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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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zurückzuhalten, die ihm durch den Kopf schossen. Auf keinen Fall wollte er Grants Interesse an diesem Thema noch weiter anfachen. Wenn sein Bruder sich darauf einschoss, würde er dasselbe über Ethan rausfinden, was er gestern Abend erfahren hatte. Sobald das bekannt wurde, gab es einen Flächenbrand.
    Ruhig sagte er: »Und von welcher offiziellen Stelle hast du diese Informationen?«
    »Ich habe meine Quellen.«
    »Aha. Nun, ich leite diese Untersuchung, und ich habe keinerlei Kommentare dazu abgegeben, in welche Richtung wir ermitteln, geschweige denn, ob es einen Verdächtigen gibt. Da kann ich nur ahnen, wer deine ›Quellen‹ sind. Wenn ihr beide, du und Dad, Leute aufgrund von Gerüchten und Stammtischparolen verurteilt, wie wird das dann auf die Bürger des großartigen Staats Tennessee wirken?«
    »Komm mir bloß nicht mit dem Mist. Ich bin hier derjenige,der Dad den Rücken freihält. Sieh zu, dass du den Schlamassel aufgeklärt kriegst, und zwar schnell. Ich kann den Schaden inGrenzen halten, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
    Gabe beendete das Gespräch.
    Manchmal war er schon genervt, wenn er nur Grants Stimme hörte. Der scheinheilige, stets auf sein Image bedachte Grant. Gabe war sicher, dass Grant auch noch tief und fest schlafen konnte, wenn Gabe einen Unschuldigen verhaftete: Hauptsache, das führte zu positiven Berichten in den Medien.
    Wenn das, was Gabe entdeckt hatte, allgemein bekannt wurde…die öffentliche Meinung konnte Ethan Wade wirklich den Todesstoß versetzen, genau wie Maddie befürchtet hatte. Außer Gabe konnte einen anderen Verdächtigen präsentieren, und zwar bald.
    Er hielt den Jeep etwa eine Viertelmeile von der Überführung entfernt an. Das war die nächstgelegene Stelle, an der man einen Wagen sicher abstellen konnte.
    Bevor er ausstieg und zur Bahn ging, rief er im Labor an und fragte nach Barbara–die ihm versprochen hatte, die Fingerabdrücke auf den Bierdosen bis Mittwoch zu überprüfen. Den Bericht über Colins Alkoholspiegel hatte er bereits erhalten. Es hatte ihn nicht überrascht, dass die zulässige Promillegrenze um das Dreifache überschritten gewesen war.
    Als Barbara sich meldete, sagte er: »Hier spricht Sheriff Wyattaus Forest County. Ich weiß, Sie hatten Mittwoch gesagt…«
    »Ich wollte Sie gerade anrufen. Ich war gestern lange im Labor und habe die Tests gemacht.«
    Natürlich würden Gabe diese Informationen nicht viel nützen, bis er Fingerabdrücke hatte, mit denen er sie abgleichen konnte. Er würde Ethans und J. D.s abnehmen müssen, und sei es auch nur in der Hoffnung, sie beide als Lieferanten für das Bier ausschließen zu können.
    »Sie werden es nicht glauben«, fuhr Barbara fort.
    »Oh?«
    »Auf all diesen Dosen waren nur die Abdrücke einer Person–die des Opfers, Colin Arbuckle.«
    »Sie meinen, nur eindeutige Abdrücke…«
    »Nein, Sheriff, ich rede von nur einem Satz Abdrücke. Keine Spur von Abdrücken anderer Personen. Und da an einigen noch die Plastikschlaufen von den Sechserpackungen dran waren, können sie auch nicht aus einer Kiste gestammt haben.«
    »Das ist interessant.« So etwas war nur möglich, wenn jemand die Dosen abgewischt hatte, bevor Colin sie in die Hand bekam. Packer, Verkäufer, irgendjemand musste diese Dosen berührt haben, bevor Colin Arbuckle aus ihnen getrunken hatte. »Haben alle Dosen Fingerabdrücke?«
    »Ja. Alle vom Opfer. Ich faxe Ihnen den Bericht zu.«
    »Danke, dass Sie das so schnell erledigt haben, Barbara.«
    »Gern geschehen.«
    Gabe legte sein Handy zur Seite, blieb eine Minute ruhig sitzen und massierte sich mit Daumen und Zeigefinger die schmerzenden Augen. Derjenige, der die Dosen gekauft hatte, musste damit gerechnet haben, dass es einen Grund geben würde, sie überprüfen zu lassen.
    Was bedeutete, jemand hatte gewusst, dass Colin sterben würde.
    Während Gabe zur Bahnüberführung ging, grübelte er über mögliche Erklärungen nach. Die Beweislage war zwar immer noch dürftig, doch die Richtung, in welche die Spuren zeigten, gefiel ihm gar nicht. Es war kaum anzunehmen, dass Colin Arbuckles Tod nicht in irgendeiner Form mit dem von Steve McPherson in Zusammenhang stand.
    Es ließ sich nicht länger vermeiden. Gabe musste die Mütze und den Knopf, die er auf der Brücke gefunden hatte, ins Labor schicken. Auch hier galt wiederum: Die Beweislage war dürftig. Dennoch wuchs aus den einzelnen Puzzleteilchen mit der Zeit ein recht ansehnlicher Haufen.
    Hatte Colin Arbuckle gesehen,

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