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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Skylance war mit Panzerplatten verstärkt und mit Maschinengewehren unter dem Rumpf ausgerüstet.
    »Ja.« Pinn wachte ein wenig auf. »Kennst du dich mit Flugmaschinen aus?«
    »Bin mit ihnen aufgewachsen. Mein Vater hat welche gebaut. Ich hab alles geflogen, was mir unter die Finger gekommen ist.« Sie machte eine Kopfbewegung zur Ketty Jay. »Ich wette, ich könnte sogar diesen Scheißhaufen fliegen.«
    Malvery schnaubte. »Kannst ja mal versuchen, den Käpt’n dazu zu bringen, dich ans Steuer zu lassen. Viel Glück.«
    »Was war deine Lieblingsmaschine?«, fragte Pinn.
    »Er hat mir zu meinem sechzehnten Geburtstag eine A-18 gebaut. Dieses Vögelchen hab ich geliebt.«
    »Und was ist passiert? Bruchlandung hingelegt?«
    »Sie hat vor fünf Jahren den Geist aufgegeben. Ich hab sie in einer kleinen Hafenstadt in der Nähe von Yortland abgestellt, und seitdem hat sie nicht mehr abgehoben. Ich hatte keine zwei Shillies auf der Naht für die Reparaturen, also hab ich bei einer Crew als Navi angeheuert. Dachte, ich würde die Langstrecken-Navigation problemlos hinkriegen; schließlich hatte ich sie ja die ganze Zeit auf Kurzstrecken selber gemacht. Aber schon gleich beim ersten Trip damals hab ich mich total verirrt; wir sind in den Luftraum der Marine geraten, und ein paar Windblades hätten uns beinahe vom Himmel gepustet. Danach musste ich ziemlich schnell lernen.«

    »Ich mag sie«, sagte Pinn zu Malvery.
    »Na fein«, erwiderte dieser. »Komm, sagen wir Harkins Hallo.« Sie nickten sich zum Abschied zu.
    »Er ist kein übler Bursche«, sagt Malvery auf dem Weg zur Firecrow. »Dumm wie Brot, aber er kann was, so viel steht fest. Fliegt wie ein Wahnsinniger.«
    Firecrows waren früher einmal die wichtigste Stütze der Marine gewesen, bis neuere Modelle sie abgelöst hatten. Sie waren für den Luftkampf gebaut, mit zwei großen Prothan-Motoren und in die Tragflächen eingebauten Maschinengewehren. In die stumpfe Schnauze war eine runde Windglas-Kuppel eingelassen, damit der Pilot vom Cockpit aus, das anders als bei der Skylance ganz vorne lag, ein größeres Blickfeld hatte.
    Harkins war in der Firecrow, wo er rasch ein paar Diagnoseprozeduren durchführte. Er war schlaksig und unrasiert, machte ein Gesicht wie vierzehn Tage Regenwetter und hatte seine Piloten-Ledermütze weit nach hinten geschoben. Sein dünnes, erdbraunes Haar wich aus der hohen Stirn zurück. Eine Fliegerbrille hing ihm lose um den Hals. Er bewegte sich ruckartig wie eine Maus, betätigte Messgeräte und legte Schalter um, alles mit einer Miene ingrimmiger Konzentration. Als sie näher kamen, vergrub er sich gerade im Fußraum, um dort etwas zu untersuchen.
    »Harkins!«, brüllte Malvery aus vollem Halse. Harkins fuhr hoch und knallte mit dem Kopf geräuschvoll gegen den Steuerknüppel.
    »Was ist? Was ist?«, rief er und kam mit einem panischen Ausdruck in den Augen wieder zum Vorschein.
    »Ich möchte dir unsere neue Navi vorstellen«, sagte Malvery strahlend. »Jez, das ist Harkins.«
    »Oh«, sagte er, nahm die Mütze ab und rieb sich die Schädeldecke.
Er schaute auf Jez hinunter und ließ dann ein schnelles, nervöses Geplapper vom Stapel. Seine Sätze hatten es so eilig, seinem Mund zu entrinnen, dass sie bruchlos ineinander übergingen. »Hi. Ich hab gerade ein paar Sachen gecheckt und so weiter, ihr wisst schon. Muss ja dafür sorgen, dass sie in gutem Zustand ist, oder? Ich meine, was ist ein Pilot ohne Flugzeug, stimmt’s? Ich schätze, dir geht’s genauso mit den Karten. Was ist eine Navigatorin ohne Karte? Immer noch eine Navigatorin, nehme ich an, nur dass du dann keine Karte hättest, aber du weißt, was ich meine, oder?« Er zeigte auf sich selbst. »Harkins. Pilot.«
    Jez war ein wenig benommen. »Sehr erfreut«, brachte sie nur heraus.
    »Ist das der Käpt’n?« Harkins wandte auf einmal den Blick ab und schaute über das Hafengelände. Er zog sich die Fliegerbrille über die Augen. »Es sind Crake und der Käpt’n«, bestätigte er. Sein Gesicht nahm wieder einen besorgten Ausdruck an. »Sie … äh … sie laufen. Ja, sie rennen den Hang herunter. Zum Hafen. Sehr schnell.«
    Malvery hob den Blick verzweifelt zum Himmel. »Pinn!«, rief er über die Schulter hinweg. »Irgendwas ist los!«
    Pinn kam um seine Skylance herum ins Blickfeld gewankt und stöhnte. »Kann das nicht warten?«
    »Nein, kann es nicht, verdammt nochmal. Hol deine Waffen. Der Käpt’n braucht Hilfe.« Er sah Jez an. »Kannst du schießen?«
    Jez

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