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Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
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nichts anderes als Fleisch. Nach dem Essen nimmt jeder sein Rohr und sie gehen Pläsiers halber Pferde schießen, oder sie schießen nach Vögeln und zwar mit der Kugel, oder aber sie machen ein Wettschießen um einen Preis. Das Ziel ist gemeiniglich ein Pomeranzenbaum. Den Preis erhält, wer mit der Kugel die meisten Pomeranzen abschießen kann, ohne sie außer an den Stielen zu beschädigen, was ihnen, wie ich selber gesehen, oftmals sehr wohl gelingt.
    Den Sonntag verwenden sie, ihre Häute an den Strand und zu Schiff zu bringen. Da war einmal ein Knecht, der hätte sonntags gerne geruht und sagte zu seinem Herrn, dass Gott den siebenten Tag zu einer Woche eingesetzt habe, von welchen sechs zum Arbeiten und der siebente zum Ruhen da seien. Der Herr aber, der das also nicht verstehen wollte, schlug ihn sehr ungnädig mit einem Stock und sagte: „Allons bougre, meine Gebote sind so, sechs Tage sollst du Häute sammeln und am siebenten sie an den Strand bringen!“ Diese Leute sind grausam und unbarmherzig gegen ihre Knechte, so daß es erträglicher ist, drei Jahre auf einer Galeere zuzubringen, als eines im Dienst eines Bukaniers. Da war ein Bukanier, der hatte seinen Knecht so qualvoll mißhandelt, daß er meinte, ihn tot geschlagen zu haben. Als er weggegangen war, stand der Knecht wieder auf und wollte seinem Meister nachfolgen, konnte aber weder ihn noch den Sammelplatz mehr finden, so dass er gezwungen war, im Busch zu bleiben, ohne irgendeine Waffe, womit er hätte seine Nahrung suchen können. Er hatte weder ein Messer, noch sonst etwas in der Welt, nur einen Hund, der war bei ihm geblieben. Nachdem er zwei oder drei Tage ohne Essen im Busch zugebracht hatte, stieß er auf eine Horde Wildschweine, und sein Hund bekam ein Ferkel zu fassen. Doch der Knecht hatte nichts um Feuer zu machen und das Ferkel darauf zu braten, ja, was noch schlimmer war, er hatte nichts dasselbe aufzuschneiden als einen Feuerstein. Womit er sich denn behalf, und, nachdem er das Ferkel geöffnet, aß er davon, so roh als es war, und ließ auch dem Hunde sein Teil. Das Übrige bewahrte er, solange als er konnte, weil er ja nicht wußte, wann er wieder etwas bekommen würde, denn er lief im Busch umher, ohne Menschen finden zu können. Es trug sich einst zu, daß er mit seinem Hund auf der Jagd war und eine wilde Hündin sah, die ein Stück Fleisch im Maul trug, es ihren Jungen zu bringen. Er folgte ihr bis zu ihrem Nest und warf sie solange mit Steinen, bis sie tot war, dann nahm er das Fleisch und aß es auf. Von den Jungen nahm er zwei mit, und sein Tier war auch eine Hündin, die kurz zuvor geworfen und noch so viel Milch hatte, die Kleinen aufzuziehen. Endlich geriet er auf einen Platz, wo er so viele kleine Ferkel kriegen konnte, als zu seiner und seiner drei hunde Nahrung nötig war. Er wurde dieses Leben so gewöhnt, daß er dort eine zeitlang blieb, hoffte jedoch immer, dass die Jäger kommen würden, getraute sich indessen nicht den Platz zu verlassen aus Furcht ihn nicht wieder zu finden und alsdann Mangel zu leiden. Inzwischen wurden seine Hunde groß und geschickt zum Jagen, so daß er um seine Nahrung nicht mehr verlegen war. An das rohe Fleisch hatte er sich so gewöhnt, daß er nach keiner anderen Kost mehr trachtete. Sein größter Kummer war, daß er kein Messer besaß, das Fleisch zu schneiden. Wenn er auf der Jagd war und seine Hunde etwas fingen, mußte er solange warten, bis sie gefressen und Löcher in das Tier gemacht hatten, danach riß er die Stücke Fleisch mit seinen Händen ab. Und er aß mit solcher Lust, wie die beste Kost, die er jemals in seinem Leben gegessen. Dieses leben währte ungefähr vierzehn Monate, als er unversehens auf einen Trupp Bukaniere stieß. Die, als sie ihn sahen, staunten sehr, denn er sah sehr wild aus, weil er all die Zeit nicht geschoren und ganz nackt war außer einem Stück Baumrinde, das er vor seiner Blöße und einem Stück rohen Fleisch, das er über seinem Rücken hangen hatte. Er erzählte, wie ihm von seinem Meister mitgespielt worden war, sie wollten ihn mitnehmen, aber er antwortete ihnen, daß sie ihn von seinem Meister befreien müssten, sonst wäre er entschlossen lieber also so weiter zu leben, wie er ein Jahr und mehr gelebt hatte, als wiederum zu seinem Meister zu kommen. Sie versprachen ihm das, nahmen ihn mit sich uns schossen ihm soviel Geld vor, als er nötig hatte, um sich von seinem Herrn loszukaufen. Ich war damals auf dem Platz als er gebracht wurde und

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