an Hugh Barry ausliefern. Liam war wütend auf sich, sie so leidenschaftlich zu begehren. Er war wütend auf die Frau, die ihn bis aufs äußerste reizte und ihm damit bewies, daß er letztlich nicht anders war als sein Vater. Er schämte sich.
    Er schämte sich seiner animalischen Lust.
    Katherine stand an der Luke in Liams Kabine. Ihr Blick hellte sich auf. Sie sah Land. Die wilde, zerklüftete Küste Irlands.
    Ein Tag und eine Nacht waren vergangen, genügend Zeit, um ihre Unterwäsche und das Kleid wieder zusammenzunähen. Nun riß sie die Tür auf, flog die schmalen Stufen zur Reling hinauf. Lächelnd blickte sie auf den Küstenstreifen in der Ferne, die Heimat, die sie sechs lange Jahre nicht gesehen hatte.
    »Guten Morgen, Katherine.«
    Ihr Lächeln schwand, sie wandte sich Liam zu. Es war ihre erste Begegnung seit der schmachvollen Verführungsszene.
    Sein ernster Blick glitt über ihr Gesicht, verharrte auf ihren Lippen, wanderte zu ihren Brüsten. Seine Gedanken standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Katherine spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. »Guten Morgen«, murmelte sie, wandte sich ab und versuchte, seine Nähe zu ignorieren.
    »Ihr scheint nicht sonderlich erfreut, mich zu sehen«, murmelte er. »Ich hatte gehofft, ein wenig Abstand würde Eure Zuneigung zu mir steigern.«
    Katherine hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. »Ich bin nur einem Mann zugeneigt - und der seid bestimmt nicht Ihr.«
    »Ach ja, der lang vermißte Geliebte. Oder soll ich besser sagen, der Totgeglaubte?«
    Sie bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Mir wäre lieber, Ihr würdet überhaupt nicht von ihm sprechen.«
    »Das ist zu viel verlangt.« Seine grauen Augen hielten ihrem Blick stand. »Ich platze vor Eifersucht, wenn ich nur an Hugh und Euch denke.«
    Katherine blieb ungerührt.
    »Und das wißt Ihr, Katherine.« Seine Stimme war ein zärtliches Flüstern.
    Ihr Puls hatte sich beschleunigt. »Ich weiß nur, daß Ihr ein gewissenloser Freibeuter seid, der ebenso kaltblütig Frauen verführt, wie er raubt und mordet.«
    Er lächelte träge. »Ich lege Euch mein Herz zu Füßen, Katherine, und Ihr schleudert es mir ins Gesicht. Ihr seid eine grausame Frau.«
    »Unsinn«, entgegnete sie schroff und wandte sich ab.
    »Ich habe zwei furchtbare Nächte verbracht«, raunte er.
    Ihr Puls dröhnte in ihren Ohren. Sie konnte sich vorstellen, daß er nicht geschlafen, sich ruhelos mit sündigen Gedanken im Bett gewälzt hatte - nicht anders als sie. »D... das ist mir egal«, stammelte sie.
    Er antwortete mit einem wissenden, überheblichen Lächeln.
    Er ahnte es. Er ahnte, daß auch sie kaum Schlaf gefunden hatte. Mit hochroten Wangen blickte Katherine unverwandt zur Küstenlinie. »Merkwürdig, daß mir die Landschaft nicht vertraut ist.«
    An der Mündung des Shannon fielen die Felsklippen nicht senkrecht ins Wasser ab.
    »Kennt Ihr Euch in der Gegend von Cork aus?« Er lehnte mit verschränkten Armen an der Reling.
    »Cork!« rief sie und fuhr herum. »Segeln wir nach Cork? Nicht nach Askeaton?«
    »Wir gehen in Cork vor Anker und reiten nach Barrymore, dem Sitz der Barrys.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »A... aber ich dachte, wir segeln zuerst nach Hause!«
    »Wieso?« Er studierte ihr Gesicht. »Ihr liebt doch Hugh und könnt es kaum erwarten, in seine Arme zu sinken. Askeaton liegt fünfzig Meilen im Westen.«
    »Aber mit dem Schiff könnten wir Askeaton vor Einbruch der Nacht erreichen.« Verzweiflung krallte sich um ihr Herz.
    »Die Anweisung der Königin lautet, Euch zu Hugh Barry zu bringen«, entgegnete er schroff.
    Katherine schluckte und blickte wieder zur Küste. Das Schiff steuerte die Bucht an. Cork war eine englische Garnisonsstadt. »Man wird Euer Schiff unter Beschuß nehmen«, wandte sie bang ein.
    »Ich denke nicht.« Er hob den Blick zu den Masten hinauf.
    Er hatte die englische Flagge gehißt. »Wird man die Fahne nicht für eine Falle halten?«
    »Möglich.« Er hob die Schultern. »Ich habe ein versiegeltes Schreiben Ihrer Majestät der Königin an den Präsidenten des Geheimen Staatsrats Perrot, das ihn von meiner Mission unterrichtet.« Seine grauen Augen fixierten sie.
    Katherine

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