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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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nickte.
    »Schnapp dir eine Kanone. Willkommen in der Crew.«

DREI
Ein eiliger Aufbruch – Schießerei – Jez wird verwundet – Furchteinflößende Begegnung
    Sie hatten sich hinter einem Kistenstapel am Heck der Ketty Jay versammelt und gaben gerade Waffen aus, als Crake und der Kapitän bei ihnen eintrafen.
    »Ärger?«, fragte Malvery.
    »Muss am Wochentag liegen«, gab Frey zurück und rief dann nach Silo.
    »Käpt’n«, meldete sich der Bariton des Murthianers, der am oberen Ende der Laderampe hockte.
    »Ist die Lieferung angekommen?«
    »Yuh. Vor einer Stunde.«
    »Wann können wir starten?«
    »Aerium läuft gerade durch. Fünf Minuten.«
    »So schnell wie möglich.«
    »Ja, Käpt’n.« Er verschwand im Laderaum.
    Frey drehte sich zu den anderen um. »Harkins. Pinn. Seht zu, dass ihr in die Luft kommt. Wir treffen uns über den Wolken.«
    »Gibt’s eine Hauerei?«, fragte Pinn hoffnungsvoll und erwachte kurz aus der Apathie seines Katers. Harkins war schon halb bei seiner Maschine, als er den Satz fertig hatte.

    »Verschwinde endlich!«, herrschte Frey ihn an. Pinn murmelte ein paar halblaute, missmutige Worte vor sich hin, stopfte sich die Pistole in den Gürtel und machte sich auf den Weg zur Skylance. Der Groll darüber, um einen Kampf betrogen worden zu sein, drang ihm aus allen Poren.
    »Macarde ist unterwegs«, erklärte Frey, als Malvery ihm eine Schachtel mit Patronen reichte. »Er bringt eine ganze Bande mit.«
    »Wir haben nicht mehr viel Munition«, erwiderte Malvery leise. »Jeder Schuss muss sitzen.«
    »Dann gib Crake nicht zu viele Patronen, das wäre pure Verschwendung.« Frey lud die Repetierflinte, die er Hängeauge abgenommen hatte. »Er würde nicht mal eine quer liegende Fregatte treffen, wenn er direkt davorstünde.«
    »Alles klar, Käpt’n.« Malvery gab Crake trotzdem eine großzügige Handvoll. Crake ging nicht auf die Stichelei ein. Nach dem Dauerlauf sah er aus, als würde er jeden Augenblick umfallen.
    Frey machte eine Kopfbewegung zu Jez. »Wer ist das?«
    »Jez. Die neue Navi«, sagte Malvery in einem Ton, als hätte er es satt, dieselbe Person immer wieder vorzustellen.
    Frey taxierte sie flüchtig. Sie war klein und schmächtig, was gut war, weil es bedeutete, dass sie nicht allzu viel Platz wegnehmen und hoffentlich einen genauso kleinen Appetit haben würde. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden, was zusammen mit ihrer unvorteilhaften, praktischen Kleidung auf eine gewisse Tüchtigkeit schließen ließ. Sie hatte feine, ansprechende Züge, war jedoch jungenhaft und sehr blass und nicht gerade eine Schönheit. Auch das war gut. Auf einem Schiff voller Männer waren allzu attraktive Frauen tödlich. Sie stellten eine Ablenkung dar und neigten dazu, sich mit Charme und Koketterie vor richtiger Arbeit
zu drücken. Außerdem würde Frey sich verpflichtet fühlen, mit ihr zu schlafen, und das ging nie gut aus.
    Er nickte Malvery zu. In Ordnung.
    »Und wer ist nun dieser Macarde?«, fragte Jez, während sie ihre Waffe lud. Als die beiden Männer sie ansahen, sagte sie achselzuckend: »Ich weiß nur gern, wen ich erschieße.«
    »Die Geschichte, in Kurzform«, sagte Malvery. »Wir haben dem hiesigen Obergangster zwölf Kanister schlechtes Aerium zum Billigtarif verkauft, um das Geld für drei Kanister von dem guten Zeug zusammenzukriegen, weil wir selbst kaum noch genug hatten, um in die Luft zu kommen. «
    »Das Problem ist, unser Kontaktmann hat uns im Stich gelassen«, ergänzte Frey, während er hinter den Kisten in Stellung ging und über den Lauf seiner Flinte hinweg nach Zielen Ausschau hielt. »Seine Lieferung kam zu spät. Das hieß, dass er uns die Waren nicht rechtzeitig beschaffen konnte, und das wiederum hieß, dass wir so lange in der Stadt festsaßen, bis einer von Macardes trotteligen Piloten schließlich gegen eine Wand gekracht ist.«
    »Daher das dringende Bedürfnis nach unverzüglicher Abreise«, sagte Malvery. »Todsichere Pläne wie diesen haben wir ständig auf Lager. Willst du immer noch anheuern?«
    Jez machte ihr Gewehr mit einem befriedigenden Knirschen von Metall schussbereit. »Ich hatte sowieso die Nase voll von dieser Stadt.«
    Die vier bezogen Position hinter den Kisten und schauten auf die breite, gepflasterte Zufahrtsstraße zur Landzunge und zum Hafen hinaus, die zwischen einer Gruppe baufälliger Lagerhäuser hindurchführte. Die Hafenarbeiter, die dort beschäftigt waren, wichen beiseite, als hätte sie die Bugwelle eines Bootes

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