Pirat des Herzens
ihre Fingernägel in seinen Nacken, als er ihr das Kleid von den Schultern schob, ihre Brüste entblößte und seine Hände um ihre Rundungen wölbte. Sie warf den Kopf in den Nacken, stöhnte vor Lust. Liam leckte ihre Brustspitzen, die sich ihm entgegenreckten. Dabei rieb er seinen Schenkel an ihrem Geschlecht. Mit jeder Bewegung stieß sein pulsierender Phallus gegen ihr pochendes Fleisch. Katherine vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Im nächsten Augenblick glitt seine Hand unter ihre Röcke, seine Finger spielten an ihren geschwollenen, feuchten Schamlippen.
Katherine erschauerte stöhnend. Liam liebkoste sie, bis sie zuckend an ihn sank und flehte: »Bitte nicht! Nicht mehr!«
Er hielt sie umschlungen. Sie klammerte sich an ihn. Allmählich kehrte ihr Verstand wieder. Sie fürchtete, seinem spöttischen Blick zu begegnen.
»Kate«, murmelte er heiser, »süße, kostbare Kate.« Er hob ihr Kinn und zwang sie, ihm in die rauchgrauen Augen zu sehen. »Du gehörst mir. Mir. Denk daran in langen, einsamen Nächten - oder wenn Leicester und Männer seiner Sorte dir nachstellen.« Er löste sich von ihr. An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ich komme zurück. Ich komme zu dir zurück.«
Später brachte ein Diener ein großes, in Leinen eingeschlagenes Bündel. Katherine hatte sich gerade umgezogen. Sie war immer noch schwach und verwirrt von Liams leidenschaftlicher Umarmung.
»Was ist das?« fragte sie.
»Ein Geschenk von Liam O’Neill«, antwortete der Lakai. Katherines Puls raste. »Legt es aufs Bett.«
Nachdem der Diener gegangen war, eilte sie zum Bett und riß das Bündel auf. Zum Vorschein kam ein türkisgrünes, mit Silberfäden besticktes Kleid. Darunter lagen zwei weitere Kleider, nicht minder kostbar. Außerdem waren Halskrausen beigefügt, Hauben, Unterröcke und zarte Unterhemden. Katherine breitete die Kleider sorgfältig aus.
»Fahr zum Teufel, Liam!« flüsterte sie, blinzelte eine Träne zurück und hielt sich das türkisfarbene Kleid vor, barg das Gesicht in der weichen Seide. Seine Worte hallten in ihr nach. Du gehörst mir. Mir...
Sie holte tief Luft, das Kleid noch immer an sich gepreßt. Was hatte er vor?
War es Mildtätigkeit, Großzügigkeit? Wollte er sie damit bestechen, weil er wußte, wie sehr sie sich nach Luxus sehnte? Oder wollte er nur beweisen, daß sie ihm gehörte?
Was immer sein Plan war, er irrte. Katherine blickte wehmütig auf die ausgebreiteten Kleider, die sie nicht tragen durfte. Ihr Stolz ließ es nicht zu.
Sie blickte an dem Kleid hinunter, das Helen ihr gebracht hatte. Ein schlichtes, braunes Samtkleid, das einst hübsch gewesen sein mochte, mittlerweile aber an den Ellbogen abgeschabt und am Saum ausgefranst war. Katherine seufzte. Entschlossen nahm sie eine plissierte Halskrause von Liams Kleiderbündel, befestigte sie mit zitternden Fingern und betrachtete sich im Spiegel über dem Frisiertisch. Die Halskrause verschönerte das schlichte Kleid beträchtlich. Katherine nahm sich vor, schnell zu vergessen, von wem sie stammte.
»Helen?« rief sie.
Das Mädchen erschien. »Mistreß?«
»Bitte, häng diese Kleider weg, ich werde sie nicht tragen.« Ihre Stimme klang ein wenig unsicher.
Helen nickte. »Mistreß, der Graf von Ormond wartet in der Galerie auf Euch.«
Katherine erstarrte.
»Soll ich ihm sagen, daß Ihr anderweitig beschäftigt seid?« fragte Helen listig.
Katherine ermahnte sich. »Nein, nein«, antwortete sie hastig. Auf dem Weg nach unten schalt sie sich, dumm zu sein, sich vor ihm zu fürchten. Sie war nun eine Hofdame der Königin. Selbst wenn Ormond der Todfeind ihres Vaters war, er war auch ihr Halbbruder, der ihr nichts zuleide tun würde. Nun nicht mehr.
Katherine betrat die Galerie und zögerte. Durch die Fenster im Westen konnte sie flanierende Damen und Herren draußen im Park sehen. Die Fenster zur anderen Seite des Raums blickten auf die Themse, wo sich große und kleine Boote drängten. Auf der Uferstraße bewegten sich Kutschen, Reiter und Passanten. In der langen Galerie ergingen sich Höflinge und Edeldamen oder standen plaudernd in Grüppchen herum.
Katherine sah Ormond im selben Augenblick, als der Graf sie entdeckte. Sie blieb abwartend stehen, während er sich aus einer Gruppe von Edelleuten löste und auf sie zukam. Er war wie bei ihrer letzten Begegnung dunkel gekleidet. Katherine versuchte, ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen.
Mit ernster Miene nahm er ihren Arm. »Ich habe mit Euch zu sprechen,
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